George Russell


Porträt
(Stand: 10. März 2020) George Russells erster Kontakt mit der Formel 1 war eine E-Mail: Als 15-Jähriger schrieb er Toto Wolff an, um sich bei ihm als frisch gebackener Kartmeister in Großbritannien vorstellen zu dürfen. Er stiefelte mit Anzug, Krawatte und einem Notebook unter dem Arm in das Büro des Mercedes-Sportchefs und lotete hoch professionell seine Zukunftschancen aus.
Neben dem eleganten Business-Auftritt ließ Russell im Formelsport Erfolge am laufenden Band folgen: Er wurde 2014 Meister der britischen Formel 4 und zwei Jahre später Dritter in der Formel-3-EM. Anschließend holte er Meistertitel in der GP3-Serie und der Formel 2 - jeweils im Debütjahr.
Wolff holte ihn zwischenzeitlich ins Mercedes-Juniorprogramm, was Russell Testeinsätze für die Formel-1-Werksmannschaft und ihren Kunden Force India bescherte. Auch bei Williams schindete er mächtig Eindruck, als er Teamchefin Claire Williams mittels einer Power-Point-Präsentation und Wolffs Hilfe überzeugte, dass er 2019 der richtige Mann für den Posten des Stammfahrers wäre. Russell erhielt den Zuschlag und einen langfristigen Williams-Vertrag.
Aufgrund des schwachen Williams FW42 stand Russell in seiner Debütsaison 2019 meist auf verlorenem Posten. Obendrein verlor er das Teamduell gegen Formel-1-Rückkehrer Robert Kubica, weil Kubica beim turbulenten Deutschland-Grand-Prix in Hockenheim den einzigen Williams-Punkt des Jahres erzielte. Im Qualifying aber machte Russell erfolgreich von sich reden: Er besiegte den erfahrenen Kubica jedes Mal! Was Russell jetzt noch fehlt: das erste Top-10-Ergebnis. Genau das wird 2020 sein Ziel sein.