• 06. Juli 2025 · 23:20 Uhr

Nicht schon wieder die Nase! Norris bei Silverstone-Siegesfeier erneut verletzt

Lando Norris gewinnt sein Heimrennen in Silverstone, bezahlt den Sieg jedoch mit dem nächsten Cut an der Nase: Die großen Emotionen des Briten trübt der aber nicht

(Motorsport-Total.com) - So langsam wird es eine schmerzhafte Tradition für Lando Norris: Rund um die besonderen Siege seiner Formel-1-Karriere kriegt der Brite offenbar immer etwas auf die Nase!

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Ramponiert aber happy: Sieger Norris beim Selfie mit Oscar Piastri und Zak Brown Zoom Download

Am Sonntag nach seinem viel umjubelten Heimerfolg in Silverstone will der Lokalmatador eigentlich gerade auf den Zaun der Boxengasse, um den Fans seinen goldenen Siegerpokal zu präsentieren - ganz im Stile von Landsmann Lewis Hamilton, der seit Jahren viele seiner Triumphe beim Großen Preis von Großbritannien so feierte. Doch "Nachahmer" Norris wird dabei schmerzhaft ausgebremst:

Denn ein Teil des Zaunes gibt nach und sorgt dafür, dass ein Fotograf hinunterfällt - genau auf den hinter ihm stehenden Norris. Der Brite schafft es zwar seinen Pokal festzuhalten, offenbar kriegt sein Gesicht dabei aber etwas ab. Norris hält sich die Nase, wird anschließend von Teammitgliedern McLarens wegeskortiert - statt zur Siegesfeier mit den Fans geht es erstmal zum Team-Doc!

Norris verletzt sich an der Nase: "Nur ein kleiner Cut"

Immerhin: Der gibt wenig später Entwarnung, wie der Rennstall auf Nachfrage von Motorsport-Total.com verrät: "Nur ein kleiner Cut" lautet die Diagnose für Norris' Nase, die mit einem Pflaster verarztet wird - mal wieder: Denn auch schon vor seinem ersten Grand-Prix-Sieg 2024 in Miami verletzte sich der Brite bei einer wilden Party in Amsterdam. Eine bis heute sichtbare kleine Narbe ziert Norris' Nase seitdem, allerdings etwas tiefer als die neuerliche Schramme aus Silverstone ...

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Glücklicher Gewinner: Norris jubelt mit seinem McLaren-Team über den Heimsieg Zoom Download

Am Ende ist die auch nur ein kleiner Schönheitsfehler an einem ansonsten nahezu perfekten Tag für den 25-Jährigen: "Für mich ist es der schönste Sieg. Vielleicht nicht mein bestes Rennen im fahrerischen Sinne - das wäre nicht ganz korrekt", sagt Norris mit Blick auf die Strafe gegen seinen Teamkollege Oscar Piastri, die ihm letztendlich den glücklichen Sieg erst ermöglicht: "Aber was die Bedeutung angeht, ist es der wichtigste", so der Brite.

"Hier zu gewinnen, vor meiner Tribüne, mit meiner Familie, meinen Freunden, dem gesamten McLaren-Team - sogar seine Königliche Hoheit war anwesend", zeigt sich Norris überwältigt: "Nach dem Pech im letzten Jahr, ist das heute umso besonderer. Ein Moment, den ich nie vergessen werde", glaubt der Brite. Freudentränen habe er trotz aller Emotionalität aber nicht verdrückt: "Nein, keine Tränen. Ich habe es versucht", lacht Norris: "Aber ich weiß nicht. Wenn ich emotional werde, dann weine ich nicht. Ich lächle einfach."

Norris denkt zurück: Hamilton, Button und Co. zugeschaut

"Ich wünschte fast, ich könnte weinen - es sieht manchmal besser aus auf den Bildern", erklärt der McLaren-Star, dass er vielmehr "pure Freude - reine, unverfälschte Freude" über das Erreichte empfinde - und Stolz darüber, dass die Fans seinetwegen feiern konnten: "Ich habe meinen eigenen Fanblock auf der Tribüne, und schon vor dem Rennen dachte ich: 'Jemand wird heute gewinnen - warum also nicht ich?'"

