GP Niederlande
Zandvoort-Samstag in der Analyse: Keine Strafe für Verstappen
Liveticker zum Nachlesen: +++ Oscar Piastri bezwingt Lando Norris im Qualifying +++ Keine Strafe für Max Verstappen +++ Nächster Crash von Lance Stroll +++
Keine Strafe für Verstappen
Das Urteil ist da und Verstappen kommt ohne Strafe davon. Er darf P3 also behalten. Hier die Begründung der Rennkommissare im Wortlaut:
"Auto 1 überschritt die in den Anweisungen des Rennleiters festgelegte Maximalzeit um 3,8 Sekunden, ohne dabei abzubremsen, um andere Fahrzeuge vorbeizulassen.
Diese Überschreitung trat auf der Inlap nach dem Überqueren der Zielflagge durch Auto 1 auf."
"Der Fahrer von Auto 1 legte uns Telemetriedaten vor, die belegten, dass er die vorgegebene Delta-Zeit eingehalten hätte, wenn nicht gegen Ende der Runde eine Gelbe Flagge gezeigt worden wäre - er musste deutlich verlangsamen, um den Regeln zu entsprechen. Dies führte dazu, dass das System eine Überschreitung der Delta-Zeit anzeigte."
"Wir akzeptierten seine Begründung für das Abbremsen und ergriffen daher keine weiteren Maßnahmen."
Feierabend
Wir sind am Ende unseres Tickertages angekommen. Ich übergebe damit an die Kollegen, die sich um 21:00 Uhr live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de noch mit der großen Videoanalyse zum heutigen Tag melden. Folgende Themen sind geplant:
-McLaren-Duell um Pole
-Ergebnis
-Untersuchung gegen Verstappen
-Hadjar rastet aus!
-Russell vs. Alonso
-Villeneuve attackiert Antonelli
-Eindrücke von Lea Frentzen
-Fragen der Kanalmitglieder
Wir lesen uns morgen zu einer neuen Tickerausgabe wieder. Start zum ersten Rennen nach der Sommerpause ist um 15:00 Uhr. Habt noch einen schönen Abend, viel Spaß mit unserer Analyse nachher und bis dann!
Stella: Unterschiedliche Strategien möglich
Sollte sich der Kampf um den Sieg morgen zwischen den beiden McLaren-Piloten entscheiden, dann ist es laut Teamchef Andrea Stella erneut möglich, dass Oscar Piastri und Lando Norris auf unterschiedliche Strategien setzen werden.
"Das Erste, was wir im Interesse des Teams und im Interesse von Lando und Oscar tun müssen, ist sicherzustellen, dass wir Max schlagen, der nicht weit entfernt ist, sondern nur zwei Zehntel hinter uns liegt", betont Stella.
"Was die Optionen aus strategischer Sicht zwischen unseren beiden Fahrern angeht, so haben wir dafür einige Regeln", erklärt Stella, der allerdings nicht genau verraten will, wie diese Regeln aussehen.
"Aber was auch immer man bisher in Bezug auf die Anwendung der Strategie gesehen hat, es hat sich immer innerhalb unserer Regeln bewegt", stellt er klar. Daher sei es auch morgen wieder möglich, unterschiedliche Strategien zu sehen.
Alpine hofft auf Regen
P14 und P16 heute für die Franzosen - und damit eine schwierige Ausgangslage. Pierre Gasly betont trotzdem: "Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis des heutigen Qualifyings zufrieden und freue mich darüber, wie wir als Team seit dem dritten Training die Wende geschafft haben."
"Heute früh schien es uns an Tempo zu mangeln, daher war es gut, im Kampf um Q3 dabei zu sein. Auch wenn wir nur auf Platz 14 liegen, betrug der Abstand zu Q3 nur eine Zehntelsekunde und zwischen zwei weiteren Positionen lag nur eine Hundertstelsekunde", betont er.
"Natürlich brauchen wir mehr, aber wenn man bedenkt, wo wir mit dem Auto derzeit stehen, können wir mit unseren Bemühungen zufrieden sein", so Gasly, der erklärt: "Wir wissen, dass es auf dieser Strecke nicht einfach ist zu überholen. [...] Ein bisschen Regen würde mir nichts ausmachen."
Teamkollege Franco Colapinto macht derweil "etwas Verkehr" im letzten Sektor dafür verantwortlich, dass er es nicht einmal im Q2 schaffte. "Ich hatte zwei Autos vor mir, was nicht gerade hilfreich war, und verlor aufgrund der 'dirty Air' in den Kurven 11, 12 und 13 etwas an Abtrieb", erklärt er.
