Vettel übt Öko-Kritik: Formel 1 muss sich kontrollieren lassen!

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Vettel übt Öko-Kritik: Formel 1 muss sich kontrollieren lassen!

Beitrag von Redaktion » 01.10.2022, 08:47

Sebastian Vettel findet, dass sich die Formel 1 bei der Gestaltung des Rennkalenders 2023 nicht an ihre eigenen Versprechen gehalten hat

Sebastian Vettel findet, dass die Formel 1 besser kontrolliert werden sollte

Sebastian Vettel wird 2023 zwar nicht mehr selbst als Rennfahrer mit der Formel 1 um die Welt reisen, hat aber trotzdem Kritik am neuen Terminkalender geübt. Dieser halte sich nicht an das Versprechen, die Rennen so zu planen, dass die CO2-Bilanz der Logistik rund um die Formel 1 minimiert werden kann, sagt er.

Die ursprüngliche Idee war, die Rennen nach geografischen Gesichtspunkten zu gruppieren, um zum Beispiel die Transportwege zu reduzieren und auch zu ermöglichen, dass das Personal der Formel 1 etwa bei Übersee-Back-to-Backs nicht jedes Mal nach Hause fliegen muss, sondern auch mal vor Ort bleiben und so CO2 eingespart werden kann.

Doch das scheint den Verantwortlichen nur sehr bedingt gelungen zu sein. So wurden am Saisonbeginn zwei Wochen Pause zwischen den Nachbarländern Bahrain und Saudi-Arabien eingeplant, im April/Mai gibt's ein fragwürdiges Back-to-Back mit Baku in Aserbaidschan und Miami in den USA, und am Saisonende eins mit Las Vegas und Abu Dhabi.

Besonders der Saisonbeginn im Nahen Osten ist Vettel ein Dorn im Auge: "Alle gehen dorthin und fliegen drei Wochen hintereinander wieder nach Hause. Verstehe ich auch, denn die meisten haben ihre Familie zu Hause. Man kann nicht erwarten, dass die Leute gleich mal acht Wochen hintereinander vor Ort bleiben."

Vettel zeigt Verständnis für Schwierigkeiten

Dass die Formel 1 nicht nur auf maximalen Umwelt- und Klimaschutz achten kann, sondern auch wirtschaftliche Überlegungen in Betracht ziehen muss, versteht Vettel: "Das Interesse an der Formel 1 wächst, und damit auch die Möglichkeiten, damit Geld zu verdienen. Aber wenn ich mir die ersten drei Rennen anschaue, hätte man halt viele Flüge einsparen können."

Die Aufgabe, den Rennkalender zu planen, ist für die Formel 1 komplex. Termine können nicht beliebig vergeben werden, sondern sind oftmals an nationalen Feiertagen oder Ferien auszurichten, oder auch aufgrund von zu erwartenden Wetterbedingungen.

Dazu kommt, dass die lokalen Promoter mutmaßlich wenig Freude damit haben, wenn nur eine Woche später in unmittelbarer Nähe schon wieder ein Rennen angesetzt ist. Das macht es schwieriger, die Tickets zu verkaufen. Zwei geografisch nahe gelegene Grands Prix zeitlich weiter auseinander zu legen, ergibt rein in dieser Hinsicht mehr Sinn.

Wäre eine Prüfstelle der richtige Weg?

Vettel fordert nun, dass eine unabhängige Prüfstelle damit beauftragt werden sollte, die Klimaversprechen der Formel 1 zu überprüfen: "Große Organisationen, egal ob im Business oder im Sport, brauchen eine andere Organisation, die sie kontrolliert. Und wenn sie sich nicht an das halten, was sie sich selbst auferlegen, dann braucht's Konsequenzen."

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"Auf ein Plakat oder auf einen Zettel Papier kann ich viel hinschreiben. Das klingt dann alles wunderbar. Aber was, wenn sich niemand dran hält? Was passiert dann?", hält Vettel der Formel 1 einen Spiegel vor.Er geht weiter und sagt: "Oder nehmen wir das Pariser Klimaabkommen. Die Länder unterschreiben eine Vereinbarung, dass die globale Erwärmung eineinhalb Grad nicht überschreiten darf. Aber was, wenn sie das nicht schaffen, was sind dann die Konsequenzen? Ja, da gibt's Maßnahmen, aber dann treten die Länder halt einfach aus dem Abkommen aus, wenn sie wollen."Übersetzt auf die Formel 1 würde das seiner Meinung nach bedeuten: "Die transparenteste Art und Weise wäre, ein Organ zu finden, das sie kontrolliert, eine externe, unabhängige Instanz, die sich genau anschaut, ob die Ziele erreicht werden oder nicht. Ich finde, das ist die einzig glaubwürdige Art und Weise, das zu regeln."

