Carlos Sainz: Motorbremse bei Williams ist "ganz anders" als bei Ferrari
Carlos Sainz spricht offen über seine Anpassungsprobleme bei Williams und erklärt technische Unterschiede zwischen Ferrari- und Mercedes-Antrieb
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz' Wechsel von Ferrari zu Williams gilt als einer der spannendsten Transfers der Formel-1-Saison 2025. Doch der Spanier, der in Maranello durch Lewis Hamilton ersetzt wurde, kämpft bislang mit einer durchwachsenen Bilanz. Zwar zeigt Sainz immer wieder starke Momente - wie drei Top-6-Qualifyings in Folge, generell steht aber wenig Zählbares zu Buche.
Während er aktuell mit 16 Punkten Rang 16 in der Fahrer-WM belegt, ist Teamkollege Alexander Albon die Nummer 1 hinter den vier Topteams mit 54 Zählern.
Dabei wehrt sich Sainz gegen das Narrativ, er brauche lange, um sich ans Auto zu gewöhnen. "Ich denke nicht, dass ich Zeit gebraucht habe, um mich ans Auto zu gewöhnen. Ich war von Anfang an ziemlich schnell", betont er.
Vielmehr sei es die Konstanz, die noch fehle. "Es ist eher das Thema, Ergebnisse zu holen und alles zusammenzubringen - damit kämpfen wir seit Saisonbeginn. Und auch im zwölften Rennen sieht es nicht so aus, als würden wir da große Fortschritte machen."
Seine Hoffnung: "Aber es wird irgendwann kommen. In der Zwischenzeit bleibe ich konzentriert und ich bin mir sicher, das Ergebnis kommt bald."
Unterschiedliche Technik, anderer Fahrstil
Einer der Gründe für die ausbleibenden Resultate könnte im Detail liegen: der Wechsel vom Ferrari-Antrieb zum Mercedes-Motor, der Williams seit Jahren antreibt. Besonders die Motorbremse - also wie stark das Auto beim Lupfen vom Gas und Herunterschalten verzögert - unterscheidet sich laut Sainz massiv.
"Motorbremse? Kann ich's aufmalen?", scherzt er zunächst - um dann ernsthaft nachzuschieben: "Ich erklär's dir lieber am Computer, weil es sonst schwer zu vermitteln ist. Ich gehe natürlich nicht ins Detail, aber es ist komplett unterschiedlich. Die Art, wie man die Gänge nutzt, das Herunterschalten, wie die Motorbremse einsetzt, der Übergang von der Bremsmigration zur Motorbremse - das ist alles anders. Man muss seinen Fahrstil entsprechend anpassen."
Trotz der Schwierigkeiten gibt sich Sainz kämpferisch. Der Wechsel zu Williams sei für ihn keine Verlegenheitslösung, sondern ein langfristiger Plan: "Für mich ist wichtig: Auch wenn ich vielleicht Zeit brauche, mich ans Team zu gewöhnen - ich sehe, was hier aufgebaut wird."
Trotzdem glaubt der 29-Jährige weiterhin an den Weg, den Williams eingeschlagen hat: "Ich denke, es wäre für das Team ein erfolgreiches Jahr, wenn wir Fünfter in der Meisterschaft werden und damit große Fortschritte zeigen", sagt er am Rande des Rennwochenendes in Budapest.
"Es würde erneut die positive Entwicklung des Teams zeigen, den Aufwärtstrend mit Blick auf 2026 - mit all den großen Veränderungen, die anstehen, und allem, was wir in 2026 investieren."