• 24. Februar 2024 · 16:28 Uhr

Oscar Piastri: "War nicht der reibungsloseste Test" für McLaren

Laut McLaren-Pilot Oscar Piastri steht sein Team nach dem Formel-1-Test in Bahrain hinter Red Bull und Ferrari: Was am neuen MCL38 noch verbessert werden muss

(Motorsport-Total.com) - Steht das McLaren-Team vor einem erneuten Fehlstart in eine neue Formel-1-Saison? Während die Erkenntnisse aus den drei Testtagen darauf hindeuten, dass man keinesfalls wie im Vorjahr am hinteren Ende des Feldes liegen wird, hätte es für den neuen MCL38 dennoch besser laufen können.

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Oscar Piastri steigt aus seinem McLaren MCL38 bei den Testfahrten aus Zoom Download

Mit Problemen an der Kupplung, dem Benzin sowie einigen roten Flaggen hat das Team aus Woking im Vergleich zur Konkurrenz an Kilometern eingebüßt. Am Ende wurden es insgesamt 328 Runden, womit nur Williams mit 299 Umläufen weniger Distanz abspulen konnte. Spitzenreiter in dieser Kategorie war Haas mit 441 Runden.

"Es war nicht für alle der reibungsloseste Test", sagt McLaren-Pilot Oscar Piastri. "Wir hatten ein paar Probleme mit dem Auto. Die Strecke hatte ein paar Probleme. Von beiden Seiten her war es also nicht besonders glatt. Ich denke, der letzte Nachmittag war eine ruhigere Session, was gut war. Das war gut."

"Aber es war nicht der reibungsloseste Test, aber wahrscheinlich der reibungsloseste, den wir hier seit langem hatten, und das sagt viel aus! Dennoch habe ich das Gefühl, dass wir in einer guten Verfassung sind und eine gute Ausgangsposition haben."

Piastri: Wenn wir um Podien kämpfen wollen ...

Während die Daten unseres Technologiepartners PACETEQ vermuten lassen, dass McLaren im Renntrimm wohl nur als fünfte Kraft hinter Red Bull, Mercedes, Ferrari und Aston Martin in das erste Saisonrennen in Bahrain gehen wird, will sich Piastri vorerst nur darauf festlegen, dass Red Bull und Ferrari seinem Team voraus sind.

"Red Bull eins, Ferrari zwei und der Rest? Ich habe keine Ahnung", so der 22-Jährige auf seine Einschätzung des Kräfteverhältnisses angesprochen. "Es ist schwer zu lesen. Wir sind in einer ähnlichen Position wie, sagen wir mal, auf unserer durchschnittlichen Strecke im letzten Jahr. Die Autos sind neu, aber es gelten immer noch die gleichen Regeln wie im letzten Jahr, also wäre es nicht überraschend, wenn die Teams ähnliche Stärken und Schwächen haben."

"Wir haben also noch ein bisschen Arbeit vor uns. Aber das ist kein schlechter Anfang. Ich denke, wir sind irgendwo am vorderen Ende, in der Mischung dort. Aber wenn wir regelmäßig um Podiumsplätze kämpfen und Rennen gewinnen wollen, müssen wir noch ein bisschen mehr finden."

Ist Bahrain eine Anti-McLaren-Strecke?

In der vergangenen Saison war man gerade zum Ende des Jahres nicht mehr weit davon entfernt, Red Bull schlagen zu können. Piastri ist es im Sprintrennen von Katar gelungen, doch auch in den Hauptrennen von Katar und Brasilien sah es so aus, als würde dem Traditionsteam nicht mehr viel auf Platz eins fehlen.

Nach den abgelaufenen Testfahrten in Bahrain sieht es nun aber wieder so aus, als hätte man einen relativ großen Rückstand auf das Weltmeisterteam, den es über die Saison aufzuholen gilt. Auf die Frage, ob Red Bull einen großen Schritt gemacht habe, meint Piastri: "Sie sehen nicht langsam aus, wenn man es so ausdrücken will!"


