Bringt dieser Sportwagen-Pilot Mick Schumacher zurück in die Formel 1?
Dirk Müller ist seit diesem Jahr offizieller Berater von Mick Schumacher - Warum er in Michael Schumachers Sohn für geeigneter denn je für die F1 hält
(Motorsport-Total.com) - Sportwagenfahrer Dirk Müller ist seit diesem Jahr auch offiziell als Berater an Mick Schumachers Seite. Der Sportwagen-Pilot, der 2004 die 24 Stunden auf dem Nürburgring auf einem werksseitig eingesetzten BMW M3 GTR gewann, will ihn zurück in die Königsklasse bringen. "Mick hat auf jeden Fall das Zeug dazu, in die Formel 1 zurückzukehren", sagt er gegenüber Motorsport-Total.com.

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Dirk Müller ist seit diesem Jahr auch offiziell in beratender Funktion an Mick Schumachers Seite tätig Zoom Download
Aktuell fährt Mick Schumacher in der Le-Mans-Szene Rennen als Werksfahrer für Alpine. Müller glaubt, dass er das Zeug hat, in die Formel 1 zurückzukehren: "Mick ist vor allem menschlich ein richtig toller Typ. Und er hat extrem großes Talent, ist ein wirklich richtig schneller Fahrer."
Er verweist dabei unter anderem auf den Podestplatz von Mick Schumacher zusammen mit Jules Gounon und Frederic Makowiecki bei den 6 Stunden von Imola im Rahmen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Schumacher hievte als Schlussfahrer mit einem hervorragenden Doppelstint und einer strategischen Meisterleistung das Hypercar Alpine A424 vom sechsten auf den dritten Platz.
Der 25-Jährige sei im Vergleich zu seinem ersten Formel-1-Engagement deutlich reifer geworden, findet Müller, auch durch sein Sportwagen-Engagement:
"Mick ist in seiner bisherigen Karriere nur Monoposto gefahren. Ich finde es gut für einen Rennfahrer, auch die andere Sichtweise kennenzulernen und mit deinen Teamkollegen zu wachsen. Mick saugt alles wie ein Schwamm auf." (So hilft Dirk Müller Mick Schumacher in der WEC)
Kein Weichspüler: Schumacher hat das Zeug zur Härte
Die neue Rolle als Teamplayer heißt für Müller keinesfalls, dass Schumacher an Biss eingebüßt habe. "Er hat auch die Ellbogen, um sich im Haifischbecken Formel 1 zu behaupten", betont er.
Und er widerspricht der Kritik an Schumachers bisherigem Formel-1-Abschneiden: "Wenn man über Mick in der Formel 1 spricht, darf man nie vergessen, dass das erste Jahr extrem schwer war. Damals hat das Auto sehr unterperformt, und es ging nur gegen den Teamkollegen - den er klar im Griff hatte." Das zweite Jahr sei "aussagekräftiger" gewesen, besonders die zweite Saisonhälfte: "Da war er extrem stark."
Aber Zurückschauen sei ohnehin für Mick Schumacher nicht typisch: "Er schaut immer nach vorn, nie zurück. Er lernt stetig weiter und macht das Beste daraus. Inzwischen hat er so viel Expertise dazugewonnen, dass er jetzt anders aufgestellt ist als noch vor ein paar Jahren, als er als Formel-2-Champion in die Formel 1 aufgestiegen ist."
Ein Freund der Familie Schumacher
Dirk Müller ist mit der gesamten Familie Schumacher schon länger verbunden. Der Kontakt kam um die Jahrtausendwende zustande, als Müller im Porsche-Supercup im Rahmenprogramm der Formel 1 fuhr.
"Wirklich kennengelernt haben wir uns Anfang der 2000er-Jahre, als Michael einmal Mitspieler für ein Fußballspiel bei sich zuhause suchte", sagt Müller. "So führte das eine zum anderen. Michael hat mir während der damaligen Zeit sehr geholfen." Nun sieht er die Möglichkeit, etwas zurückzugeben.
Durch den engen Austausch mit Michael kam automatisch der Kontakt zu Mick zustande. "Ich habe Micks steile Karriere aus dem Kartsport bis in die Formel 1 stets verfolgt. Wir standen schon früher im Austausch, das lief aber mehr im Hintergrund ab. Ich habe ein sehr großes Interesse daran, Mick zu unterstützen", sagt Müller, der noch immer Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife für Ford bestreitet.
Müller ist aus seiner langen Zeit in amerikanischen Sportwagenserien bestens in den USA vernetzt. Mit Blick auf ein mögliches Cadillac-Engagement Schumachers zur Saison 2026 könnten diese Kontakte Gold wert sein.