Über eine Million Euro: Russell zahlt Eltern "Schulden" aus Karttagen zurück
George Russell hat seinen Eltern über eine Million Euro zurückgezahlt - So viel Geld haben Vater und Mutter in ihn investiert, um ihn an die Spitze zu bringen
(Motorsport-Total.com) - Motorsport ist teuer und verschlingt schon im Nachwuchskartsport Hunderttausende von Euro. Die jungen Fahrer sind daher auf die Investitionen ihrer Eltern angewiesen, die oft auch das Management im Hintergrund übernehmen, Sponsoren suchen oder eigenes Geld in die Karriere des Sprösslings stecken. So wie George Russell, der seinen Eltern mehr als eine Million Euro zurückzahlte, die sie in den Kartsport investiert hatten.
Gegenüber der Daily Mail erklärt Russell, wie hart die Zeit im Kartsport für ihn war. "Wir fuhren Rennen und er war gestresst von seinem Job", so der heutige Formel-1-Fahrer von Mercedes. "Wenn ich dumme Fehler gemacht habe, war er sauer auf mich. In diesen acht Jahren gab es glückliche Momente, aber auch traurige Erinnerungen, denn meine Eltern stritten sich, weil mein Vater so hart zu mir war. Meine Mutter hat versucht, alles zusammenzuhalten."
Mehr als 1,5 Millionen Euro mussten Russells Eltern damals aufbringen, um ihrem Sohn eine Karriere im Motorsport zu ermöglichen. Der Brite überzeugte und arbeitete sich Schritt für Schritt nach oben. Er wurde GP3-Meister (heute Formel 3) und Formel-2-Champion. Dann unterschrieb er einen Vertrag bei Williams in der Königsklasse und machte den großen Schritt in die Elite des Rennsports. Jetzt führt er als Fahrer das Mercedes-Team an der Seite von Rookie Kimi Antonelli, der als Nachfolger von Lewis Hamilton ins Team kam.
Russell weiß also, wie es ist, unter großem Druck zu stehen und trotzdem gute Leistungen zu bringen. Seine "Schulden" bei den Eltern hat er bis auf den letzten Cent zurückgezahlt. Sein Vater, der immer eine Rendite für seine Investition sehen wollte, wurde nicht enttäuscht. Russell selbst soll heute bei Mercedes mehr als elf Millionen Euro im Jahr verdienen. Der 27-Jährige wurde von seinem Vater hart erzogen, ist ihm aber auch dankbar für sein Engagement.
"Er sagte: 'Du hast nicht gewonnen.' Die Erwartung war immer, auf der Poleposition zu stehen und jedes Rennen zu gewinnen - oder zumindest auf dem Podium zu stehen", erinnert sich Russell. "Selbst wenn ich gewonnen hatte, war es nicht immer Sonnenschein, wenn wir nach Hause fuhren. Er sagte: 'Du hättest es besser machen können.' Er hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin."
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Russells Vater habe immer 100 Prozent sehen wollen und immer Raum für Verbesserungen gesehen. Das Positive sei deshalb oft in den Hintergrund gerückt, sagt Russell. "Ich mache jetzt so weiter und schaue, wo ich mich verbessern kann", sagt der Mercedes-Pilot. "Dabei achte ich aber darauf, auch das Positive zu sehen, denn sonst kann das eine gefährliche Klippe sein."
Benjy Russell ist Georges älterer Bruder und ehemaliger Kart-Weltmeister. Auch er hatte das Talent, ganz nach oben zu kommen, entschied sich aber für einen anderen Karriereweg. Benjy Russells Kinder fahren heute Kart, und George Russell bestätigt: "Er reißt sich den Hintern auf, um ihnen eine Chance zu geben. Das Leben ist nicht immer einfach. Ich werde immer dankbar sein für das, was mein Vater für mich getan hat."