Unfall, Strafe, Drama: Hamilton erlebt schwarzen Sonntag in Zandvoort
Hamilton erlebte in Zandvoort ein Debakel: Erst Unfall, dann Strafe für Monza - Ausgerechnet beim Ferrari-Heimspiel droht ihm ein großer Nachteil
(Motorsport-Total.com) - Ein Sonntag zum Vergessen: Beim Formel-1-Grand-Prix in Zandvoort erwischte Lewis Hamilton einen rabenschwarzen Tag. Erst musste er das Rennen aufgrund eines Unfalls vorzeitig beenden, dann erhielt er auch noch eine Startplatzstrafe für das kommende Rennen in Monza. Der Grund? Ein Vergehen vor dem Rennstart: Hamilton war auf dem Weg ins Grid zu schnell.
Es ist nichts Neues, dass Fahrer vor dem Rennen die Routine missachten und dafür bestraft werden. Hamilton selbst erhielt 2020 in Sotschi zwei Strafen, weil er die Anweisungen des damaligen Renndirektors Michael Masi zu den Startübungen falsch verstanden hatte. Er übte die Starts an einer Stelle, an der das nicht erlaubt war. Die Folge waren zwei Fünf-Sekunden-Strafen.
Im Jahr 2025 ging es um die Runde ins Starterfeld. Die Fahrer sollten insbesondere in der letzten überhöhten Kurve des Zandvoort-Kurses vom Gas gehen. Dafür gab es auch eine offizielle Nachricht an die Teams, die noch einmal darauf hinwies. An dieser Stelle wurden doppelte gelbe Flaggen geschwenkt, die Fahrer hätten also sofort anhalten müssen.
Zu schnell für die Rennleitung
Doch Hamilton war zu schnell. Er war zwar 20 Kilometer pro Stunde langsamer als in seinen Trainingsrunden, doch das war nicht genug. Laut Regelwerk müssen die Fahrer auf dem Weg ins Grid ihre Geschwindigkeit massiv senken. Hamilton soll sein Tempo jedoch nur um zehn bis 20 Prozent gedrosselt und erst 70 Meter früher gebremst haben.
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Die Strafe wurde erst nach dem Rennen ausgesprochen, obwohl sich der Vorfall eine halbe Stunde vor Rennstart ereignete. Es wäre genügend Zeit gewesen, eine Entscheidung zu treffen. Dann hätte Hamilton höchstwahrscheinlich eine Zehn-Sekunden-Strafe im Rennen absitzen müssen.
Doch warum wurde die Strafe erst nach dem Rennen in den Niederlanden ausgesprochen? Die Offiziellen hätten sich alle verfügbaren Daten des Automobil-Weltverbandes (FIA) sowie Zahlen, die vom Team geliefert wurden, angeschaut. Das habe Zeit gebraucht.
Nachteil in Monza
Eine halbe Stunde nach dem Fallen der Zielflagge wurde Ferrari ins Büro der Kommissare einberufen, denn eine Entscheidung war gefallen. Hamilton muss in Monza um fünf Startplätze zurück, obwohl eigentlich eine Strafversetzung um zehn Plätze vorgesehen ist.
Die Kommissare entschieden sich jedoch für eine mildere Strafe, da Hamilton zwar vom Gas gegangen war, aber nicht genug. Der Brite erhielt deshalb auch nur zwei Strafpunkte statt der vorgesehenen drei.
Dennoch gibt es einen Wermutstropfen für Hamilton: Wäre die Entscheidung früher getroffen worden, hätte sie das Ergebnis in Zandvoort wohl nicht verändert. Jetzt wird er in Monza einen signifikanten Nachteil haben - ausgerechnet beim Heimrennen von Ferrari.