Formel-1-Boss Stefano Domenicali ist mit den aktuellen zehn Teams glücklich
Formel-1-Boss Stefano Domenicali hat in Monaco erneut betont, dass er keine Notwendigkeit für ein elftes Team in der Königsklasse sieht. Andretti hatte sich im Frühjahr offensiv für einen Platz ab 2024 beworben, war bislang allerdings mehr als frostig von den Teams und der Formel 1 selbst empfangen worden.
Man scheint nicht gewillt zu sein, neue Bewerber in den Kreis aufzunehmen, auch wenn Andretti das festgeschriebene Antrittsgeld von 200 Millionen Dollar bezahlen kann und möchte. Die Teams selbst wissen, dass sie ihr Preisgeld dann durch mehr Teilnehmer teilen müssen, und für Domenicali reicht es aus, dass es "zum ersten Mal in meinem Leben" zehn gesunde Teams in der Formel 1 gibt.
"Sie sind sehr solide, und das ist eine große Belohnung für sie. Sie haben in uns investiert, und genau aus diesem Grund glauben wird, dass die Gemeinschaft der Teams respektiert werden muss", sagt der Italiener auf dem Business-F1-Forum, organisiert von der Financial Times und Motorsport Network, in Monaco.
Er betont, dass die Formel 1 kein Problem hätte, mehr Teams zu finden: "Wir haben ein ganze Liste. Einige davon sind lautstarker als andere, aber viele Leute oder viele Investoren würden gerne in der Formel 1 sein", so Domenicali, der aber abweisend wird: "Wir müssen die Teams beschützen. Das ist ein weiteres Zeichen für ein sehr gesundes System."
Fotostrecke: Neue Formel-1-Teams seit der Saison 1990
Die Formel 1 ist ein sich immer weiter drehendes Karussell: In den vergangenen Jahrzehnten gab es zahlreiche Teamübernahmen und Umbenennungen, doch nur zwölf Mannschaften gründeten sich - so wie die US-amerikanische Haas-Mannschaft - seit dem Jahre 1990 neu. Unter den Pionieren befanden sich massenhaft Traumtänzer, viele Superreiche und ein Weltkonzern, aber auch zwei echte Motorsport-Enthusiasten. Nur fünf der oft chronisch klammen Mannschaften schafften es, WM-Punkte zu holen. Drei Teams gewannen sogar Grands Prix. Überlebt haben nur vier Projekte, davon lediglich eines in der ursprünglichen Form. Wir erzählen die Storys hinter dem verrückten Dutzend.
Für ihn ist die aktuelle Anzahl von zehn Teams genau die richtige. "Und wenn jemand dazukommen möchte, muss er schon wirklich signifikant sein."
Zwar ist der Name Andretti in Motorsport durchaus ein signifikanter Begriff, allerdings wird davon ausgegangen, dass Domenicali damit vor allem große Hersteller meint. Audi und Porsche wollen ab 2026 in die Königsklasse einsteigen, dabei aber eher bestehende Teams übernehmen oder mit ihnen kooperieren.
Andretti hatte in Miami Gespräche mit FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem geführt und gemeint, dass er dessen Unterstützung hätte. Die von der Formel 1 scheint er aber nicht mehr zu bekommen.
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