Zwar tue er sich oft schwer damit, "schon vor einem Rennen zu sagen: 'Heute ist mein Tag.' Aber heute Morgen war ich überraschend zuversichtlich. Ich wusste, dass ich das Tempo hatte - und ich hatte es dann auch, als es darauf ankam", muss sich Norris trotzdem erstmal zwicken: "Jetzt gehöre ich zu einer langen Liste an großartigen Siegern in Silverstone - die meisten davon heißen Lewis", grinst der Mann des Tages: "Aber als Brite diesen Siegeszug fortsetzen zu dürfen, das ist unglaublich."

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Lando Norris hatte seine eigene Tribüne in Silverstone - nur für seine Fans Zoom Download

Norris gibt zu bedenken: "Hier hat für mich alles begonnen - vor dem Fernseher, als ich damals Lewis, Jenson und Fernando zugeschaut habe. Ich erinnere mich besonders an das verregnete Rennen 2007 oder 2008. Da habe ich richtig begonnen, Formel 1 zu verfolgen. Ich glaube, Lewis hat damals gewonnen, und ich erinnere mich an das Bild, wie er durch die Kurve fuhr, das Publikum aufsprang - dieses Bild vom typischen Silverstone-Flair hat sich mir eingebrannt."

Nur, dass der Mann mit dem gelben Helm im chromefarbenen McLaren an diesem Sonntag nun er selbst war: "Ich habe viele Jahre davon geträumt, das selbst zu erleben - und heute war es so weit. Ich durfte es mit eigenen Augen sehen. Es war unglaublich." Norris weiß die Erfahrung zu schätzen: "Die letzten zwei Runden, als ich zu den Fans schaute, wie sie aufsprangen und jubelten - das sind Momente, die niemand sonst so erleben kann. Keiner von euch hier erfährt das in dieser Form."

"Vielleicht erlebt man so etwas nur einmal im Leben"

Norris schwärmt: "Es ist ein sehr egoistischer Moment, aber zugleich ein sehr kostbarer, sehr spezieller. Vielleicht erlebt man so etwas nur einmal im Leben", freut sich der Sieger - mit Blick auf seine Familie auch darüber, dass "alle, die ich dabeihaben wollte, dabei waren. Das macht den Tag umso besonderer." Der Triumph bedeute ihm "unglaublich viel - ganz einfach, weil ein Heimsieg etwas ganz Besonderes ist".

Zumal diesem ein "ereignisreiches, schwieriges Rennen" vorausging, in dem McLaren aber trotzdem stets Herr der Lage blieb, wie Norris lobt: "Ich finde, als Team haben wir das sehr gut gemacht. Ich war mit allem ziemlich zufrieden - wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen, zur richtigen Zeit." Wenn man überhaupt ein Haar in der Suppe suche, "dann hätten wir vielleicht ein oder zwei Runden früher auf Slicks wechseln können", sagt der Brite.

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Ein Triumph für die ganze Familie: Lando Norris feiert mit seiner Entourage Zoom Download

Er räumt jedoch auch ein: "Im ersten Teil des Rennens kämpften Oscar und Max sehr intensiv, und ich war recht geduldig, habe versucht, meine Reifen zu schonen, für den Fall, dass später noch Regen kommt - was im Nachhinein wohl die falsche Strategie war. Ich hätte einfach mehr pushen sollen, denn wir sind ja dann ohnehin nochmal auf ein neues Set Intermediates gegangen."

Von außen habe das Rennen teilweise wohl leichter ausgesehen als es tatsächlich war, vermutet der Sieger: "Es ist einfach schwierig, bei solchen Bedingungen nicht abzufliegen. Es klingt so einfach, aber das ist es ganz und gar nicht. Man hat ständig kritische Momente - Aquaplaning in Kurve eins, in Kurve zwei, in Kurve neun, wo Hadjar abgeflogen ist. Man ist manchmal Millimeter vom Aus entfernt."

