Steiner attackiert Elkann: Harte Worte nach Ferrari-Debakel in Brasilien
Nach John Elkanns öffentlicher Kritik an Hamilton und Leclerc reagiert Günther Steiner ungewöhnlich deutlich und stellt dessen Führungsstil in Frage
(Motorsport-Total.com) - Nach dem enttäuschenden Auftritt von Ferrari beim Großen Preis von Brasilien hat Ferrari-Präsident John Elkann öffentlich die Leistung seiner beiden Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton und Charles Leclerc kritisiert. Unter anderem sagte er im Interview mit Sky: "Sicher haben wir Fahrer, die sich mehr aufs Fahren konzentrieren und weniger reden sollten."
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Günther Steiner gefallen die Aussagen von John Elkann überhaupt nicht Zoom Download
Die Aussagen sorgten für große Aufmerksamkeit und führten nun auch zu deutlicher Kritik von Ex-Haas-Teamchef Günther Steiner. Im Podcast The Red Flags bezeichnete er die Aussagen als unangemessen für eine Führungskraft dieser Ebene. Zwar habe Elkann als Präsident das Recht zu kritisieren, jedoch nicht in der Öffentlichkeit.
"Es ist keine gute Führung, öffentlich zu sagen: Die Mechaniker sind gut, die Ingenieure sind gut, aber ihr Fahrer seid schlecht. Und kein Kommentar zu Fred [Vasseur; Teamchef]. Ich finde es seltsam, dass jemand auf diesem Level des Unternehmens so etwas sagt", so Steiner.
Der frühere Formel-1-Teamchef stellte zudem heraus, dass besonders Leclerc stets volles Engagement zeige. "Charles steckt Herz und Seele in seine Arbeit. Was will man mehr von ihm", so Steiner. Auch im Fall von Hamilton zeigte er wenig Verständnis für die öffentliche Kritik.
Darüber hinaus wies Steiner darauf hin, dass Elkann selbst an der Fahrerwahl beteiligt sei. "Wer hat die Fahrer ausgewählt? Manchmal muss man in den Spiegel schauen. Er muss der Verpflichtung von Lewis zugestimmt haben. Ich kritisiere diesen Fahrer, aber ich habe ihn selbst geholt. Vielleicht habe ich etwas falsch gemacht."
Elkanns Aussagen standen zudem im Kontrast zur parallel gefeierten Langstrecken-Weltmeisterschaft von Ferrari. Steiner warnte jedoch davor, diese Erfolge auf die Formel 1 zu übertragen. Zwar gratulierte er Ferrari, betonte jedoch, dass die WEC durch das Reglement mit einer Balance-of-Performance nicht direkt mit der Formel 1 vergleichbar sei. Die Formel 1 sei eine völlig andere Herausforderung.
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Ferrari war nach dem Rennen in Sao Paulo, bei dem sowohl Leclerc als auch Hamilton ausgefallen waren, in der Konstrukteurswertung von Platz zwei auf Platz vier zurückgefallen.

