Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Russells Fragezeichen - "seltsamer Sport"
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Größter Abstand vom Sieger zum Zweiten +++ Hülkenbergs frühes Ende +++ Bearman droht die Rennsperre +++
Russell: Formel 1 derzeit ein "seltsamer Sport"
Der Sieg von Max Verstappen wirft bei der Konkurrenz große Fragen auf, auch George Russell standen beim Interview bei Sky UK die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben, als es um eine Einschätzung zur Leistung Verstappens, den Aussichten von Mercedes und der generellen Sicht auf die nächsten Rennen geht:
"Es ist im Moment ein etwas seltsamer Sport. Ich kann kaum begreifen, wie Verstappen in Ungarn und Bahrain 40 Sekunden Rückstand auf den Sieger hatte und dann hier und in Imola mit 20 Sekunden Vorsprung gewinnt. Das ist ziemlich beeindruckend. Ich weiß nicht, was in den kommenden Rennen passieren wird. Ich hoffe, dass wir regelmäßiger um Podiumsplätze kämpfen können. Ferrari hat seit Saisonbeginn einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Es ist nicht einfach."
Was war los bei Hülkenberg?
Ein Hydraulikproblem bedeutete das Aus noch bevor das Rennen startete für den einzigen deutschen Fahrer im Feld, Nico Hülkenberg.
Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley hat das Problem an den Mikrofonen unserer Kollegen vor Ort versucht zu erklären:
"Das Ganze begann beim letzten Anlassen auf der Startaufstellung. Ihr habt wahrscheinlich gesehen, dass rund sieben Minuten vor dem Start einiges los war am Auto. Wir haben in der Startaufstellung alles versucht, aber diese Autos sind extrem komplex."
Mehr dazu lest ihr in diesem Artikel von Benja Hiller.
Aston Martins werden verwarnt
Ihr erinnert euch an die Untersuchung gegen die Aston Martins wegen den Situationen bei ihren Installationsrunden, als sowohl Fernando Alonso als auch Lance Stroll ohne Übungsstart an den anderen Autos vorbeigefahren sind?
Die Urteile sind jetzt da und beide werden verwarnt. Sie hätten ursprünglich auf die Rennlinie wechseln müssen als sie einmal die Boxenausfahrtslinie gewechselt haben, sind aber nochmal darüber zurückgekehrt. Da aber keine gefährliche Situation entstanden ist, kommen beide mit einer Verwarnung davon.
Stella: Prinzipien wurden gewahrt
McLaren hat mit der Art und Weise, wie sie den WM-Kampf zwischen Lando Norris und Oscar Piastri gestalten, eine beeindruckende Präzedenz geschaffen. In seiner Medienrunde nach dem Großen Preis von Italien erklärte Teamchef Andrea Stella erneut die Beweggründe hinter dem heutigen Vorgehen beim dem Boxenstopp, bei dem man zuerst Piastri und dann Norris reingeholt hat, obwohl Norris vorne war:
"Ich denke, dass die Boxenstopp-Situation nicht nur eine Frage der Fairness ist, sondern auch eine Frage der Übereinstimmung mit unseren Prinzipien. Und egal, wie die Meisterschaft verläuft, wichtig ist, dass sie im Rahmen der Prinzipien und Rennwerte stattfindet, die wir bei McLaren haben und die wir gemeinsam mit unseren Fahrern geschaffen haben."
"Wir haben dies nur getan, weil wir Leclerc gedeckt haben und gleichzeitig bis zum letzten Moment gewartet haben, um zu sehen, ob es eine rote Flagge oder ein Safety Car geben würde. Wir haben also das Interesse des Teams verfolgt, und um dieses Interesse so gut wie möglich zu nutzen, mussten wir zuerst mit Oscar und dann mit Lando an die Box kommen, aber die klare Absicht war, dass dies nicht zu einem Positionswechsel führen sollte."
