• 01. März 2017 · 09:08 Uhr

Regenreifen-Test: So will sich Pirelli für den Ernstfall wappnen

Bei den Tests für die Saison 2017 wird am Donnerstag die Strecke in Barcelona künstlich bewässert - So will Pirelli das Barcelona-Chaos wiedergutmachen

(Motorsport-Total.com) - Ein zweites Barcelona 2016 soll es nicht geben. Nach dem Chaos in Sao Paulo sind Teams und Fahrer auf die Barrikaden gegangen. Der Vorwurf: Zu viel Aquaplaning, zu wenig Wasserverdrängung - auf Pirellis Regenreifen kann bei nassen Bedingungen kein Rennen zustande kommen. Im Zuge der Herstellung der neuen, breiteren Pneus haben die Italiener deshalb auch ihre Regenvarianten grundlegend überarbeitet. Am vierten Testtag für die Formel-1-Saison 2017 sollen sie zu Zuge kommen. Dafür wird der Circuit de Barcelona-Catalunya mit großem Aufwand künstlich bewässert.

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Wasser marsch: Die Strecke in Barcelona bekommt eine Dusche Zoom Download

"Wir haben das eine Woche vor den Tests schon einmal ausprobiert", erklärt Pirelli-Rennleiter Mario Isola. "Die Streckenbetreiber haben sich da wirklich Mühe gegeben. Es gibt acht Wassertank-LKWs, die die Strecke befeuchten, weil es keine Sprinkleranlage gibt." In drei Phasen sollen die Teams die Chance bekommen, das Verhalten der der Reifen unter unterschiedlichen Regenbedingungen zu testen.

Die Vorbereitungen dafür beginnen schon in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. "Das Problem ist, dass die Strecke nicht flach verläuft", so Isola. "Das Wasser fließt überall hin ab. Deswegen werden wir die Strecke erst einmal über Nacht befeuchten. Dann machen wir ab 6 Uhr morgens weiter, um vormittags Extrem-Regenbedingungen zu schaffen. Nachmittags wollen wir Intermediates-Bedingungen herstellen."

Werte von 2016 sind überholt

Der Reifenhersteller handelt dabei nicht nur eigennützig. Schon seit Monaten ist Pirelli mit ausgewählten Teams Reifentests gefahren - auch bei nassen Bedingungen. Mercedes, Red Bull und Ferrari haben dafür alte Boliden so umgebaut, dass sie den Abtrieb und das Verhalten der neuen Boliden simulieren. Das waren allerdings Blindtests, von denen die Teams nichts lernen konnten. Außerdem verhalten sich die echten neuen Boliden noch einmal anders.

"Deswegen ist es auch für die Teams wichtig, den Übergang von den Regenreifen auf Intermediates und dann auf Trockenreifen zu simulieren", sagt Isola. "Die Reifen sind ganz anders - die Zahlen aus dem vergangenen Jahr werden ihnen nicht mehr helfen."

Im Fahrerlager nimmt man diesen Ansatz positiv auf. "Ich finde es ist wichtig zu analysieren, wie sich die Regenreifen verhalten werden", sagt Haas-Pilot Romain Grosjean. "Pirelli hat da viel Arbeit reingesteckt. Sie sind breiter und werden bei Aquaplaning vielleicht noch schwieriger unter Kontrolle zu bringen sein. Wir müssen uns auch mit den Setup ordentlich vorbereiten können, wenn es dann zu echten Regenbedingungen kommt."

Allerdings liegen auch noch Steine im Weg. Pirelli-Vertreter Isola warnt: "Wir müssen sehen, wie es mit der Sicht wird. Denn wir werden natürlich viel mehr Spray erzeugen. Aber das ist ein anderes Problem."

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