Villeneuve: Kommissare bestrafen Verstappen härter als Piastri
Dass Max Verstappen wohl nicht gerade der Lieblingsschüler der FIA ist, ist kein Geheimnis: Jacques Villeneuve bemängelt Ungleichgewicht gegenüber Oscar Piastri
(Motorsport-Total.com) - In der Vergangenheit lieferte sich Weltmeister Max Verstappen schon das ein oder andere Scharmützel mit der FIA - mal ging es dabei um sein raues Verhalten auf der Strecke, mal um das daneben. Künftig aber werde diese Konfliktfreudigkeit dem Red-Bull-Piloten nicht gerade entgegenkommen - das glaubt zumindest Ex-Champion Jacques Villeneuve.
Der Kanadier sieht Verstappens belastete Vorgeschichte mit dem Weltverband sogar als einen Vorteil für Titelaspirant Oscar Piastri: "Piastri wird geliebt, er ist jetzt so etwas wie das Goldkind", erklärt Villeneuve gegenüber Vision4Sport.
Der 54-Jährige fügt hinzu: "Wenn etwas vorfällt, wird er nicht so schnell Strafen kassieren, wie das zum Beispiel bei Max Verstappen der Fall ist. Das ist auch eine große Hilfe im Kampf um die Weltmeisterschaft." Aktuell führt Piastri die WM-Wertung mit 131 Punkten an, Verstappen hat als Dritter bereits 32 Zähler Rückstand.
Auf der Strecke ging es zwischen beiden dieses Jahr schon mehrfach eng zu: Zuletzt in Miami, mehr noch aber beim vorletzten Rennen in Dschidda, als es zwischen Verstappen und Piastri am Start in Kurve eins zum direkten Duell kam: Verstappen kürzte nach Meinung der Stewards ab, um die Führung zu verteidigen, wurde bestraft - und Piastri gewann.
Villeneuve verrät: "Mich erinnert es an die Zeit, als wir Lewis Hamilton und Nico Rosberg im Kampf um die Weltmeisterschaft hatten. Beim gleichen Manöver war Nico der, der die Strafe kriegt. Wenn es beim nächsten Rennen dann Lewis genauso gemacht hat, wurde er nicht bestraft", erinnert sich der Champion von 1997 an ein Ungleichgewicht in der Beurteilung der beiden "Silberfeinde".
Mit Blick auf die aktuelle Situation im WM-Kampf findet Villeneuve, dass es dieses erneut gibt - und die Rollen dabei klar verteilt sind: "Es gibt diese leichte Ungerechtigkeit, die nur menschlich ist - und Piastri ist da einfach auf der richtigen Seite der Balance", glaubt der Kanadier an einen deutlich besseren Stand des Australiers bei den Stewards der FIA.