"Sensationell": So schwärmt Laurent Mekies von Isack Hadjars Formel-1-Start
Der neue Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies hält große Stücke auf Isack Hadjar, der sich trotz geringer Vorbereitung hervorragend in die Formel 1 eingeführt habe
(Motorsport-Total.com) - Einer hat den Aufstieg zu Red Bull in diesen Tagen bereits geschafft, der andere könnte ihm irgendwann folgen: Laurent Mekies hat den Einstieg von Isack Hadjar in die Formel 1 als "sensationell" bezeichnet.
Als Teamchef der Racing Bulls hat Mekies die ersten Formel-1-Meter des Franzosen intensiv begleitet, mittlerweile wurde Mekies intern befördert und ist seit dem Rauswurf von Christian Horner neuer Teamchef bei Red Bull, wo er wieder mit Yuki Tsunoda zusammenarbeiten wird.
Sollte der Japaner weiterhin nicht überzeugen, könnte Hadjar irgendwann seine Chance im A-Team bekommen, denn sein ehemaliger Chef ist begeistert, wie dieser den schwierigen Aufstieg von der Formel 2 in die Formel 1 gemeistert hat.
"Er kam im Januar zu uns. Er hatte in seinem ganzen Leben einen Tag Formel-1-Tests hinter sich. Dann hatten wir einen Testtag im Nassen - und dann hieß es schon: Ab nach Bahrain, ab nach Melbourne", sagt Mekies.
Auch in Bahrain hatte der Rookie nur drei Tage, die er sich mit Tsunoda auch teilen musste - mehr Vorbereitung gab es für ihn nicht. Doch damit konnte der 20-Jährige gut umgehen.
Red-Bull-Junioren in der Formel 1
Christian Klien (2004-2010): Mit Unterstützung von Red Bull debütiert der Österreicher 2004 bei Jaguar in der Formel 1. Nach der Übernahme des Rennstalls durch den Engergy-Drink-Hersteller fährt Klien auch 2005 und 2006 bei den meisten Grands Prix für das nun Red-Bull-Racing genannte Team an der Seite von David Coulthard. Ende 2006 scheidet Klien nach Streitigkeiten über einen Wechsel in die ChampCar-Serie aus dem Red-Bull-Kader aus. Später ist der Österreicher Testfahrer für Honda und BMW-Sauber und fährt 2010 drei Rennen für HRT. Fotostrecke
"Wenn man sich seine natürliche Geschwindigkeit ansieht, wie schnell er sich mit den Ingenieuren, dem gesamten Team, dem kompletten Formel-1-Umfeld eingelebt hat - und all dem Druck, der damit einhergeht -, dann ist das einfach etwas, womit keiner von uns gerechnet hat", sagt Mekies.
Apropos Druck: Der schien ihm zunächst zu schaffen zu machen. Beim Saisonauftakt in Melbourne crashte der Racing-Bulls-Pilot bereits in der Einführungsrunde und war danach sichtbar aufgelöst, was Helmut Marko als "ein wenig peinlich" bezeichnet hatte.
Doch Hadjar kämpfte sich da raus, fuhr schon beim nächsten Rennen in China auf Startplatz sieben und zwischenzeitlich sogar viermal in Folge in Q3 und fünfmal innerhalb von sieben Rennen in die Punkte. Derzeit liegt er mit 21 Zählern auf Rang elf und ist damit hinter Max Verstappen der Beste der Red-Bull-Fahrer.
"Ich finde, Isacks Einstieg war sensationell - nicht weniger als das", lobt Mekies.
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Aber: Das darf nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein, betont er. "Ganz egal, wie beeindruckend sein Einstieg auch war, wir erwarten, dass er sich weiterentwickelt", so der neue Red-Bull-Teamchef. "Wir erwarten, dass er wächst."
"Und er hat sich seit Januar schon enorm weiterentwickelt. Es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass wir das passende Umfeld um ihn herum schaffen, damit er diese Schritte möglichst häufig gehen und so stark wie möglich werden kann."
Und wer weiß, vielleicht sehen sich die beiden dann schon bald bei Red Bull wieder.