Domenicali reist nach Bangkok: F1-Rennen in Thailand rückt näher

(Motorsport-Total.com) - Macht die Formel 1 in Zukunft in Thailand Station? Die Königsklasse boomt weiter, und trotz des vollen Rennkalenders drängen immer neue potenzielle Austragungsorte auf den Markt. Nachdem sich ein Grand Prix in Vietnam vor einigen Jahren zerschlagen hatte, möchte nun ein anderes südostasiatisches Land ein Rennen ausrichten: Thailand.

Formel-1-Boss Stefano Domenicali, dessen Vertrag jüngst bis 2029 verlängert wurde, wird nach dem Rennen in Melbourne nach Thailand reisen, um Gespräche über ein mögliches Rennen zu führen. "Es gibt potenzielles Interesse der Regierung, dort etwas zu entwickeln", bestätigt der Italiener gegenüber Sky Sports F1.

Gerüchte über ein Stadtrennen in Bangkok gibt es schon seit einiger Zeit, richtig Fahrt nahmen sie aber im vergangenen Jahr auf, als der thailändische Premierminister Srettha Thavisin das Rennen von Imola besuchte und anschließend verkündete, er habe Gespräche mit Domenicali geführt.

"Im Einklang mit der Absicht der thailändischen Regierung, Formel-1-Rennen in naher Zukunft nach Thailand zu bringen, besuchte ich das Autodromo Enzo e Dino Ferrari und führte Gespräche mit Führungskräften der Formel-1-Gruppe", teilte er damals mit. "Das passt zu unserer Politik, Thailand auf die globale Karte für internationale Veranstaltungen und Aktivitäten zu setzen."

Aktuell gibt es nur einen Grand Prix im südostasiatischen Raum: den Großen Preis von Singapur. Der Große Preis von Malaysia wurde letztmals 2017 ausgetragen, doch abgesehen davon trat die Formel 1 in diesem Gebiet bislang nicht weiter in Erscheinung.

2020 sollte in Hanoi der Große Preis von Vietnam ausgetragen werden, wurde jedoch aufgrund der Coronapandemie gestrichen und fand den Weg in den Kalender nicht mehr.

Thailand ist aber nicht der einzige Interessent, der gerne ein Formel-1-Rennen austragen möchte. Ein neues Rennen auf dem Madring in Madrid wird 2026 kommen, "und wie Sie wissen, gibt es jetzt Interessen in Afrika, es gibt Interessen in Südamerika", sagt Domenicali.

Vor allem Afrika würde die Serie gerne wieder bereisen, wobei es große Ambitionen aus Ruanda gibt, wo 2024 bereits die FIA-Gala stattfand.

Vor dem Saisonauftakt 2025 in Australien lobt McLaren-Geschäftsführer Zak Brown die Idee, rotierende Rennen hinzuzufügen, ist jedoch der Meinung, dass der Kalender mit 24 Rennen seinen Höhepunkt erreicht hat.

"Wir können nicht mehr machen", stellt er klar. "Ich würde gerne sehen - und es wurde in der Vergangenheit darüber gesprochen - vielleicht 20 feste Rennen und acht, die alle zwei Jahre rotieren. Das ist eine Möglichkeit, in 28 Märkte zu kommen, aber den Kalender bei 24 Rennen zu halten."

Belgien hatte zuletzt die Verlängerung seines Vertrages verkündet, wird aber ab 2027 nur noch alle zwei Jahre im Kalender sein. 2028 und 2030 gastiert die Formel 1 trotz eines bis 2031 laufenden Vertrages nicht dort, was Platz für andere Rennen schafft.