• 02. Februar 2024 · 18:37 Uhr

Haas macht sich keine Hoffnungen: "Sind womöglich Letzter"

Warum Haas-Teamchef Ayao Komatsu pessimistisch in die Formel-1-Saison 2024 geht, seinen Rennstall aber jetzt auf dem richtigen Weg wähnt, um besser zu werden

(Motorsport-Total.com) - Mit dem VF-24 hat Haas sein neues Formel-1-Auto für 2024 vorgestellt. Große Hoffnungen macht sich der US-Rennstall aber nicht. Teamchef Ayao Komatsu jedenfalls gibt sich vor dem Saisonstart in Bahrain sehr pessimistisch: "Ich glaube, wir werden trotzdem weit hinten stehen, womöglich an letzter Stelle."

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Haas VF-24 bei seiner Präsentation im Februar 2024 Zoom Download

Allerdings: Das Potenzial von Haas sei groß, versichert Komatsu. Er habe seit seiner Berufung zum Haas-Teamchef viel Zeit mit den leitenden Angestellten in England und Italien verbracht und dabei eine Aufbruchstimmung erkannt.

"Die Aufregung ist groß, weil wir eine Chance haben, uns zu verbessern. Und wir können uns überall verbessern", meint Komatsu.

"Die Qualität unserer Leute ist nicht der Grund, weshalb unser jetzt vorgestelltes Auto in Bahrain nicht schnell sein wird. Der Grund ist: Wir haben sehr spät [mit der Entwicklung] begonnen und dann auch noch zwei Monate lang pausiert, weil wir am Austin-Update gearbeitet haben."

Das Austin-Update als Fluch und Segen zugleich

Für das einzige Haas-Update der Saison 2023 habe das Team "Ressourcen abzweigen" müssen und so auch "Zeit verloren" in der Vorbereitung auf 2024. "Das Update insgesamt aber war ziemlich nützlich", sagt Komatsu. "Hätten wir es nicht gemacht, hätten wir bei den Wintertests eine [böse] Überraschung erlebt. Das hätte uns massiv getroffen."

So habe Haas immerhin "mehr Vertrauen in das, was wir auf die Räder stellen", betont der Teamchef. Außerdem erkenne er bereits "gute Fortschritte im Windkanal", die er als "positiv" empfinde. "Auch bei den Fahrzeug-Charakteristiken geht es in die richtige Richtung", sagt Komatsu.

"Wir müssen aber realistisch sein, weil unsere Gegner clever sind und natürlich ebenfalls zulegen. Wir wissen, Wie viel wir seit dem Saisonende 2023 gewonnen haben, aber alle anderen finden sicherlich mindestens ebenso viel. Wenigstens dürften wir mit dem VF-24 eine bessere Grundlage haben. Außerdem planen wir Updates recht früh in der Saison."

Haas' Fahrplan für die Formel-1-Wintertests

Dieser Plan könne aber nur aufgehen, wenn Haas bei den Formel-1-Wintertests in Bahrain vor Saisonstart ein "gutes Testprogramm" abspule. "Wir brauchen gute Daten, mit denen wir das Auto dann weiterentwickeln können. Das bedeutet: Wir müssen die Stärken und Schwächen des VF-24 präzise kennen. Danach braucht es einen stimmigen Plan, um Updates zu produzieren", erklärt Komatsu.


Fotostrecke: Formel 1 2024: Der Haas VF-24 von Nico Hülkenberg

Dann fällt ein bemerkenswerter Satz: "All das hatten wir bisher nicht." Sprich: Unter der Führung von Ex-Teamchef Günther Steiner soll es weniger strukturiert zugegangen sein.

Was Komatsu anders macht als Steiner

Konkret bemängelt Komatsu, dass die unterschiedlichen Haas-Abteilungen bislang zu wenig verzahnt gewesen seien. Nun aber sollen "unsere Erkenntnisse in die Autoentwicklung einfließen", so Komatsu. Er betont nochmals: "Dafür hatten wir bisher keinen Fahrplan."

In der neuen Haas-Struktur aber gäbe es eine Art "Ringschluss" der Technik-Abteilungen, womit Aerodynamik, Windkanal und CFD-Gruppe gut ans Team angebunden seien. "Selbst wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt: Alle wissen, warum wir das Auto auf bestimmte Art und Weise entwickeln. Da steckt jetzt viel mehr Transparenz und Offenheit in unserer Kommunikation", sagt Komatsu.

Er sieht deshalb eine "viel bessere Chance" für Haas, dass 2024 tatsächlich eine Weiterentwicklung stattfinden kann. Nachsatz: "Das war 2023 nicht möglich, und deshalb sind wir zurückgefallen."

Fahrer sollen mehr Mitsprache bekommen

2024 will der neue Teamchef auch explizit die Fahrer Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen besser in die Entwicklung einbinden. Sie sollen "eine stärkere Rolle spielen" als bisher, meint Komatsu.

Begründung: "Im vergangenen Jahr ist es uns nicht gelungen, ihre Rückmeldungen zu den Schwächen des Fahrzeugs in die Entwicklung einfließen zu lassen. Das wollen wir mit den Änderungen in der Teamstruktur in den Griff kriegen."

Ziel der Maßnahme sei, "dass nichts verloren geht", erklärt Komatsu. "Denn wir Ingenieure haben alle möglichen Daten vorliegen, aber eine Sache kriegen wir nicht: das Gefühl, wie es ist, das Auto zu fahren. Deshalb müssen wir unbedingt besser verstehen, was die Fahrer empfinden, und wir müssen besser darauf eingehen."

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