Verstappen sicher: Mein Vater wäre ein richtig guter Teamchef
Jos Verstappen agiert heute als wichtigster Berater für seinen Sohn - Max Verstappen verrät, warum sein Vater auch als Teamchef perfekt wäre
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen - auch nicht, wenn es um die Fähigkeiten seines Vaters Jos geht. Am Rande des aktuellen Rennwochenendes adelte der dreimalige Formel-1-Weltmeister seinen Vater mit einer steilen These: Jos Verstappen hätte das Zeug zum Top-Teamchef.
"Er wäre, glaube ich, ein wirklich, wirklich guter Teamchef", erklärt Verstappen in der Pressekonferenz. Er schränkte zwar ein: "Obwohl ich nicht glaube, dass er das sein will", betont aber sofort, warum er seinen Vater für diese Rolle als prädestiniert ansieht.
Für den Red-Bull-Piloten ist es weniger die Fahrerkarriere seines Vaters, die ihn beeindruckt - obwohl er glaubt, Jos hätte "mit ein bisschen mehr Glück eine viel bessere Karriere in der Formel 1 gehabt".
Tiefes Wissen im Rennsport
Die wahre Stärke liege woanders: "Das Beeindruckendste ist einfach sein Wissen über Racing, Tuning, das Set-up von Autos und Karts. Und diese Art von Wissen hat er mir von klein auf beigebracht."
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Dieses tiefgreifende Verständnis mache den Unterschied. "Es hat mich definitiv zu der Person gemacht, die ich heute bin", so der Weltmeister. Es gehe nicht nur darum, "schnell in einem Auto zu fahren", sondern um "das Wissen über das Auto".
Verstappen detailliert: "Es ist sein technisches Verständnis für das Auto, aber auch für die Teile am Auto und wie man Dinge schneller machen kann. Ich diskutiere immer noch so viele Dinge mit ihm - für ihn in seinem Rallye-Auto, für mich im Formel-1-Auto und gleichzeitig auch für mein GT3-Team." Jos Verstappen selbst fährt seit einigen Jahren in der belgischen Rallye-Meisterschaft.
Opfer für die Karriere seines Sohnes
Der Weltmeister hob auch die Opfer hervor, die sein Vater für seine Karriere gebracht hat. "Die Jahre, die er geopfert hat, als ich mit dem Rennsport anfing, bis hin zur Formel 1. Er hat im Grunde seine eigene Karriere pausiert und 110 Prozent für mich gegeben."
Dieses Engagement sei einzigartig gewesen: "Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so engagiert war, seinem Sohn die besten Möglichkeiten zu geben. Nicht nur, indem er das beste Material bereitstellte, sondern indem er das Material selbst getunt hat."
Auf die Nachfrage, ob über eine solche Rolle konkret gesprochen wurde und was Jos davon abhalte, relativiert Verstappen. "Ich glaube, am Ende des Tages hat das auch mit der Familie zu tun, so viele Rennen zu bestreiten."
Kontakte und Know-how
Außerdem nutzte er die Gelegenheit für ein Lob in Richtung Laurent Mekies: "Zunächst einmal bin ich sehr glücklich mit dem Teamchef, den ich habe." Dennoch sei sein Lob für den Vater ernst gemeint. Das Potenzial sei auf höchstem Niveau vorhanden: "Er könnte definitiv auf jedem Level ein guter Teamchef sein, vom Kartsport bis ganz nach oben."
Statt einer offiziellen Rolle agiert Jos heute als wichtigster Berater seines Sohnes. "Wir besprechen viele Dinge. Er ist da im Hintergrund. Er berät mich, hilft mir bei bestimmten Sachen", erklärt Max Verstappen.
Dieser Einfluss ist breit gefächert: "Wenn ich Dinge herausfinden muss, sei es für die Formel 1 oder die GT3s. Und es ist einfach super hilfreich, ihn zu haben. Er hat auch so viele Kontakte auf der ganzen Welt."
Kein Hilfe beim Fahrstil
Fahr-Tipps im klassischen Sinne gebe es vom Vater aber nicht mehr. Auf die Frage, ob Jos ihm noch Ratschläge zum Fahren gebe, lacht Max Verstappen: "Wahrscheinlich, wenn ich in ein Rallye-Auto steigen würde. Aber ansonsten nein."
Der Austausch bleibe aber intensiv: "Es ist nicht so, dass er mir sagt, wo ich bremsen oder einlenken soll. Aber wir sprechen immer noch über alles während eines Rennwochenendes und was ich mit dem Auto mache oder nicht."


