Lando Norris: Mein Vermächtnis als Rennfahrer ist mir nicht wichtig
Lando Norris kämpft um die WM und schickt sich an, Lewis Hamilton als Englands F1-Superstar abzulösen - doch sein Vermächtnis interessiert den Briten dabei nur wenig
(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Sieg in Silverstone ist Lando Norris in einen illustren Kreis aufgestiegen: Er ist nach Stirling Moss, Tony Brooks, Peter Collins, Jim Clark, Jackie Stewart, James Hunt, John Watson, Nigel Mansell, Damon Hill, Johnny Herbert, David Coulthard und Lewis Hamilton der 13. Brite, dem es gelungen ist, sein Heimrennen zu gewinnen.

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Stolzer Moment: Lando Norris reckt den Siegerpokal für Silverstone in die Höhe Zoom Download
In der WM liegt Norris bei Saisonhalbzeit nur noch acht Punkte hinter McLaren-Teamkollege Oscar Piastri: Nach einem mit Fehlern gespickten Start in die Saison, scheint sich die Form des 25-Jährigen zuletzt stabilisiert zu haben - erstmals in seiner Karriere gewann Norris zwei Formel-1-Rennen in Folge und schickt sich damit an, seinen ersten WM-Titel in Angriff zu nehmen.
Ob er auf der Insel jedoch langfristig die Rolle als Nachfolger von PS-Superstar Lewis Hamilton einnehmen kann, das scheint Norris nicht besonders zu kümmern: Denn sein Vermächtnis als Rennfahrer interessiere ihn wenig, wie der Brite nun im Interview mit dem Rolling Stone zugibt: "Ich glaube, das Einzige, was mir wirklich wichtig ist, ist, dass die Menschen wissen, was für ein Mensch ich war - alles andere ist mir nicht so wichtig", erklärt Norris.
Norris: Mensch steht im Vordergrund, nicht der Fahrer
"Ich lege keinen großen Wert darauf, ein bestimmtes Vermächtnis zu hinterlassen oder als einer der besten Fahrer in Erinnerung zu bleiben. Das ist einfach nichts, worauf ich besonders viel gebe", sagt der Brite, wohl wissend: "Manche Menschen ticken da anders - sie wollen unbedingt als bester Fahrer aller Zeiten in die Geschichte eingehen."
"Aber ich weiß nicht... ich denke, früher oder später wird ohnehin alles vergessen", meint Norris: "Deshalb hat das für mich keinen großen Reiz."
Der McLaren-Star verfolgt lieber andere Ziele: "Was mich wirklich antreibt, ist einfach, das zu erreichen, was ich mir in meiner Karriere und in meinem Leben vorgenommen habe, und diese Momente mit anderen zu teilen." So wie zuletzt in Silverstone - bei seinem "schönsten Sieg", wie Norris ihn anschließend bezeichnete, war seine ganze Familie zugegen, feierte mit dem glücklichen Gewinner.
Diese Momente bedeuten Norris deutlich mehr als irgendwelche Einordnungen in den Bestenlisten der Königsklasse, weshalb er hinzufügt: "Wenn man sich an mich erinnert, dann lieber als den Menschen, der ich war - und nicht als den Fahrer."