• 28. Februar 2025 · 12:06 Uhr

Freitag Bahrain: Kaputte Scheibe, zerbröselnder Haas & Sandbagging

Eine kaputte Glasscheibe hat am dritten Testtag in Bahrain für eine kuriose Unterbrechung gesorgt - Teams decken die Karten noch nicht auf

(Motorsport-Total.com) - Der letzte Testtag der Wintertestfahrten vor der Formel-1-Saison 2025 (hier im Liveticker verfolgen) beginnt mit einer Bestzeit von Ferrari. Charles Leclerc war mit einer Zeit von 1:30.811 Minuten am Mittag der Schnellste der zehn Piloten auf dem Bahrain International Circuit.

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Charles Leclerc liegt am Mittag vor der Konkurrenz Zoom Download

Rang zwei ging am Mittag an Mercedes mit Andrea Kimi Antonelli (+0,077), die zwischenzeitlich ein Problem an der Power-Unit untersucht hatten. Aber: Hätte der Italiener seine persönlichen Sektorbestzeiten in einer Runde kombiniert, wäre für den Mercedes-Piloten eine Zeit von 1:30.410 möglich gewesen.

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Zwar gelang es auch Leclerc nicht, seine besten Sektoren in einer einzigen Runde zu vereinen, doch selbst seine theoretische Bestzeit von 1:30,659 wäre langsamer gewesen. Allerdings dürften die Zeiten erneut keine allzu große Bedeutung haben, schließlich war die Bestzeit 1,5 Sekunden langsamer als am Vortag, wo Carlos Sainz 1:29.3 Minuten gefahren war.

Dritter wurde Lando Norris im McLaren (+0,132), der sich einmal einen wilden Ausritt leistete und in Kurve 4 in Richtung Outer Circuit unterwegs war.

Weltmeister Max Verstappen erlebte einen besseren Vormittag als Teamkollege Liam Lawson gestern. Während der Neuseeländer mit einem Leck im Kühler kaum zum Fahren gekommen war, schaffte Verstappen, dessen Auto mit einer neuen Nase ausgestattet war, 47 Runden und belegte Rang vier (+0,398).


Formel-1-Wintertests 2025 in Bahrain - 3. Tag

Rang fünf ging an Alpine-Pilot Jack Doohan (+0,428) vor Alexander Albon (Williams/+0,633) und Isack Hadjar (Racing Bulls/+0,950). Aston Martin bleibt mit Rang acht weiter unter dem Radar. Dort war am Morgen überraschend Fernando Alonso (+1,273) im Einsatz, der Lance Stroll ersetzte, der sich am Morgen nicht gut fühlte.

Die Session begann für den Spanier mit einem Ausrollen am Ende der Boxengasse, woraufhin sein Team zu ihm hinsprinten und das Auto zurückschieben musste.

Am Ende des Feldes lagen derweil die üblichen Verdächtigen: Gabriel Bortoleto im Sauber (+1,414) und Haas-Pilot Oliver Bearman (+1,550).

Sandbagging der Topteams?

Auffällig waren die ungewöhnlich niedrigen Topspeeds von Red Bull und McLaren in ihren schnellsten Runden, was Spekulationen über Sandbagging aufkommen lässt. Während Leclerc am Ende der Start-Ziel-Geraden eine Geschwindigkeit von 313 km/h erreichte, lag Max Verstappen bei 308 km/h und Lando Norris sogar nur bei 303 km/h.

Hinzu kommt, dass Verstappen und Norris ihre schnellsten Runden erst rund eine Stunde später fuhren - zu einem Zeitpunkt, an dem der Wind deutlich stärker war. Laut den Daten unseres Technologiepartners PACETEQ war die Strecke zu diesem Zeitpunkt insgesamt um drei Zehntelsekunden langsamer als während der schnellsten Runden von Leclerc und Antonelli.

Gegen Ende der Session wurden einige Longruns auf dem C3-Reifen absolviert, mutmaßlich mit einer hohen Benzinladung. Die genaue Kraftstoffmenge bleibt jedoch unklar und könnte zwischen den Teams variiert haben.


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Den besten Vergleich boten Verstappen und Antonelli, wobei der Weltmeister im Durchschnitt vier Zehntelsekunden pro Runde schneller war und zudem das Reifenmanagement besser beherrschte.

Auch Norris und Leclerc fuhren längere Stints, allerdings mit teils erheblichen Zeitunterschieden, was die Frage aufkommen lässt, wie vergleichbar die Spritmengen waren. Während Norris pro Runde etwa eine halbe Sekunde schneller war als Verstappen, lag Leclerc über eine Sekunde hinter dem Niederländer zurück.

Im Mittelfeld ergab sich zwischenzeitlich ebenfalls ein Longrun-Vergleich zwischen Alexander Albon, Isack Hadjar und Oliver Bearman. Hier zeigte sich, dass der Williams - bereinigt um verschiedene Reifensorten - pro Runde rund dreieinhalb Zehntel schneller war als der Racing Bulls, während der Haas nochmals eine Zehntelsekunde langsamer war.

Auch in diesem Fall bleibt die genaue Benzinladung unbekannt, was eine direkte Vergleichbarkeit erschwert.

In der Abendsession sind wieder volle Rennsimulationen zu erwarten, die eine deutlich bessere Vergleichbarkeit ermöglichen sollten. In dieser Disziplin war McLaren der Konkurrenz am zweiten Testtag rund eine halbe Sekunde pro Runde voraus.

Glasscheibe sorgt für Rot

Auch am heutigen Freitag gab es wieder eine kuriose Unterbrechung, für die man wohl viel Geld bekommen hätte, wenn man im Vorfeld darauf gewettet hätte. Nachdem ein Stromausfall am Mittwoch und Regen am Donnerstag für weniger Fahrbetrieb gesorgt hatten, musste heute die rote Flagge aufgrund einer kaputten Fensterscheibe geschwenkt werden.

Ja, richtig gehört. Rund 45 Minuten vor Ende der Session lag plötzlich eine kaputte Glasscheibe auf der Rennstrecke. Die gehörte zu dem kleinen Häuschen, in dem ein Verantwortlicher am Start unter anderem auf den Ampelknopf drückt. Aus diesem war eine Glasscheibe herausgefallen und im Bereich der Ampel auf der Strecke gelandet und zersprungen.

Nachdem die Strecke gereinigt wurde, wurde die Session wieder freigegeben - allerdings nur für wenige Sekunden, bis man feststellte, dass noch ein Quad auf der Strecke unterwegs war. Fernando Alonso und Andrea Kimi Antonelli waren bereits auf die Strecke gefahren, alle anderen mussten dann an der roten Ampel am Boxenausgang warten.

Es war nicht die einzige kuriose Szene am letzten Vormittag der Testwoche: Zu Beginn der Session hatte auch Oliver Bearman Trümmerteile auf der Strecke verteilt. Das war allerdings nicht die Schuld des Briten, denn bei seinem Haas war die Motorabdeckung kaputtgegangen und hatte Teile des Innenlebens freigelegt.

Am Nachmittag stehen die letzten vier Stunden der Wintertestfahrten 2025 auf dem Programm. Dann tauschen alle Teams bis auf Red Bull und Williams ihre Fahrer aus. Auch Lance Stroll soll dann im Auto sitzen, weil er sich wieder besser fühlt. Die Session läuft von 13 Uhr bis 17 Uhr MEZ.

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