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"Im Moment habe ich nicht das Gefühl, dass wir in der Lage sind, Red Bull herauszufordern. Sie sind definitiv das Team, das es zu schlagen gilt. Wie groß ihr Vorsprung ist, weiß ich nicht genau. Aber es ist wahrscheinlich genug Vorsprung, um sich wohl zu fühlen. Bei allen anderen bin ich mir nicht sicher, aber ich denke, Red Bull ist definitiv immer noch der Favorit."

"Aber ohne voreilige Schlüsse ziehen zu wollen, kann man sagen, dass Bahrain aufgrund der Ergebnisse in der Vergangenheit und unserer Probleme mit dem Handling auf dem Papier keine gute Strecke für uns ist. Es ist also ein bisschen schwierig, eine Einschätzung abzugeben."

"Ich denke, wir haben eine anständige Plattform, sicherlich besser als vor zwölf Monaten, aber es liegt noch ein wenig Arbeit vor uns. Ich würde nicht sagen, dass wir in einer völlig unerwarteten Position sind. Wir waren optimistisch, aber wir wissen immer noch nicht genau, was alle anderen haben. Wenn wir die gleichen Fortschritte wie im letzten Jahr machen können, dann können wir hoffentlich später in diesem Jahr manchmal um das Podium kämpfen."

Piastri: Fahrverhalten in langsamen Kurven jetzt besser

Beim Blick auf die Daten der Testfahrten mit speziellem Augenmerk auf das McLaren-Team fällt auf, dass man die Topspeedprobleme aus dem Vorjahr möglicherweise gelöst haben könnte. In seiner Rennsimulation am Freitagabend war Piastri parallel zu Ferrari-Pilot Charles Leclerc unterwegs, wobei der Australier im Schnitt sechs Zehntel pro Runde einbüßte. Dafür war die Höchstgeschwindigkeit ohne DRS auf Augenhöhe.

Allerdings hat sich an allen drei Tagen neben der wahrscheinlich etwas fehlenden Pace, besonders im Vergleich zu Red Bull und Ferrari, auch gezeigt, dass der Reifenverschleiß am MCL38 durch die Bank weg relativ hoch ausfiel. Bereits zu Saisonbeginn 2023 hatte das Team Probleme beim Reifenmanagement, was man mit Updates in der Saison jedoch verbessern konnte.


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Piastri glaubt aber, dass McLaren eine weitere Schwäche aus dem Vorjahr verbessert hat: "Ich denke, dass wir bei einigen Aspekten des Handlings in langsamen Kurven, aber auch im Allgemeinen einen Schritt nach vorne gemacht haben. Es gibt aber noch eine Menge harter Arbeit, um das Auto noch ein wenig fahrbarer zu machen."

Das will Piastri 2024 besser machen

Genauer auf das Fahrerhalten seines neuen Boliden angesprochen, fügt er hinzu: "Es kam mir ziemlich bekannt vor aus dem letzten Jahr. Das ist nicht überraschend. Ich denke, dass wir in Bezug auf die Pace und die Benutzerfreundlichkeit des Autos noch einige Schritte machen müssen, aber ich würde sagen, wir sind in einer ähnlichen Form wie am Ende der letzten Saison, was wiederrum eine viel bessere Ausgangsposition als vor zwölf Monaten ist."

Persönliche Ziele für die neue Saison hat sich der Formel-2-Champion von 2021 in Bezug auf das Reifenmanagement im Rennen gesetzt, da er dort gegenüber seinem Teamkollegen Lando Norris 2023 eine Schwachstelle hatte.

"Letztes Jahr hatte ich einige gute Ergebnisse und gute Wochenenden, aber auch einige Wochenenden, die meiner Meinung nach nicht dem Niveau entsprachen, das ich erreichen kann. Ich möchte also alle meine Wochenenden auf ein konstant besseres Niveau bringen", erklärt er.

"Und es gibt einige spezifische Dinge, an denen ich arbeiten muss: das Reifenmanagement war eines der größten Probleme des letzten Jahres. Darauf habe ich mich sehr konzentriert, und hoffentlich kann ich in dieser Saison damit arbeiten."

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