• 01. Mai 2024 · 10:59 Uhr

Offiziell: Newey verlässt Red Bull - und wechselt gleich zu Ferrari?

Immer mehr Details werden bekannt zum Abschied von Adrian Newey bei Red Bull - und über den offenbar bevorstehenden Wechsel zu Ferrari!

(Motorsport-Total.com) - Jetzt ist es offiziell: Adrian Newey verlässt Red Bull. Das hat der österreichisch-britische Rennstall am Mittwochvormittag in Form einer Presseaussendung bestätigt. Und es sickern nach und nach Details durch, wie es für den 65-jährigen Stardesigner weitergehen könnte. Offenbar wechselt er zu Ferrari. Das berichtet die in Ferrari-Fragen in der Regel gut informierte Gazzetta dello Sport in ihrer Mittwochausgabe.

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Frederic Vasseur und Adrian Newey haben sich angeblich am Dienstag getroffen Zoom Download

Demnach soll das Ferrari-Rennteam am Dienstag in Richtung Miami abgereist sein, wo am kommenden Wochenende der nächste Grand Prix auf dem Programm steht. Einer ist dabei aber laut Gazzetta-Informationen in einen anderen Flieger gestiegen: Teamchef Frederic Vasseur. Sein Ziel: London.

Dort soll er sich am Dienstagabend mit Newey getroffen haben - mutmaßlich, um den Wechsel zu Ferrari, über den in den Medien schon seit Wochen spekuliert wird, zu finalisieren. Eine offizielle Bekanntgabe nach Miami sei "wahrscheinlich", schreibt die Zeitung.

Neweys Abschied von Red Bull ist jetzt schon offiziell. Und damit auch die Trennungsmodalitäten. Newey zieht sich per sofort aus dem Formel-1-Entwicklungsprogramm zurück, kommt aber 2024 noch zu ausgewählten Rennen an die Strecke, um das Rennteam vor Ort punktuell zu unterstützen.

Formel 1 nur noch auf Sparflamme, Fokus auf Hypercar

Im Tagesgeschäft verlagert sich sein Fokus nun auf die Entwicklung des RB17-Hypercars, das Red Bull gerade entwickelt und das im Juli in Goodwood präsentiert werden soll. Im "ersten Quartal 2025", so steht es in der Presseaussendung, wird Newey den Abschied dann endgültig vollziehen.

Und, unbestätigten Gerüchten zufolge, noch im Verlauf der Saison 2025 frei sein für potenzielle andere Arbeitgeber. Auf diesen Kompromiss sollen sich Newey und Red Bull im Zuge der Trennungsverhandlungen geeinigt haben.

Zu spät, um noch Einfluss auf den 2025er-Ferrari zu nehmen - aber vor allem, und das war für Ferrari und Vasseur wichtig, früh genug, um am Design für das Reformreglement 2026 mitzuwirken. Zumal Newey auch niemand verbieten kann, sich während seiner Arbeitssperre zu Hause quasi "privat" Gedanken über die Formel 1 2026 und wie sie aussehen könnte zu machen.

Gescheitert ist allerdings, so berichtet es die Gazzetta, der Versuch von Ferrari, im Paket mit Newey auch gleich Red Bulls Technischen Direktor Pierre Wache abzuwerben. Der soll ebenfalls wechselwillig gewesen sein, doch sein Vertrag erlaubt ihm offenbar keinen frühzeitigen Ausstieg.

Horner: War ihm Wache wichtiger als Newey?

Zumal man in der Branche hört, dass Teamchef Christian Horner gar nicht so unglücklich drüber ist, Newey an Ferrari zu verlieren. Der Stardesigner gehörte zu den Topverdienern im Team, sein Weggang macht Budget frei. Aston Martin soll Newey zuletzt eine Jahresgage von 25 Millionen Dollar angeboten haben. Das Ferrari-Angebot ist mutmaßlich ähnlich attraktiv.

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Nach Lewis Hamilton ist Adrian Newey der zweite dicke Fisch, den Ferrari für 2025 an Land gezogen hat. Newey stand schon mehrmals davor, zu Ferrari zu wechseln, entschied sich bisher jedoch immer dagegen. Auch, weil er nicht nach Italien umziehen wollte. Am Ende seiner Laufbahn scheint ihn das jedoch nicht mehr zu stören.

Zumal seine Differenzen mit Horner zuletzt unüberbrückbar waren. Beruhend auf Gegenseitigkeit. Denn während Horner dem Vernehmen nach mit allen Mitteln um Wache gekämpft hat, soll ihn Neweys Abgang weniger stören. Eine fatale Fehleinschätzung, wie zuletzt unter anderem Ralf Schumacher geäußert hat?

Newey & Horner: Freundliche Worte in den Statements

Die Zitate in der Presseaussendung von Newey und Horner sind jedenfalls geprägt von Respekt - offenbar im Bestreben, die Trennung trotz aller Differenzen sauber abzuwickeln. Newey bedankt sich in seinem Statement bei Dietrich und Mark Mateschitz; interessanterweise aber auch bei Chalerm Yoovidhya und bei Horner, "der nicht nur mein Geschäftspartner, sondern auch ein Freund der Familie war".

Newey erwähnt außerdem Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff namentlich, "für seine Führung", und Eddie Jordan, "meinem engen Freund und Manager". Jordan soll bei den Trennungsverhandlungen eine wichtige Rolle gespielt und darauf eingewirkt haben, dass Newey früher als von Red Bull gewünscht zu Ferrari wechseln darf.

Horner spielt die freundlichen Worte an Newey zurück: "Die letzten 19 Jahre mit Adrian haben enorm viel Spaß gemacht. Als Adrian zu Red Bull kam, war er für mich bereits ein Superstar unter den Designern. Zwei Jahrzehnte und 13 WM-Titel später verlässt er uns als wahre Legende."

"Er ist auch mein Freund und jemand, dem ich für alles, was er in unsere Partnerschaft eingebracht hat, auf ewig dankbar sein werde. Das Vermächtnis, das er hinterlässt, wird in den Hallen von Milton Keynes verbleiben, und der RB17 wird ein passendes Zeugnis und Vermächtnis für seine Zeit bei uns sein."

"Seine Vision und Brillanz haben uns in 20 Saisons zu 13 Titeln verholfen. Seine außergewöhnliche Fähigkeit, über die Formel 1 hinauszudenken und weitere Inspirationen in das Design von Grand-Prix-Autos einfließen zu lassen, sein bemerkenswertes Talent, Veränderungen anzunehmen und die lohnendsten Bereiche der Regeln zu finden, auf die man sich konzentrieren kann, und sein unerbittlicher Siegeswille haben dazu beigetragen, dass Red Bull Racing zu einer größeren Macht geworden ist, als sich das selbst der verstorbene Dietrich Mateschitz hätte vorstellen können."


Fotostrecke: Die Weltmeister-Autos von Adrian Newey

Newey ergänzt, dass er schon Rennwagenbauer werden wollte, "als ich noch ein kleiner Junge war. Traum war es, Ingenieur in der Formel 1 zu werden, und ich hatte das Glück, diesen Traum zu verwirklichen", sagt er.

"Es war mir eine große Ehre, fast zwei Jahrzehnte lang eine Schlüsselrolle in der Entwicklung von Red Bull Racing zu spielen, von einem aufstrebenden Newcomer zu einem Team, das mehrere Titel gewonnen hat. Ich denke jedoch, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, den Staffelstab an andere zu übergeben und mich neuen Herausforderungen zu stellen."

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