Charles Leclerc opferte sein eigenes Rennen für den Sieg von Carlos Sainz
Warum Leclerc keinen zweiten Stopp einlegte
Er verrät, der Plan sei es eigentlich gewesen, später im Rennen vor Sainz zu stoppen "und zu versuchen, den zweiten Platz zu halten." Doch das funktionierte nicht. "Leider hatte ich mit dem Safety-Car nicht viel Glück", betont Leclerc.
Denn der Ferrari-Plan wurde in dem Moment über den Haufen geworfen, als nach einem Unfall von Logan Sargeant in Runde 20 das Safety-Car kam. So musste die Scuderia dann beide Piloten direkt nacheinander an die Box holen. Leidtragender war dabei Leclerc.
Wegen Verkehr in der Boxenstraße verlor er mehrere Sekunden beim Stopp - und dadurch zwei Positionen an Russell und Lando Norris. "Da hab ich im Prinzip das Rennen verloren", erklärt der Monegasse, der nach dem Ende der Safety-Car-Phase auch noch einen Fehler machte.
So fand er sich, als sich das Feld wieder sortiert hatte, nur noch auf Rang fünf hinter Sainz, Russell, Norris und Lewis Hamilton wieder. Als dann später noch einmal das virtuelle Safety-Car eingesetzt wurde, nutzten das die beiden Mercedes-Piloten zu einem weiteren Stopp.
Leclerc verrät: "Über Funk sagten sie mir, ich solle das Gegenteil von Lewis vor mir machen. Lewis fuhr an die Box, also musste ich draußen bleiben." So kam er zwischenzeitlich wieder auf P3 nach vorne, hatte im Kampf gegen die Mercedes-Piloten auf frischen Medium-Reifen aber keine Chance.
Leclerc nach dem VSC noch einmal Schutzschuld für Sainz
Das Rennen beendete er schließlich auf Platz fünf, wo er laut eigener Aussage aber auch gelandet wäre, wenn er selbst unter dem VSC auch noch einmal gestoppt hätte. "Ich glaube nicht, dass es ein 'Gamechanger' gewesen wäre", stellt er klar.
Und auch Vasseur erklärt: "Ich kann die Strategie von Mercedes verstehen, weil sie hinten waren, [...] und sie hatten einen neuen Satz Mediums." Leclerc dagegen hatte keine neuen Mediums mehr und wäre nach dem Stopp ohnehin noch immer hinter den Mercedes-Piloten gewesen.
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1. Bahrain: Red Bull würde den Auftakt in Bahrain trotzdem gewinnen, und zwar mit Sergio Perez, der natürlich auch in der WM in Führung gehen würde. Fernando Alonso wird Zweiter, und Carlos Sainz darf mit auf das Podium. Stand: 1. Perez (25), 2. Alonso (18), 3. Sainz (15), 4. Hamilton (12), 5. Stroll (10).
Stattdessen nutzte Ferrari die Chance lieber, Leclerc temporär noch einmal vor die beiden Mercedes-Fahrer zu bringen und ein weiteres Mal als "Schutz", so Vasseur, für Sainz an der Spitze einzusetzen. Letztendlich konnte der Spanier das Rennen bekanntlich auch gewinnen.
Leclerc sieht die Verantwortung dafür, am Sonntag nur Wasserträger für seinen Teamkollegen gewesen zu sein, übrigens bei sich selbst. Er betont: "Es hätte an mir gelegen, [im Qualifying] einen besseren Job zu machen, um in einer anderen Position zu sein."
Hätte er selbst nämlich auf Pole gestanden, wären die Rollen womöglich vertauscht gewesen.
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