Martin Brundle: George Russell wird von Mercedes unfair behandelt
Weil er von Mercedes vertragstechnisch zappeln gelassen wird, kritisiert Martin Brundle den Umgang mit George Russell: "Er wird im Stich gelassen!"
(Motorsport-Total.com) - Wird George Russell von seinem Arbeitgeber Mercedes nicht fair behandelt? Der Meinung ist zumindest Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle und begründet dies in den laufenden Gesprächen zwischen den Silberpfeilen und Weltmeister Max Verstappen.
Der Vertrag des britischen Fahrers mit dem Team aus Brackley läuft am Ende der Saison 2025 aus. Obwohl Russell in der ersten Saisonhälfte überzeugte und in Kanada einen Sieg einfuhr, wartet er weiterhin darauf, dass ein neuer Vertrag über 2025 hinaus unterzeichnet wird.
Russell und Teamchef Toto Wolff haben beide bestätigt, dass derzeit Gespräche zwischen dem Team und Verstappen laufen - auch wenn Wolff erklärte, dass es wenig wahrscheinlich sei, dass diese Gespräche schon für das kommende Jahr zu etwas führen.
"Nein, ich glaube nicht, dass er fair behandelt wird", erklärte Brundle bei Sky Sports F1 zu Russell. "Ich finde, er wird da ein Stück weit im Stich gelassen."
"Er macht einen großartigen Job dabei, das Mercedes-Team anzuführen. Er hat das Erbe von Lewis Hamilton sehr gut übernommen. Das muss für ihn ziemlich unangenehm und auch etwas peinlich sein - er sitzt da und wartet, es sei denn, hinter den Kulissen läuft etwas. Aber wenn dem so ist, warum sagen sie es dann nicht?"
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Franco Colapinto (Argentinien) ist ab dem Rennwochenende in Imola für fünf Grands Prix der zweite Mann bei Alpine und ersetzt in dieser Zeit Jack Doohan, den eigentlichen Alpine-Stammfahrer. Was nach dieser Phase passiert, ist offen. Fotostrecke
"Natürlich - Max Verstappen, ich glaube, jeder akzeptiert, dass er der Schnellste im Feld ist - bringt auch gewisse Herausforderungen mit sich. Aber das ist eine sehr schwierige Situation", so Brundle. "Aber so ist das eben in der Formel 1. Da draußen ist ein Haifischbecken, und weißt du was - wenn du Teamchef bist, dann triff keine Entscheidung, bevor du es wirklich musst."
Andersherum ist auch die Frage, ob für Max Verstappen ein Wechsel zu Mercedes der richtige Schritt wäre. "Das ist so ein Moment, in dem man wirklich eine Kristallkugel bräuchte - und wir haben die damals als Fahrer auch schon gesucht", meint Brundle.
"Wenn es jemals undurchsichtiger war, dann jetzt. Denn nächste Saison gibt es neue Chassis, neue Motoren, und Red Bull wird erstmals seine eigenen Motoren bauen. Das ist ein großes, ambitioniertes Projekt. Und ich bin sicher, dass Max da auch gewisse Sorgen hat."
Toto Wolff sprach am Österreich-Wochenende über die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels von Verstappen zu den Silberpfeilen: "Wenn man sich unsere aktuelle Situation mit Kimi und George anschaut, dann haben wir ein perfektes Fahrerduo, das wir sehr schätzen und von dem wir glauben, dass es unsere Zukunft ist", erklärte er.
"Aber gleichzeitig gibt es da einen viermaligen Weltmeister, der entscheiden muss, was er in Zukunft machen möchte - und als Teamchef muss man sich natürlich anschauen, wie sich das entwickelt. Aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass das passieren wird."