Beste Leistung, schlechtes Ergebnis: Was Leclerc so frustrierte

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc verließ seinen Ferrari in Las Vegas mit gemischten Gefühlen. Platz sechs von Startplatz neun klingt nach einem soliden Resultat, für den Monegassen war es pure Frustration. "P6 ist sehr enttäuschend", sagte er nach dem Rennen. Dann folgte eine bemerkenswerte Einschätzung: "Ich hatte das Gefühl, es war wahrscheinlich das beste Rennen der Saison in Sachen persönlicher Leistung."

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Charles Leclerc ist die Enttäuschung anzusehen Zoom Download

Leclerc erklärte, dass sich fast jede Runde wie eine Qualifying-Runde angefühlt habe. "Es gab nicht viele Fehler. Ich bin sehr zufrieden mit meiner eigenen Leistung, aber P6 ist sehr frustrierend." Die Diskrepanz zwischen dem, was er im Auto fühlte, und dem, was am Ende herauskam, schmerzte sichtbar.

Das größte Problem zeigte sich auf den Geraden. Gegen die Autos vor ihm verlor der Ferrari deutlich an Geschwindigkeit. "Die DRS-Aktivierung kommt sehr spät auf den Geraden", erklärte Leclerc. "Im ersten Teil habe ich so viel verloren." Also musste er seine Stärken ausspielen und nahm beim Bremsen große Risiken. "Ich glaube, ich habe einige Konkurrenten beim Bremsen in Kurve 14 überrascht", sagte er.

Mal wieder der Boxenstopp

Die Strategie lief nicht optimal. Leclerc verlor beim Boxenstopp mehrere Positionen, wie genau, war ihm selbst nicht ganz klar. "Ich verstehe nicht wirklich, was um den Boxenstopp herum passiert ist. Wir werden uns das ansehen, ob wir dort etwas hätten besser machen können." Besonders ärgerte ihn, dass Oscar Piastri ihn unterholte. "Ich dachte, Oscar war hinter mir vor dem Stopp. Ich war überrascht, ihn danach vor mir zu sehen."

In der Schlussphase steckte Leclerc hinter Kimi Antonelli und Piastri fest. Der McLaren-Pilot hatte DRS auf den Mercedes-Rookie, was Leclerc die Aufgabe zusätzlich erschwerte. "Genau an dem Punkt, wo ich Oscar aufgeholt hatte, hatte er DRS auf Kimi. Das machte es sehr schwierig für uns."

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Kein Regen im Rennen: Ferrari hatte sich verpokert Zoom Download

Gegen Ende hatten Antonelli und Piastri etwas mehr Pace. Leclerc hatte zuvor viel gepusht, um überhaupt in DRS-Reichweite zu bleiben. "Ich musste, sonst hätte ich das DRS verloren." Die Frage, ob er von Antonellis Fünf-Sekunden-Strafe wusste, beantwortete er knapp. "Ich habe bis zum Ende 100 Prozent gegeben. Es gab nichts, was ich auf der Strecke gelassen hätte."

Schon nach dem Qualifying hatte Leclerc wenig Zuversicht gezeigt. Ferrari hatte auf Regen eingestellt, doch es blieb trocken. Die erwarteten Schwierigkeiten bestätigten sich. Das Tempo in den Geraden fehlte, die Strategie passte nicht perfekt, am Ende blieb nur die Gewissheit, persönlich alles gegeben zu haben. Für einen Piloten wie Leclerc, der sich selbst hohe Maßstäbe setzt, war das ein schwacher Trost.