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Magny-Cours: Dritte Tagesbestzeit für Bianchi
Während Brendon Hartley nach drei Jahren Pause wieder Formel 1 testen durfte, erzielte Jules Bianchi in Magny-Cours Tagesbestzeit, diesmal im Ferrari
(Motorsport-Total.com) - Am dritten und letzten Tag der Young-Driver-Testfahrten in Magny-Cours sicherte sich Lokalmatador Jules Bianchi erneut die Bestzeit. Der Franzose kam zwar nicht an seine gestrige Force-India-Bestmarke von 1:16.467 Minuten heran, erzielte im aktuellen Ferrari F2012 aber 1:16.985 Minuten und war damit um über eine Sekunde schneller als seine Verfolger.
© xpbimages.com
Jules Bianchi fuhr in zwei verschiedenen Autos Tagesbestzeiten in Magny-Cours Zoom Download
Zunächst sah es fast so aus, als ob die drei anwesenden Teams frühzeitig zusammenpacken könnten, weil sinnvolle Tests aufgrund regnerischer Bedingungen nicht möglich waren. Doch Bianchi und Co. gingen für sporadische Runden auf Intermediate- und Full-Wet-Reifen von Pirelli auf die Strecke, zogen die Mittagspause notgedrungen vor und fanden am Nachmittag bessere Bedingungen vor. Bis zum Ende der Session baute die Strecke immer mehr Grip auf.
So wurden die Bestzeiten dann auch relativ spät erzielt: Bianchis schnellster Versuch war die 123. seiner 138 Runden, Rodolfo Gonzales (Force India) fuhr in der 76. seiner 79 Runden 1:18.018 und Brendon Hartley (Mercedes) in der 75. von 87 Runden 1:18.671 Minuten. Das Tages- oder Wochenklassement seriös zu bewerten, macht jedoch keinen Sinn, schließlich konzentrierten sich die Teams nicht primär auf schnelle Rundenzeiten.
Ferrari feilt an der Aerodynamik
Für Bianchi zum Beispiel stand im Vordergrund, verschiedene Frontflügel-Spezifikationen miteinander zu vergleichen. "Uns ging es vor allem um aerodynamische Messungen und Setup-Evaluierungen", berichtet der Franzose. "Ich habe das Gefühl, bei diesem Test viel gelernt zu haben, und die Arbeit war für mich und das Team konstruktiv, denke ich. Wir haben versucht, die Balance des Autos zu verbessern, und wir haben uns einige Dinge genauer angesehen, die in den nächsten Rennen nützlich sein könnten."
Der zweitplatzierte Gonzalez, Vierter in der Wochenwertung, ist mit seinem Tag zufrieden: "Die Bedingungen waren am Anfang schwierig, aber es war gut, die Regen- und Intermediate-Reifen ausprobieren zu können. Die andere wichtige Aufgabe war, mich an die Kontrollsysteme zu gewöhnen und meinen Speed und mein Gefühl für das Auto aufzubauen. Mit meinem Tempo bin ich ganz zufrieden, auch wenn noch mehr möglich ist, weil ich zum ersten Mal in Magny-Cours gefahren bin und auch zum ersten Mal in diesem Auto."
Laut Jakob Andreasen wurden alle fünf Reifensätze ausprobiert: "Rodolfo konnte das Auto unter allen Bedingungen testen, was eine wertvolle Erfahrung ist", so der Force-India-Chefingenieur. "Außerdem übten wir Boxenstopps und Starts mit ihm, genau wie Anfang der Woche mit Luiz Razia. Sonst testete er verschiedene Aero-Einstellungen, was glatt lief. Insgesamt war es eine exzellente Woche mit übermenschlichen Anstrengungen des Teams, das sich ja parallel auf Singapur vorbereiten musste."
Hartley happy über Formel-1-Rückkehr
Für Brendon Hartley, der zuletzt im Dezember 2009 in Jerez für Toro Rosso getestet hatte, verlief das "Comeback" erfreulich: "Ich bin zufrieden mit meiner Leistung und es freut mich, dass ich nur ein paar Runs gebraucht habe, um auf Tempo zu kommen - es ist doch immerhin drei Jahre her, dass ich zum letzten Mal Formel 1 gefahren bin. Als es abtrocknete, waren wir meistens mit dem harten Reifen unterwegs, aber trotz des Wetters konnten wir unser Programm absolvieren", sagt der ehemalige Red-Bull-Junior.
Auch Mercedes-Teamchef Ross Brawn zieht zufrieden Bilanz: "Es war ein wichtiger Test für die beiden Fahrer, die Erfahrung in einem Formel-1-Auto sammeln konnten, aber auch für die Fortsetzung unseres Entwicklungsprogramms mit neuen Updates. Sam Bird und Brendon sind sehr gut gefahren und haben gutes und konstantes Feedback abgegeben. Ich möchte ihnen für ihre Gründlichkeit an den vergangenen Tagen danken. Jetzt haben wir eine Fülle an Daten, die wir vor Singapur in der Fabrik studieren können."