Ferrari kündigt "kleinere Updates" für Imola und Monaco an
Teamchef Frederic Vasseur erklärt den Update-Plan: So plant Ferrari seinen aktuellen Rückstand auf die Formel-1-Spitze aufzuholen
(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur erwartet zu Beginn der Europa-Saison in der Formel 1 "eine Art Neustart bei der Performance" - bei allen Teams. Und auch Ferrari will technisch nachlegen: "Wir werden in Imola und Monaco einige kleine Updates bringen", sagte Vasseur am Rande des Miami-Grand-Prix. Für Barcelona folgt dann vermutlich noch ein neuer Frontflügel.
Worum es Ferrari bei diesen Neuerungen für den SF-25 hauptsächlich geht: "Das Potenzial auszuschöpfen", erklärt Vasseur. "Es gilt, alles zusammenzubringen und das Beste aus dem Auto herauszuholen. Darauf liegt unser Fokus in den nächsten beiden Rennen."
Denn Ferrari hatte wiederholt große Probleme im Qualifying: Es gelingt Lewis Hamilton und Charles Leclerc nicht, über eine schnelle Runde hinweg die optimale Reifenleistung zu entfalten. Damit sind die Ferrari-Fahrer schon in der Startaufstellung im Hintertreffen und über die Grand-Prix-Distanz zusätzlich benachteiligt.
Vasseur betont: An den Fahrern liegt es nicht
Beispiel Miami: Leclerc erzielte im Qualifying als besserer Ferrari-Vertreter bei 0,550 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit den achten Platz. Hamilton belegte im Schwesterauto sogar nur die zwölfte Position.
Doch Vasseur betont: Die Fahrer trifft hier keine Schuld. "Ich vertraue Charles und Lewis vollkommen. Wenn man sich Charles in den letzten fünf Jahren anschaut und Lewis als Rekordchampion, dann weiß man, dass sie in der Lage sind, im Qualifying abzuliefern, denn das ist eine ihrer Stärken." Das Auto lasse das im Augenblick aber nicht zu, meint Vasseur.
McLaren in Miami "wie vom anderen Stern"
Das wurde in Miami besonders deutlich: Ferrari musste im Qualifying sogar mit gebrauchten Reifen auf Zeitenjagd gehen, "weil wir das Potenzial der neuen Reifen nicht ausschöpfen konnten", so Vasseur.
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"Die Runden mit den gebrauchten Reifen waren gar nicht so schlecht. Das entsprach etwa P4 oder P5. Aber als die anderen einen neuen Reifensatz aufgezogen haben, haben wir die Positionen wieder verloren. Also ist ganz klar: Da müssen wir uns verbessern."
Denn grundsätzlich könne Ferrari mithalten - nicht mit McLaren, das in Miami "wie vom anderen Stern" gefahren sei, wohl aber mit Mercedes und Red Bull, sagt Vasseur. "Wenn man im Verkehr festhängt, ist es immer schwierig, aber mit einer besseren Startposition wäre ein Kampf mit Max Verstappen und Mercedes möglich gewesen. Das war aber nicht der Fall."
Ferrari: Es ist alles eine Frage der Reifennutzung
Warum gerade Miami Ferrari so große Schwierigkeiten bereitet hat, das ist laut Vasseur eine "gute Frage", auf die er bislang keine Antwort habe. Er erklärt: "Man muss die Reifen immer in einem sehr engen Fenster betreiben. Das ist von Strecke zu Strecke verschieden, ebenso vom Reifenmischung zu Reifenmischung und von Streckentemperatur zu Streckentemperatur."
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Schlauer sei man meist es hinterher. "Dann sagt man: 'Okay, ich hätte es anders machen sollen.' Wir sahen zuletzt besser aus, auch wenn das Qualifying dieses Jahr nie unsere Stärke war. Aber in Miami war es so schlecht wie nie in diesem Jahr, weil wir das Potenzial der Reifen überhaupt nicht ausgeschöpft haben. Denn alle haben sich gesteigert - nur wir haben zwei, drei Zehntel verloren."
Der meist ordentliche Rennspeed helfe da nur bedingt, meint Vasseur: "Wir können manchmal kämpfen, aber das reicht nicht. Es genügt nicht, dass man nur bei einem Rennen mithalten kann oder so. In Miami waren wir weit weg, weil die Charakteristik der Strecke viel mehr hecklastig war, was besser zu McLarens Ansatz passt. Aber das ist nicht genug."