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Fünf-Sekunden-Strafe für Kimi Antonelli: War das wirklich ein Frühstart?
Ein kaum sichtbarer Frühstart bringt Kimi Antonelli fünf Strafsekunden ein - Ex-Rennleiter Wittich erklärt das Verfahren, Wolff und Antonelli reagieren überrascht
(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Pilot Andrea Kimi Antonelli verlor seinen vierten Platz beim Großen Preis von Las Vegas wegen eines minimalen Frühstarts und wurde nachträglich auf Rang fünf zurückgereicht. Laut den Stewards bewegte sich sein Mercedes vor dem Startsignal leicht nach vorne, was einen Verstoß gegen Artikel 48.1 a) der Sportlichen F1-Regeln darstellte. Die Rennkommissare betonten, die Bewegung sei zwar "leicht", doch entsprechend früherer Fälle gelte ein fixes Strafmaß: fünf Sekunden.
Antonelli selbst war nach dem Rennen unsicher, was genau passiert war. "Ja, es war sehr tricky", sagt er. "Mein Gefühl ist, dass ich ein kleines Stück gerollt bin, aber im Auto habe ich es nicht wirklich gespürt. Ich muss das Onboard anschauen und verstehen, was das Problem war." Die Szene war auch im TV kaum erkennbar - und führte sogar im Mercedes-Team zu Verwunderung.
Wittich: Hochauflösende Startkameras entscheiden - nicht die TV-Bilder
Ex-Renndirektor Niels Wittich erläutert bei Sky, warum die Teams die Bewegung nicht nachvollziehen konnten: "Ja, es ist in der Rennleitung relativ einfach herauszufinden. Es gibt Kameras an diesen Startpanels an der Boxenmauer, und damit kann man sich zeitlich genau anschauen, ob sich ein Fahrer bewegt oder nicht, bevor das Startsignal gegeben wird."
Diese Spezialkameras stehen den Teams nicht zur Verfügung. "Das ist in der Tat überhaupt nicht nachzuvollziehen von den Teams mit allen anderen Kameras, die es gibt, weil diese hochauflösenden Kameras einfach nicht da sind und zur Verfügung stehen. Das werden sie sich im Nachhinein anschauen, aber es ist eine eindeutige Sache - da gibt es nichts dran zu wackeln."
Wie die Überprüfung funktioniert - Einblick in das Race Operations Center
Auf Nachfrage erklärt Wittich das Prozedere: "Das ist das Race Operations Center, das sie in Genf sitzen haben. Die Aufgabe ist dahin delegiert, und die gucken sich das durch. Das sind ein paar Startprozedere, die alle gecheckt werden." Dazu zählen Positionierung in der Startbox, Bewegungen vor dem Signal und Vorfälle in Kurve eins.
Das Kontrollzentrum in Genf sei "im Prinzip das alte Set-up aus der Rennleitung", so Wittich. "Was man in der echten Rennleitung hat, sieht man in Genf auch. Da stehen physisch alle Systeme, und je nach Rennen sitzen da zwischen sechs und acht Leute, die Aufgaben zugewiesen bekommen. Am Start sind das einfach ein paar Standardprozedere."
Mercedes überrascht: "Wir haben nichts gesehen"
Auch Teamchef Toto Wolff zeigte sich zunächst ratlos. "Ja, das ist eine herrliche Diskussion mit den Ingenieuren", sagt er. "Die sagen, sie sehen gar nichts auf den Daten, und die Kupplung hat sich nicht bewegt." Erst die TV-Wiederholung brachte für ihn Klarheit: "Und dann kriegst du das Fernsehsignal und siehst, wie das Auto zwei Millimeter rollt. Echt, ich habe dahinter geguckt und ich habe es nicht gesehen. Du siehst die Reifen, wie sie sich bewegen."
- GP Las Vegas
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In einer weiteren Medienrunde ergänzt Wolff: "Wir konnten nichts an der Kupplung erkennen, auch nichts, was auf einen irregulären Start hingedeutet hätte. Aber die FIA hat Sensoren. Mal sehen, was sie sagen." Er selbst sei jedoch "der Einzige gewesen, der eine kleine Bewegung gesehen hat". Die Bewegung sei jedoch "definitiv nicht durch das Lösen der Kupplung oder des Bremspedals" entstanden.


