F1-Gerüchteküche: Holt Alpine die "Haifisch-Mafia" zurück?
Toto Wolff sieht in den Horner-Gerüchten um Alpine eine "spannende Geschichte" - und vielleicht den Gesprächsstoff, den die Formel 1 so dringend braucht
(Motorsport-Total.com) - Spekulationen zufolge könnte der abgesetzte Red-Bull-Teamchef Christian Horner bald in die Formel 1 zurückkehren - und gemeinsam mit Flavio Briatore und Bernie Ecclestone das kriselnde Alpine-Team übernehmen. Das hält Mercedes-Teamchef Toto Wolff für eine "spannende Geschichte" und meint: "Das würde viel Aufmerksamkeit für die Formel 1 erzeugen. Und ich glaube, das brauchen wir."
Die Weltmeisterschaft habe immer "vom besten Racing gelebt", betont Wolff. Entscheidend für die Entwicklung der Formel 1 hin zum Weltsport seien aber auch "spannende Fahrer und große Persönlichkeiten" gewesen.
"Wenn man auf die große Ära der Teambesitzer und Teamchefs zurückblickt - Frank Williams, Ron Dennis, Flavio, [Luca di] Montezemolo und einige andere -, dann sieht man, dass wir daran vielleicht wieder arbeiten müssen", sagt Wolff. "Und wenn es ein solches Projekt gäbe, diese drei Leute zusammen - die gesamte Mafia wiedervereint -, dann gäbe das sicher guten Gesprächsstoff."
Wie Briatore auf Wolffs Äußerungen reagiert
Briatore witzelt und bezeichnet Horner, Ecclestone und sich selbst als "die Haie" und als die "Haifisch-Mafia", was Wolff offenbar ähnlich sieht: Er nennt Briatore, Ecclestone und Horner schlicht "drei Haie".
Tatsächlich haben Briatore, Ecclestone und Horner vieles gemeinsam: Bereits 2007 kauften Briatore und Ecclestone zusammen den englischen Fußballklub Queens Park Rangers und Briatore war eine Zeit lang Präsident des Vereins. 2012 war Horner Trauzeuge für Ecclestone, 2015 war Ecclestone Trauzeuge für Horner.
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Doch Briatore beteuert: Horner ist aktuell "kein Thema" für Alpine, auch nicht als Teil einer dreiköpfigen Führungsstruktur. "Im Moment denke ich an nichts dergleichen", sagt Briatore.
Alpine will 2026 zurück aufs Podium
Zumal Alpine als Tochterfirma von Renault gerade einen neuen Boss bekommen hat: Francois Provost trat kürzlich die Nachfolge von Luca de Meo als Konzernchef an und will Alpine langfristig in der Formel 1 halten - und erfolgreich machen.
Briatore meint: "Der neue CEO ist sehr enthusiastisch, was das Formel-1-Programm angeht. Und wirklich, das Programm bleibt gleich. Aber wir brauchen bessere Ergebnisse - das ist es, was wir nächstes Jahr erreichen müssen."
Unter "besser" versteht Briatore ausdrücklich mehrere Podestplätze, wie er auf Nachfrage erklärt - und setzt sich damit selbst ein Ultimatum: "Sonst muss ich den Job wechseln!"
Hoffnungen ruhen auf 2026
Er gehe jedoch davon aus, dass sich die Alpine-Strategie mit vollem Fokus auf 2026 im kommenden Jahr bezahlt mache. Derzeit aber müsse das Team mit den Begleiterscheinungen dieses Vorgehens leben: Damit, dass Franco Colapinto und Pierre Gasly meist hinterherfahren.
Oder wie es Briatore selbst ausdrückt: "2025 ist sehr kompliziert für uns. Wir hoffen aber, dass wir 2026 glücklich sein werden. Darauf hoffen wir zumindest."