Hamiltons "Opfer" beschert Mercedes weitere Stunde Testzeit

Lewis Hamilton hat freiwillig auf einen Einsatz verzichtet, damit Mercedes mehr Testzeit bekommen konnte - Bottas: "Haben das Beste herausgeholt"

von Norman Fischer · 27.02.2018 20:22

(Motorsport-Total.com) - Mercedes erlebte am zweiten Tag der Formel-1-Testfahrten in Barcelona einen problemfreien Dienstag. Valtteri Bottas drehte am Steuer des F1 W09 94 Runden und damit die zweitmeisten hinter Ferrari (98). Hinter der Scuderia um Sebastian Vettel musste man sich auch in der Zeitenliste einsortieren: 0,303 Sekunden Rückstand bedeuteten heute Platz zwei für die Silberpfeile.

Mercedes schaffte heute die zweitmeisten Runden aller Teams

"Heute war es sehr kalt draußen auf der Strecke. Ich glaube nicht, dass ich jemals zuvor schon einmal bei so niedrigen Temperaturen in der Formel 1 gefahren bin", resümiert Bottas nach dem Testtag. "Bei diesen Temperaturen sind Testfahrten immer schwierig. Die Reifen sind einfach nicht für diese Verhältnisse gemacht."

Aufgrund der besonders kühlen Bedingungen am Vormittag und des Schneefalls gegen Ende des Testtages entschied sich das Mercedes, während dieser Zeit Aerodynamikdaten zu sammeln. Steigende Temperaturen zur Tagesmitte ermöglichten es dem Team, am Verständnis der 2018er Pirelli-Trockenreifen sowie der Fahrzeugdynamik zu arbeiten

"Wir haben das Beste aus dem Tag herausgeholt", sagt Bottas weiter. "Das Wetter ist natürlich Pech, aber dagegen können wir nichts unternehmen und die Bedingungen sind für alle gleich. Angesichts der Verhältnisse war es ein guter Tag. Ich hoffe, dass das Wetter bald besser wird und ich freue mich auf morgen und Donnerstag."

Formel-1-Wintertests in Barcelona (I) - Dienstag

Eigentlich sollte sich der Finne die Arbeit mit Teamkollege Lewis Hamilton heute teilen, doch der Brite verzichtete freiwillig auf seine Zeit im Auto, um dem Team mehr Zeit zu ermöglichen, da die Mittagspause heute ausgelassen wurde: "Angesichts der wechselhaften Wetterbedingungen und der verlorenen Fahrzeit gestern machte es Sinn, dass Valtteri heute Nachmittag im Auto geblieben ist", sagt Hamilton, der eigentlich als Testmuffel gilt.

"Da er am Vormittag gefahren war, fühlte er sich bereits wohl im Auto. Durch einen Fahrerwechsel hätten wir ungefähr eine Stunde an Fahrzeit verloren", so der Brite weiter. "Da wir nicht genau wussten, ob das Wetter besser werden würde oder nicht, traf ich die Entscheidung, die Zeit zu opfern, damit das Team das Programm durchziehen und ein besseres Verständnis für das Auto erlangen konnte."