Folgerichtig sei dann die Ansage gewesen, dass man die Positionen wieder zurücktauscht und sie dann frei fahren lässt:
"Die Tatsache, dass wir zuerst mit Oscar gefahren sind, verbunden mit dem langsamen Boxenstopp von Lando, führte dann zu einem Positionswechsel, und wir hielten es für absolut richtig, zur Situation vor dem Boxenstopp zurückzukehren und die Jungs dann fahren zu lassen. Das haben wir getan, und das entspricht unserer Meinung nach unseren Grundsätzen."
McLaren: Keine Zweifel an Fairness
Gab es jemals Zweifel daran, dass Oscar Piastri dem Wunsch des Teams nach dem Boxenstopp von Norris nachkam, dass er ihn vorbeilässt?
"Nein, das war das, was wir als Team abgesprochen haben und wo jeder zugestimmt hat", war Norris' kurze Antwort auf die Frage, die Piastri in eine etwas andere Richtung gestellt bekam, nämlich, ob er sie fair fand:
"Heute war es eine faire Anfrage. Lando hat sich vor mir qualifiziert, war das ganze Rennen vor mir und hat diesen Platz ohne seinen Fehler verloren. Ich habe das am Radio gesagt, was ich gesagt habe, aber als ich die zweite Anfrage bekam, stelle ich mich nicht gegen das Team", sagte der Australier in der Pressekonferenz nach dem Rennen.
Hamilton: Grundsätzlich zufrieden
Lewis Hamiltons erster Auftritt für Ferrari in Monza war nicht so schlecht, am Ende steht Rang 6, vorgefahren von Platz 10 und das insbesondere durch die ersten guten Runden:
"Ich habe mich heute gut gefühlt und war sehr zufrieden damit. Ich denke, es war ein wirklich guter Start. Ich wurde zwischen zwei Autos eingeklemmt, sodass ich zurückstecken musste, aber danach war ich sehr zufrieden mit meiner Position und habe sie in Kurve eins und Kurve vier gehalten. Danach habe ich überholt und bin natürlich ganz nah an George herangekommen", sagte er gegenüber Sky UK.
Leclerc: Schöner Kampf, kein Ertrag
Die kleine Hoffnung von Charles Leclerc auf einen eventuellen Sensationssieg wie im vergangenen Jahr haben sich nach wenigen Runden in Luft aufgelöst, nachdem er gut ins Rennen kam und auch ein spannendes Duell mit Oscar Piastri hatte. Am Ende stand aber ein vierter Platz, Leclerc analysierte sein Rennen bei Sky UK folgendermaßen:
"Es war ein schöner Kampf. Ich hatte das Gefühl, ich überholte, als er einen Fehler machte, und er überholte mich, als ich einen Fehler machte. Und ja, sie waren einfach schneller als ich. Ich habe Dinge ausprobiert, die meiner Meinung nach nicht im Auto waren, und ich habe mehrmals das Heck verloren. Das bedeutete leider, dass ich nicht viel mehr ausrichten konnte, aber ja, ich habe es versucht. Ich bereue nichts. Leider war die Pace des Autos heute etwas schlechter als erwartet."
Die Zieleinfahrt
In diesem Video könnt ihr nochmal Max Verstappens Freude nach dem Sieg in Monza sehen und hören.
"Was ein unglaubliches Wochenende" nach einer unglaublichen Leistung des Niederländers.
Red Bull überglücklich
Der Sieg von Max Verstappen mit 19,207 Sekunden Abstand ist der größte Abstand zwischen Platz 1 und 2 in dieser Saison. Umso beeindruckender, weil das wohl vor dem Wochenende niemand so auf dem Zettel hatte.
Dr. Helmut Marko war bei Sky Deutschland voller Freude:
"Also unglaublich, vor zwei Rennen in Ungarn waren wir noch froh, überhaupt einen Punkt zu machen und hier mit 20 Sekunden zu gewinnen. Und das war eigentlich bis auf die erste Kurve ganz souverän. Max hat das in allen Phasen unter Kontrolle gehabt. Unsere Bedenken waren nur ein wenig Safety Car, darum haben wir den Stopp etwas hinausgezögert. Aber dann noch schnellste Runde, das kann man ihm nicht austreiben, wenn er 20 Sekunden Vorsprung hat. Aber das ist halt Max."