Die Pace für Q2 hätte er sonst gehabt, betont er.
Pirelli: Zwei Stopps eigentlich schneller, aber ...
Wenn es morgen trocken bleibt, dann wird es wohl auf ein Einstopprennen hinauslaufen. Mario Isola von Pirelli erklärt: "Obwohl die Simulation zeigt, dass die Zweistoppstrategie in Bezug auf die Gesamtzeit einen leichten Vorteil hat, sind wir uns bewusst, dass die Teams versuchen werden, nur einen einzigen Boxenstopp einzulegen."
Hintergrund sei, dass das Überholen auf der Strecke so schwierig ist. "Daher glauben wir, dass eine Strategie, die auf einem ersten Stint mit den Medium-Reifen und einem zweiten mit dem Hard basiert, am wahrscheinlichsten ist, da sie es den Teams ermöglicht, sich auf die Möglichkeit von Regen oder einem Safety-Car einzustellen", so Isola.
"Für diejenigen, die sich für zwei Stopps entscheiden, ist die wahrscheinlichste Wahl die Verwendung aller drei Mischungen", ergänzt er. Dafür dürften sich aber nicht viele Fahrer entscheiden.
Bearman vor Boxengassenstart
Oliver Bearman wird morgen wohl aus der Boxengasse starten. Die FIA teilt mit: "Das MoneyGram Haas F1 Team hat Auto 87 zwei Stunden nach der Zielflagge des dritten Qualifyings nicht abgedeckt."
Ein Verstoß gegen die Parc-ferme-Regeln, mit dem sich jetzt die Rennkommissare befassen. Spielt aber fast keine Rolle, weil Bearman sowieso 19. und damit Vorletzter geworden war.
Und ein Fehler des Teams ist eher unwahrscheinlich. Vermutlich eine bewusste Aktion, weil man das Auto vor dem Rennen noch einmal umbauen wird - und Bearman damit sowieso aus der Box starten müsste.
Marko erhöht Druck auf Tsunoda
Der Japaner schied heute erneut in Q2 aus. "Er hat dieses Mal das gleiche Ausstattungspaket gehabt wie Max", betont Helmut Marko im ORF, nachdem Tsunoda vor der Sommerpause lange noch ohne die neuesten Updates unterwegs war.
"Wenn es zum Qualifying kommt, steckt Max noch zu, und da tut sich Yuki schwer", erklärt Marko und betont in diesem Zusammenhang: "Es ist eine Leistungsgesellschaft hier und er muss kontinuierlich abliefern."
Doch genau das gelingt ihm bislang eben nicht. Auch Tsunoda selbst gesteht: "Ich hatte ehrlich gesagt mehr erwartet. Das Vertrauen, das ich in das Auto hatte, war ziemlich gut." Daher wundert er sich über sein Aus in Q2.
Das gute Gefühl im Auto passe nicht zum Ergebnis, betont er und erklärt, das sei "sehr seltsam", denn er habe keine Fehler gemacht. Eigentlich kein gutes Zeichen, wenn man nicht weiß, warum man zu langsam ist.
Direktvergleich
In diesem Video gibt es die Q3-Runden der beiden McLaren-Piloten noch einmal im Direktvergleich. Spannend: Zu Beginn hat Lando Norris die Nase im Kampf um die Pole noch vorne ...
Stroll: Auto zu stark beschädigt
Der Kanadier crashte bereits gestern in FT2 - und warf das Auto zu Beginn von Q1 heute dann erneut weg. "Es gibt nicht viel zu sagen", so der Kanadier, der in Kurve 13 aufs Gras kam und abflog.
Er schaffte es nach seinem Einschlag zwar zurück an die Box, aber: "Leider gab es keine Möglichkeit, das Auto wieder auf die Strecke zu bringen und erneut zu fahren, da es zu stark beschädigt war."
"Es ist schade, nachdem das Team die ganze Nacht hart gearbeitet hat, um das Auto vor dem dritten Training wieder fahrbereit zu machen. Und das Auto hat sich an diesem Wochenende bisher gut angefühlt, das Paket sieht ziemlich stark aus", ärgert er sich.
Morgen muss er das Rennen nun vom letzten Startplatz aufnehmen. In Zandvoort geht von da aus erfahrungsgemäß nicht mehr viel.