• 23. November 2014 · 15:42 Uhr

Lewis Hamilton: Rambo, Rapper und Rakete

Aus der Armut auf den Thron der Formel 1: Lewis Hamilton hat sich zum König gekrönt, der schüchterne Junge von einst ist längst der Glamour-Boy des PS-Zirkus

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton fällt oft und gerne auf. Er trägt die größten Sonnenbrillen der Formel 1, glänzende Brillies in beiden Ohren, die Koteletten immer akkurat gestutzt und seine Kappe in der Freizeit wie ein Rapper etwas schief auf dem Kopf. Und spätestens seit seiner Liaison mit Nicole Scherzinger, Sängerin und ehemalige Frontfrau der Pussycat Dolls, ist der 29-Jährige der Glamour-Boy des PS-Zirkus.

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Sonnenbrille und dicke Goldkette: Lewis Hamilton ist der Glamour-Boy der Formel 1 Zoom Download

Doch Hamilton ist auch ein Meister der Rennstrecke. Kaum ein Fahrer riskiert so viel wie der Brite, keiner fährt spektakulärer. Hamilton überholt oft auch dort, wo gar kein Platz ist. Für seine Aggressivität steht er nicht selten in der Kritik - doch in jedem Fall ragt er aus der Masse heraus. Aufmerksamkeit ist in der Formel 1 fast genau so wichtig wie WM-Punkte, und keiner verkörpert diese Symbiose so gut wie Hamilton. "Ich denke, Lewis ist der beste Fahrer der Welt", sagte Niki Lauda schon nach Hamiltons Wechsel von McLaren zu Mercedes vor zwei Jahren: "Er ist unglaublich schnell und macht keine Kompromisse." Rambo und Rakete eben.

Konzernchef Dieter Zetsche hatte die Erwartungen an seinen neuen Angestellten damals mit einem Wort zusammengefasst: "Gewinnen." Und Hamilton lieferte. Mit dem Triumph von Abu Dhabi veredelte Hamilton die Aufbauarbeit Michael Schumachers: 59 Jahre nach dem legendären Juan Manuel Fangio ist der Wagen mit dem Stern wieder einsam an der Spitze. Hamilton präsentierte sich vom ersten Rennen an in Top-Form und legte auf der Jagd nach seinem zweiten WM-Titel nach 2008 auch eine bisher nicht gekannte Reife im Duell mit seinem Widersacher und Teamrivalen Nico Rosberg an den Tag.


Fotostrecke: Von A bis Z: So tickt Titelkandidat Hamilton

Mit dem rund 75 Millionen Euro schweren Deal verpflichtete Mercedes 2012 mit Hamilton aber nicht nur fahrerische Extraklasse, sondern auch jede Menge Glamour. Der Brite gilt dabei als eine Art Gegenentwurf zu Rosberg. Ihre Charaktere könnten unterschiedlicher kaum sein. Rosberg ist zurückhaltend, fast vornehm und immer freundlich, hält große Teile seines Privatlebens aus der Öffentlichkeit heraus. Hamilton dagegen ist extrovertiert und füllt gleichermaßen Sportseiten und Klatschblätter. Er genießt die Aufmerksamkeit, zeigt sich gern mit Stars und Sternchen aus Musik und Film und lässt seine Fans über Twitter und Facebook an seinem Privatleben teilhaben.

Doch bei allem Ruhm und Reichtum hat Hamilton nicht vergessen, wo er herkommt. "Die Leute schalten den Fernseher an und sehen: 'Ah, er hat eine schöne Sonnenbrille, er hat eine schöne Uhr, er hat Diamanten und macht all die coolen Dinge'", sagte er zuletzt: "Aber sie haben keine Ahnung, was wir getan haben, um hierher zu kommen."

Hamilton stammt aus ärmlichen Verhältnissen, sein Vater Anthony nahm vier Jobs gleichzeitig an, um dem kleinen Lewis das teure Hobby Kartfahren zu finanzieren. "Ich musste das Sofa und einen Stuhl zusammenstellen, und das war mein Bett - in einem Einzimmer-Apartment", sagte Hamilton über seine Kindheitserinnerungen: "Es war wirklich hart. Ich werde das nie vergessen. Das spornt mich all die Jahre an." Heute lebt Hamilton im Luxus von Monaco.

Doch satt ist er noch lange nicht. "Es gibt nicht viele Menschen, die erreicht haben, was ich erreicht habe", sagte Hamilton nicht ohne Stolz. Kein Fahrer hat in diesem Jahr öfter gewonnen als er. Aber Hamilton, der neue Weltmeister, will immer mehr: "Ich will mehr Rekorde, mehr Siege - darum geht es."

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