Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Titelkampf wie in der F3? Piastri packt über den Druck in der Formel 1 aus
Oscar Piastri führt die WM 2025 an und kämpft erstmals gegen seinen Teamkollegen Lando Norris - Was sind die Parallelen zu den Nachwuchsserien?
(Motorsport-Total.com) - Oscar Piastri führt mit neun Punkten Vorsprung auf seinen McLaren-Teamkollegen Lando Norris die Formel-1-Weltmeisterschaft an und hat realistische Chancen, den Titel zu holen. Der Australier gewann 2020 die Formel-3-Meisterschaft und 2021 den Formel-2-Titel. Der 24-Jährige fühlt sich im Formel-1-Titelkampf wie in seiner Zeit in den Nachwuchsserien. Doch das Duell mit seinem Teamkollegen macht die Saison 2025 für ihn zu etwas ganz Besonderem.
Bereits 2020 kämpfte er in der Formel 3 gegen einen Teamkollegen: Logan Sergeant vom Team Prema. Die Dynamik ist in den Nachwuchsserien eine andere als in der Formel 1: In den Nachwuchsserien müssen die Fahrer in der Regel für ihre Cockpits bezahlen, während sie in der Formel 1 auf der Gehaltsliste stehen und mit dem Rennsport viel Geld verdienen.
Doch was macht den Unterschied aus, wenn es darum geht, den Formel-1-Titel zu gewinnen? In der Formel 3 ging es für Piastri darum, saubere Rennen abzuliefern; in der Formel 2 spielte dagegen schon das Reifenmanagement eine wichtige Rolle. Die Formel 1 ist noch einmal ein ganz anderes Level. Dennoch sieht Piastri viele Parallelen zu seinen vorigen Titelkämpfen.
Die Unterschiede und Parallelen
"Es fühlt sich eigentlich recht ähnlich an wie in den Meisterschaften, in denen ich in der Vergangenheit angetreten bin", so der Youngster. "Der größte Unterschied ist, dass ich zum ersten Mal so hart gegen einen Teamkollegen um den Titel kämpfen muss."
Oscar Piastri exklusiv: Was die "Papaya-Regeln" genau sagen!
Formel-1-Spitzenreiter Oscar Piastri erklärt im exklusiven Interview mit Autosport, wie die Spielregeln bei McLaren wirklich aussehen. Weitere Formel-1-Videos
"Ich bin gegen Logan Sergeant in der Formel 3 gefahren, aber vor der Formel 1 gibt es da weniger Hürden. Es gibt keine Boxenstopps, keine Strategie. Man geht einfach raus und versucht, sich gegenseitig zu schlagen und vor dem Teamkollegen ins Ziel zu kommen."
"In der Formel 1 gibt es dann mit der Strategie größere Hürden", erklärt er. "Es gibt so viele verschiedene Dinge, die das Ergebnis beeinflussen können. Es gibt also eine andere Dynamik. Daher sind andere Dinge wichtiger: Vor den Boxenstopps vorne sein und zum richtigen Zeitpunkt Risiken eingehen oder eben nicht."
Formel 1 ein Level höher
Das macht laut Piastri den Unterschied, was sich auch mental als große Aufgabe erweist. "Am Ende ist die Position, den Titel zu sichern, eine ähnliche", stellt der Australier klar. "Ich weiß, dass das, was in der Vergangenheit geklappt hat, in jeder Meisterschaft unterschiedlich war. Es gibt nicht nur einen Weg, das zu versuchen."
"In der Position, in der wir sind, können wir nicht einfach konstant Punkte holen. Ich muss jeden schlagen, denn wir kämpfen an vielen Wochenenden oft um die Plätze eins und zwei", so Piastri weiter. "Wenn du konstant Zweiter wirst, dann holst du zwar gute Punkte, aber einer gewinnt. Und wenn dieser alle Rennen gewinnt, dann ist er auch konstant."
In den Nachwuchsklassen hat er wegen der größeren Anzahl an Rennen pro Wochenende oft geschaut, welche Punkte ausreichen würden, um eine gute Position in der Gesamtwertung zu behalten. Das klappt in der Formel 1 nur bedingt. "Da gibt es weniger den Reiz, zu rechnen, denn es gibt am Wochenende nur ein Rennen. In den Nachwuchsserien gibt es zwei, in der Formel 2 damals sogar drei pro Wochenende."
In der Formel 1 musst du immer oben stehen
"Da kann man sich einen Schnitt errechnen, aber nur weil das geklappt hat, muss das nicht heißen, dass es wieder klappt. Wir schauen von Rennen zu Rennen. Das klingt langweilig, aber es ist nun mal die Wahrheit", stellt der McLaren-Pilot klar. "Du kannst dich nicht darum kümmern, was in Abu Dhabi passiert, wenn es den Fokus vom aktuellen Rennwochenende nimmt - gerade an der Spitze der Formel 1."
Laut Piastri ist es elementar wichtig, bei jedem Rennen sein Bestes zu geben, voll konzentriert zu sein und in der Gegenwart das Maximum herauszuholen. "Es ist ein Klischee, sich voll auf das aktuelle Rennen zu konzentrieren, denn wir versuchen, die größte Anzahl an Punkten zu holen."