"Habe den besten Job der Welt": Warum Vowles bei Williams völlig aufblüht
James Vowles lebt seinen Traum: Der Williams-Teamchef spricht über die Faszination Formel 1 und warum er jeden Tag für diesen Job brennt
(Motorsport-Total.com) - "Ich glaube einen der besten Jobs der Welt zu haben", sagt Williams-Teamchef James Vowles, der die Strippen beim einem der traditionsreichsten Formel-1-Rennställen zieht. Seit 2023 ist der Brite bei Williams der starke Mann und leitet das Team in der Königsklasse. Zuvor war Vowles bei BrawnGP und Mercedes als Chefstratege aktiv und hat sich Schritt für Schritt die Karriereleiter hochgearbeitet. Seinen Job bei Williams genießt der 46-Jährige sichtlich.
"Teamchef bei Williams zu sein, ist für viele sicherlich ein Lebenstraum - das war er auch für mich", so Vowles weiter. "Es geht damit einher, Teil einer Organisation zu sein, die davon angetrieben wird, wieder um Siege zu kämpfen."
Doch für den Erfolg müssen alle Teammitglieder hart arbeiten und an einem Strang ziehen. Vowles weiter: "Wenn die Dinge gut laufen - also wenn wir zwei Fahrer haben, die zusammenarbeiten, wenn wir als Team agieren, was sich in Punkten niederschlägt, wenn die Performance stimmt, die Systeme funktionieren und die Prozesse, die wir einführen, ein greifbares Wachstum zeigen - dann fühlt sich das alles sehr positiv an."
Viel Zeit für den Job, wenig Zeit für die Familie
Ein Teamchef muss viel Zeit investieren, um in der äußerst kompetitiven Welt der Formel 1 erfolgreich zu sein. Das sorgt nicht nur für professionelle, sondern auch für private Herausforderungen, wie Vowles erklärt: "Die negativen Seiten - und das betrifft nicht nur mich, sondern ich denke, das gilt für viele im Rennteam, die ständig unterwegs sind - bestehen darin, dass man sehr oft von der Familie getrennt ist."
"Ich hatte kürzlich das Vergnügen, ein neues Familienmitglied willkommen zu heißen, aber ich weiß auch, dass ich im weiteren Verlauf des Jahres für große Teile der Zeit nicht bei ihnen sein werde", sagt der Brite. "Das akzeptiert man schon lange vorher - es gehört einfach zum Lebensstil, den dieser Job mit sich bringt."
"Der zweite Aspekt ist: So wie man Erfolge feiert, muss man auch mit einzelnen Personen, Prozessen und Strukturen arbeiten, um die Dinge richtig zu machen. Und wie ich ganz offen und ehrlich bin: Das tun wir nicht immer", gibt der Teamchef zu. "In großen Teilen dieses Jahres haben wir nicht alles geliefert, was wir mit dem Auto hätten leisten können."
Vowles spricht insbesondere die "Zuverlässigkeitsprobleme oder Fehler" an, die Williams in der Formel-1-Saison 2025 gemacht hat. "Und die Kehrseite davon ist, dass man genauso offen und ehrlich über die Dinge spricht, die nicht gut laufen, wie man es bei Erfolgen tut - über das, was wir besser machen müssen", sagt er.
"Aber trotz all dem würde ich mit Überzeugung sagen, dass 90 Prozent meines Jobs absolut fantastisch sind - und dieser kleine Prozentsatz gehört einfach dazu, wenn man sich weiterentwickeln und in Zukunft besser werden will." Nach Silverstone liegt Williams mit 59 Punkten auf Platz fünf der Gesamtwertung - der Trend ist also positiv.
Red Bull auf Platz vier hat jedoch bereits 113 Punkte Vorsprung und wird damit wohl nicht mehr einzuholen sein. Mit Sauber, Racing Bulls, Aston Martin, Haas und Alpine hat der Rennstall bisher einige Teams hinter sich gelassen. Diese können jedoch mit nur einem guten Ergebnis wieder nah an Williams heranrücken. Vowles und seine beiden Fahrer Carlos Sainz und Alexander Albon müssen also in den nächsten zwölf Rennen weiter punkten, um die solide Platzierung in der Gesamtwertung zu verteidigen.