Teamchef Stella lobt Norris: "Um fair zu bleiben ..."

Norris verrät: "Das sind furchteinflößende Momente - und gleichzeitig irgendwie elektrisierend. Sie reißen einen aus der Routine, man ist plötzlich wieder völlig fokussiert." Solche Rennen wie in Silverstone seien zwar immens spannend, "aber sie rauben auch in kurzer Zeit unglaublich viel Energie. Viele Entscheidungen mussten getroffen werden, aber wir haben als Team ruhig und überlegt gehandelt", findet Norris: "Das hat sich am Ende ausgezahlt."

Teamchef Andrea Stella kann das Lob im Ziel nur an seinen siegreichen Fahrer zurückgeben: "Wenn man sich Lando ansieht - seine Begeisterung, seine Freude - er hat dieses Erlebnis in vollen Zügen genossen. Er weiß, dass er heute sehr stark gefahren ist", erklärt der Italiener: "Alle im Team teilen diese Freude mit ihm."

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Großer Jubel bei McLaren: Lando Norris führt den Doppelsieg für das Team an Zoom Download

Dass unter normalen Umständen wohl Teamkollege Piastri gewonnen hätte, mache Norris' Sieg keineswegs unverdient, findet der McLaren-Teamchef - zumal Stella an den Zeitverlust bei Norris' erstem Boxenstopp erinnert, als vorne links das Rad klemmte: "Und um fair zu bleiben: Lando hat die Position verloren, weil es ein Problem auf Teamseite gab - er war zwischenzeitlich Zweiter und fiel durch die Boxenstopps auf Rang drei zurück."

Doch der Brite profitierte nach dem Malheur davon, dass Verstappen sich beim Restart abdrehte und Piastri für seine Aktion hinter dem Safety-Car bestraft wurde: "Lando hat seinen Job gemacht, absolut sauber, ohne jeden eigenen Fehler. Er ist großartig gefahren, schnell, fehlerfrei, hat die Führung übernommen und den Grand Prix von Großbritannien gewonnen. Ich finde, er sollte dieses Erlebnis uneingeschränkt und in aller Fülle genießen", erklärt Stella.

Piastri "hat sich entschieden, voll auf Angriff zu fahren"

Zumal er mit Blick auf die reine Pace seiner Schützlinge auch zu bedenken gibt, dass das Rennen gerade in der Anfangsphase "taktisch" und von "unterschiedlichen strategischen Ansätzen" geprägt gewesen sei: "Denn wir mussten eine bestimmte Phase des Rennens erreichen, in der erneut Regen zu erwarten war. Lando hat, als er merkte, dass es nicht möglich war, direkt die Führung zu übernehmen, bewusst begonnen, Reifen zu schonen - um vorbereitet zu sein, wenn der Regen kommt."


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Ganz anders sei es Piastri angegangen: "Oscar hat sich hingegen entschieden, voll auf Angriff zu fahren und um die Führung zu kämpfen. Man muss Oscar dabei zugutehalten: Er war nicht nur entschlossen, sondern auch extrem schnell. Es reicht nicht, nur mutig zu sein - man muss auch die Rundenzeiten umsetzen können, die er heute gezeigt hat", so Stella: "Und was das Racing angeht, wissen wir, dass Oscar beim Überholen sehr effektiv agiert, auch heute wieder."

Der McLaren-Teamchef räumt ob der starken Vorstellung des Australiers ein: "Wir empfinden natürlich auch einen gewissen Schmerz mit Oscar, der sicher ein wenig enttäuscht war. Aber er ist ein harter Bursche, er wird diese Situation nutzen, um daraus zusätzliche Motivation für den weiteren Verlauf der Saison zu schöpfen." Dabei ist sich Stella sicher: "Oscar ist ein sehr schneller, starker und entschlossener Fahrer, das hat er heute wieder bewiesen. Es hat zwar nicht zum Sieg gereicht, aber ich bin überzeugt: Da kommen in dieser Saison noch viele."

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