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sniffer
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Re: Vettel übt Öko-Kritik: Formel 1 muss sich kontrollieren lassen!

Beitrag von sniffer » 01.10.2022, 10:04

Aber klar doch, Seb. Aber Gott sei Dank geht es Dich ja nichts mehr an - also einfach mal die ... halten.

Manisch
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Re: Vettel übt Öko-Kritik: Formel 1 muss sich kontrollieren lassen!

Beitrag von Manisch » 01.10.2022, 10:21

Ich glaube, das mit der externen Instanz ist leichter gesagt, als getan.

Wie er schon anspricht:
Wenn man sich an Vorgabe XY nicht hält, dann gibt es keine Konsequenzen bzw. man steigt zur Not aus dem Vorhaben einfach wieder aus.

Selbiges könnte man vermutlich bei besagter Instanz auch tun.

So mal solch eine Instanz vermutlich auch eine juristische (staatliche?) Legitimation bräuchte, um am Ende Sanktionen durchzusetzen.

Das geht dann allerdings in eine Richtung, wo wir sagen müssen, dass wir ohnehin internationale Richtlinien brauchen, wie beispielsweise einen globalen CO2-Preis.

Der Punkt ist letztlich auch der, dass es offensichtlich immer noch ziemlich wirtschaftlich zu sein scheint, all die Fliegerei und Logistik in Kauf zu nehmen. Da kann man der Formel 1 nur bedingt einen Vorwurf machen, wenn sie das ausnutzen.
AfD verbieten (:

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Re: Vettel übt Öko-Kritik: Formel 1 muss sich kontrollieren lassen!

Beitrag von Dasharius » 01.10.2022, 10:57

sniffer hat geschrieben: 01.10.2022, 10:04 Aber klar doch, Seb. Aber Gott sei Dank geht es Dich ja nichts mehr an - also einfach mal die ... halten.
Alleine der Kalender bedingte CO2 Abdruck der Formel 1 hat sich seit 2020 verdoppelt.

Außerdem geht es uns alle an die Bedingungen auf dem Planeten so zu erhalten dass die Menschheit weiterleben kann. Die Erde und Natur juckt das alles nicht. Die tauscht 2 Millionen Arten (inkl. dem Menschen) einfach aus und fängt von vorne an.

Soll die Formel 1 halt ehrlich sein. "Wir scheißen auf den ganzen Öko Mist. Geld ist alles was wir wollen." Aber nein. Sie machen Versprechungen und halten sie nicht.

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Re: Vettel übt Öko-Kritik: Formel 1 muss sich kontrollieren lassen!

Beitrag von Ferrarista1985 » 01.10.2022, 11:14

Es sind hausgemachte Probleme der F1. Wäre man nicht so gierig auf Gewinnmaximierung, dann wären Maßnahmen zur Einsparung von Emissionen durchaus reduzierbar, man will es halt nicht, daher verstehe ich auch nicht, dass man sich beschwert.
Rennwagen sind weder schön noch hässlich. Sie werden dann schön, wenn sie gewinnen :checkered:

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Re: Vettel übt Öko-Kritik: Formel 1 muss sich kontrollieren lassen!

Beitrag von Ferrari Fan 33 » 03.10.2022, 10:19

Gerade die F1-Fahrer, die immer mittendrin sind, gerade die müßten doch wissen, dass die "Versprechen" der Formel 1 häufig Leere sind. Letztendlich geht es Liberty Media nur ums Geld, wenn es diese bestimmten Antrittsgelder von bestimmten Ländern zu kassieren gibt, dann ist der F1-Kalender von den ganzen Reisen her eben weniger logisch.
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Re: Vettel übt Öko-Kritik: Formel 1 muss sich kontrollieren lassen!

Beitrag von Simtek » 03.10.2022, 13:35

Ferrari Fan 33 hat geschrieben: 03.10.2022, 10:19 Gerade die F1-Fahrer, die immer mittendrin sind, gerade die müßten doch wissen, dass die "Versprechen" der Formel 1 häufig Leere sind. Letztendlich geht es Liberty Media nur ums Geld, wenn es diese bestimmten Antrittsgelder von bestimmten Ländern zu kassieren gibt, dann ist der F1-Kalender von den ganzen Reisen her eben weniger logisch.
:thumbs_up:
Könnte Nordkorea einen GP finanzieren oder gäbe es Hitler Deutschland noch. LM würde ohne mit der Wimper zu zucken hier ein Rennen austragen lassen. Natürlich nur unter der Voraussetzung: Die Kohle stimmt.
Nein, zu Saudi Arabien und Katar als F1 Ausrichter! :thumbs_down: :thumbs_down:

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