Domenicali über Deutschland-GP: "Wir sind gesprächsbereit"
Stefano Domenicali schließt eine Rückkehr der Formel 1 nach Deutschland nicht aus, betont jedoch auch, dass die Konkurrenz groß sei und die Zeit daher dränge
(Motorsport-Total.com) - Seit inzwischen fünf Jahren hat die Formel 1 keinen Grand Prix in Deutschland mehr veranstaltet. Zum bislang letzten Mal gastierte die Königsklasse im Oktober 2020 zu einem Rennen auf dem Nürburgring, das zur damaligen Corona-Zeit auch nicht als Deutschland-GP ausgetragen wurde, sondern als Großer Preis der Eifel.

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2020 fuhr die Formel 1 zum bislang letzten Mal auf deutschem Boden Zoom Download
Der bislang letzte "echte" Deutschland-Grand-Prix in Hockenheim liegt inzwischen sogar schon sechs Jahre zurück, und gegenüber Sport Bild sagt Formel-1-Boss Stefano Domenicali, dass es zuletzt "leider" auch keine Gespräche über ein mögliches Comeback im Kalender gegeben habe.
Auf die Frage, wie viel Geld man für eine Rückkehr des Grand Prix auf den Tisch legen müsste, antwortet Domenicali: "Geld ist vorerst zweitrangig. Es geht primär darum, dass wir wissen, mit wem wir überhaupt sprechen müssen. Wir sind gesprächsbereit."
"Deutschland ist Deutschland und gehört damit zur Formel 1", betont der Chef der Königsklasse und ergänzt: "Wenn also jemand ernsthaftes Interesse hat, wird er einen Weg finden, um mich zu kontaktieren. Aber die Zeit drängt."
"Es gibt eine lange Warteliste von Firmen und sogar Ländern mit ihren Premierministern und Königen, die unbedingt ein Rennen wollen", so Domenicali. Fakt ist, dass auch der Kalender in der kommenden Formel-1-Saison 2026 wieder 24 Rennen umfassen wird.
Die meisten Grands Prix haben dabei einen langfristigen Vertrag bis mindestens 2030. Spitzenreiter sind in dieser Hinsicht Miami und Spielberg, wo die Formel 1 jeweils sogar mindestens bis zum Jahr 2041 fahren wird.
Dazu gibt es, wie von Domenicali angesprochen, zahlreiche weitere Länder, die gerne einen Grand Prix austragen würden, beispielsweise Thailand, Südafrika oder Ruanda. Oder kurz gesagt: Es gibt deutlich mehr Interessenten als Plätze im Kalender.
Denn noch im vergangenen Jahr stellte Domenicali selbst klar, dass 24 Grands Prix pro Jahr "die richtige Balance" für die Formel 1 seien und der Kalender nicht noch weiter wachsen solle. Das macht es für potenzielle Kandidaten schwierig.
Domenicali erklärte daher bereits damals, dass "mittelfristig einige Grands Prix in Europa nach dem Rotationsprinzip" ausgetragen werden sollen. So verlängerte Spa seinen Vertrag in diesem Jahr beispielsweise bis 2031, allerdings wird das Rennen 2028 und 2030 jeweils eine Pause einlegen.
Eine solche Lösung würde es neuen Rennen ermöglichen, in den Kalender aufgenommen zu werden, ohne diesen weiter aufzublähen.