• 01. Juli 2025 · 08:03 Uhr

Tsunoda in der Krise: Sollte Red Bull jetzt Isack Hadjar holen?

Yuki Tsunoda ist in der Krise: Wir schauen tief in die Daten und analysieren, warum der Rausschmiss von Sergio Perez wahrscheinlich ein Fehler war

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Österreich hat mit aller Deutlichkeit aufgezeigt, wie es um Red Bull Racing bestellt wäre, sollte Max Verstappen dem Team einmal fehlen. Der Niederländer schied zum ersten Mal seit dem Australien-Rennen 2024 aus, nachdem er bereits in der ersten Runde von Kimi Antonelli im Mercedes aus dem Rennen genommen wurde. Übrig blieb Yuki Tsunoda als einziger verbliebener Red Bull im Feld - doch auch für ihn wurde es ein rabenschwarzer Sonntag.

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Yuki Tsunoda sieht bei Red Bull aktuell kein Land Zoom Download

Keine Pace, eine Kollision mit dem Alpine von Franco Colapinto und viele offene Fragen bleiben vom Rennen des Japaners. Die Daten unseres Technologiepartners PACETEQ zeichnen ein klares Bild: Strategiebereinigt war Tsunoda der langsamste Fahrer im Feld, mit einem durchschnittlichen Rückstand von 1,46 Sekunden pro Runde auf Lando Norris an der Spitze.

Wer nun glaubt, es handle sich lediglich um einen Ausrutscher, irrt. Ein Blick auf den bisherigen Saisonschnitt im teaminternen Duell mit Verstappen zeigt: Tsunoda fehlen durchschnittlich 1,04 Sekunden pro Runde in der Rennpace. Im Qualifying ist der Abstand mit 0,89 Sekunden im Mittel zwar geringer, aber immer noch deutlich.

Hätte Red Bull Liam Lawson behalten sollen?

Auch wenn Tsunoda sich derzeit in einer Formkrise befindet und Red Bull dafür bekannt ist, bei Bedarf schnell zu handeln, betonte Motorsportberater Helmut Marko am Sonntag gegenüber Sky: "Jetzt zu wechseln, würde überhaupt keinen Sinn machen."

Liam Lawson, der nach einem starken Wochenende in Spielberg nun vor Tsunoda in der Fahrerwertung liegt, wird sich ins Fäustchen lachen, nachdem er bereits nach zwei Rennen bei Red Bull rausgeschmissen wurde. Doch ein Blick in die Daten offenbart: Zu Saisonbeginn lag Lawson im Vergleich zu Verstappen noch weiter zurück als Tsunoda aktuell - im Schnitt 1,49 Sekunden in der Qualifyingpace und 1,86 Sekunden pro Runde im Rennen.

Zugutehalten muss man dem Neuseeländer allerdings, dass er nur zwei Rennwochenenden - in Australien und China - bestritten hat, zwei Strecken, die er zuvor noch nie gefahren war. Aussagekräftiger ist daher der Vergleich mit Isack Hadjar bei Racing Bulls. Dort verliert Lawson im Saisonschnitt rund drei Zehntel - trotz seines gelungenen Auftritts in Spielberg.

Daten belegen: Perez-Rauswurf war ein Fehler

Die Entscheidung, Tsunoda bei Red Bull den Vorzug vor Lawson zu geben, lässt sich datenbasiert also durchaus rechtfertigen. Doch wie sieht es mit Sergio Perez aus? Der Mexikaner wurde trotz eines bestehenden Vertrags nach der Saison 2024 kostspielig aus dem Team entlassen - mit dem Ergebnis, dass sich die Problematik rund um den zweiten Fahrer eher verschärft hat.

Ein erneuter Blick in die Zahlen lohnt sich: Im Vorjahr fehlten Perez im Qualifying durchschnittlich 0,66 Sekunden auf Verstappen, bei der Rennpace waren es 0,56 Sekunden. Werte, von denen Tsunoda und Lawson derzeit nur träumen können. Rückblickend erscheinen die Leistungen des Mexikaners damit deutlich besser, als sie damals wahrgenommen wurden.

Doch was könnte Perez in der aktuellen Saison leisten? Man muss bedenken, dass das gesamte Formel-1-Feld im Jahr 2025 in der Qualifyingpace innerhalb von 1,33 Sekunden und in der Rennpace innerhalb von 1,53 Sekunden liegt. Zudem verliert Verstappen durchschnittlich rund drei Zehntel auf die McLarens.

Hochgerechnet würde das bedeuten, dass sich Perez einen Rückstand von etwa acht Zehnteln bis einer Sekunde auf die Spitze einhandeln würde. Im Qualifying würde das regelmäßig ein Aus in Q2 bedeuten, während er im Rennen zwar vor dem Mittelfeld landen könnte, gegen Ferrari und Mercedes aber kaum Chancen hätte. Zwar wären die Resultate mit Perez wohl stabiler, an Red Bulls WM-Ausgang würde sich jedoch wenig ändern.

Sollte Red Bull Isack Hadjar ins A-Team holen?

Auch wenn Helmut Marko durchblicken ließ, dass Yuki Tsunoda die Saison 2025 zu Ende fahren wird, kennt man Red Bull gut genug, um zu wissen: Der nächste Personalwechsel könnte schneller kommen als gedacht. Mit Isack Hadjar steht bereits ein möglicher Nachfolger bereit - und der überzeugt in seiner Rookiesaison bislang durchweg.


Red Bull in Not: Warum der Perez-Rauswurf ein Fehler war!

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Doch der Quervergleich mit den Racing Bulls-Duellen gegen Tsunoda und Lawson zeigt: Hochgerechnet würde auch Hadjar nicht auf das erforderliche Niveau kommen, um Verstappen ansatzweise ebenbürtig zu sein. Er wäre voraussichtlich sogar noch einen Tick langsamer als der aktuell kriselnde Tsunoda - wobei sich das natürlich nicht mit absoluter Sicherheit sagen lässt. Vielleicht liegt Hadjar das giftigere Fahrverhalten des Red Bull sogar besser?

Die Theorie, dass sich die Probleme rund um den zweiten Fahrer mit den neuen Formel-1-Boliden ab 2026 von selbst lösen könnten, ist womöglich nur Wunschdenken. Seit 2019 konnte ausschließlich Max Verstappen das Potenzial des Red Bull voll ausschöpfen - Pierre Gasly und Alexander Albon scheiterten bereits unter dem alten Reglement. Garantien, dass das Auto von 2026 einfacher zu fahren sein wird, gibt es nicht.

Eine ausführliche Datenanalyse zum Großen Preis von Österreich gibt es im Übrigen auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Dort beleuchtet Datenexperte Kevin Hermann mithilfe der Strategiesoftware OneTiming von PACETEQ unter anderem, ob Oscar Piastri das Rennen mit einer Einstoppstrategie hätte gewinnen können. Zudem analysiert er die Hintergründe für Ferraris jüngsten Formaufschwung.

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