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Formel-1-Experte: Gab schon vor Horner-Rauswurf "Unruhe" bei Red Bull
Für Experte Karun Chandhok kam die Entlassung von Christian Horner nicht völlig überraschend, nachdem er bereits in Spielberg einige Anzeichen erkannte
(Motorsport-Total.com) - Der Sky-Experte und ehemalige Formel-1-Fahrer Karun Chandhok hat sich zum plötzlichen Abgang von Christian Horner als CEO und Teamchef von Red Bull geäußert. Laut Chandhok gab es bereits zuvor "Unruhe im Fahrerlager in Österreich", die auf Spannungen im Hintergrund beim Rennstall aus Milton Keynes hindeuteten.

© circuitpics.de
Christian Horner ist nach rund 20 Jahren nicht länger Teamchef bei Red Bull Zoom Download
"Es gab ein paar Gerüchte [beim Grand Prix] in Österreich, als wir am Wochenende dort waren. Anzeichen dafür, dass die Spannungen, die wohl schon vergangenes Jahr in Bahrain begannen, immer noch da waren", erklärt Chandhok im Sky Sports F1 Podcast.
Bereits 2024 war es in Bahrain zu einem Machtkampf innerhalb des Teams gekommen, nachdem die Red Bull GmbH eine interne Untersuchung gegen Horner eingeleitet hatte. Eine Mitarbeiterin hatte Vorwürfe gegen ihn erhoben, die Horner entschieden bestritt. Am Ende wurde er nach Abschluss der Untersuchung von allen Anschuldigungen freigesprochen.
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"Es gab eine Spaltung im Team - nennen wir es mal Team Verstappen auf der einen Seite, und auf der anderen die österreichische Fraktion mit Helmut Marko im Gegensatz zur thailändischen Seite, die offenbar Christian Horner unterstützte. Das hat sich schon eine Weile aufgebaut", so Chandhok.
Zuletzt machten auch Spekulationen die Runde, dass Max Verstappen mit Mercedes über einen möglichen Wechsel spreche, was die Situation für Horner zusätzlich verschärfte. Chandhok berichtet, dass diese Gerüchte für "Unruhe im Fahrerlager" sorgten.
"Vor ein paar Wochen, im Fahrerlager in Österreich, wurde es wieder lauter, als die Gerüchte um Max Verstappen und Mercedes erneut aufflammten" so Chandhok. "Würde er wechseln? Würde er zu Mercedes gehen? Und es gibt viele Spekulationen, ob es am Ende eine Entweder-oder-Entscheidung war: Entweder bleibt Christian oder Verstappen."
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"Deshalb kann man nicht sagen, dass der Abgang völlig überraschend kam", so Chandhok, "aber es ist trotzdem eine ziemlich heftige Nachricht. Denn für all jene, die Red Bull in den letzten 20 Jahren verfolgt haben, war Christian Horner Red Bull."
"Er war der Teamchef, der bei jeder Session, jedem Qualifying, jedem Rennsonntag dabei war. Er war das Gesicht des Teams. Aber entscheidend ist: Er war nie Miteigentümer oder Anteilseigner, anders als beispielsweise Toto Wolff [bei Mercedes]. Und ich denke, das war letztlich ein entscheidender Punkt. Am Ende haben die Anteilseigner und Eigentümer entschieden, ihn zu entlassen."
Ein offizieller Grund für Horners Abgang wurde bislang nicht genannt. Es wird jedoch vermutet, dass sowohl die zuletzt nachlassende Performance als auch mehrere prominente Abgänge im Team zur Entscheidung beigetragen haben könnten.