Nach "Halo"-Versuch: Pierre Gasly mag es nicht

Red Bull probiert die zweite Version des "Halo"-Systems am ersten Testtag in Silverstone: Pierre Gasly mag es nicht leiden, aber "man gewöhnt sich daran"

von Roman Wittemeier · 12.07.2016 21:00

(Motorsport-Total.com) - Am ersten von zwei Testtagen der Formel 1 in Silverstone hat Red Bull einen kurzen Versuch mit der neuesten Variante des "Halo"-Systems unternommen. Die Briten schickten Youngster Pierre Gasly am Morgen mit dem Cockpitschutz auf die Bahn, den Ferrari bereits am vergangenen Grand-Prix-Wochenende an gleicher Stelle ausprobiert hatte. Red-Bull-Teamchef Christian Horner hatte sich zuvor bereits gegen die "Halo"-Einführung zur Saison 2017 ausgesprochen.

Pierre Gasly im Zeichen des "Halos": Cockpitschutz am Dienstag getestet

"Ich war überrascht, denn es ändert für uns Fahrer kaum etwas. Es sieht ein wenig anders aus, aber die Auswirkungen sind gering", so der Red-Bull-Nachwuchsmann nach seinen Testrunden in Silverstone. Vor der Medienrunde am Abend wurde Gasly aber womöglich vom Team noch einmal geimpft. Wenn der Teamboss "Halo" eine Abfuhr erteilt - unter anderem weil Red Bull selbst eine Cockpitscheibe als Alternative entwickelt -, dann darf der Pilot auch nicht allzu gut über das System sprechen.

"Es ist seltsam, wenn man oberhalb des Helms etwas sieht", meint der GP2-Rennsieger vom vergangenen Wochenende nach insgesamt 52 Runden am Dienstag. "Auf den Geraden erkennt man regelrecht ein Dreieck über sich. Man würde sich allerdings daran gewöhnen können. Ohne 'Halo' mögen die Risiken höher sein, aber wir kennen die Formel 1 seit langer Zeit. Alle Fahrer, die in solche Autos steigen, kennen diese Risiken und akzeptieren sie. Man sollte da nichts ändern. Es war doch immer schon so wie bisher."

Chef-Renningenieur Guillaume Rocquelin umschiffte das Thema "Halo" in seinem Statement nach dem ersten Silverstone-Testtag komplett. "Der Tag lief nicht ideal", so der Franzose. "Eigentlich hatten wir nur einen halben Tag, denn am Morgen gab es ein Elektronikproblem, das schwierig zu beheben war. Wir haben da fast die gesamte Fahrzeit vor dem Mittag eingebüßt. Der Rest des Tages war nass, daher war es für uns nicht ganz optimal."