Horner über Verstappen-Gerüchte: Dann holen wir uns halt Piastri!
Christian Horner sieht die Gerüchte um Max Verstappen gelassen und hat scherzhaft schon einen Ersatz im Kopf - Helmut Marko vom Thema hingegen genervt
(Motorsport-Total.com) - "Mittlerweile nervt es einfach nur noch", sagt Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko über die anhaltenden Berichte rund um einen möglichen Wechsel von Max Verstappen zu Mercedes. "Immer wieder kommen die gleichen Fragen, immer wieder geben wir die gleichen Antworten, da sich an der Ausgangslage nichts geändert hat", so der Österreicher gegenüber der Kleinen Zeitung.

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Red-Bull-Teamchef Christian Horner gibt sich beim Thema Verstappen gelassen Zoom Download
Das sehen italienische Medien allerdings anders. Sky hatte in dieser Woche berichtet, dass Verstappen ein Angebot von Mercedes-Boss Toto Wolff angenommen habe und vor einem Wechsel steht - allerdings soll ein Teil des Mercedes-Managements noch nicht überzeugt sein.
Marko erteilt diesen Berichten jedoch eine Absage: "Er hat nicht unterschrieben und kann es auch gar nicht", winkt er ab. Später hatte auch Sky Italia die Formulierung der Zusage wieder entfernt und lediglich von fortgeschrittenen Gesprächen gesprochen.
Bekanntlich besitzt Verstappen einen Vertrag bis 2028, der jedoch sportliche Ausstiegsklauseln besitzt - allerdings soll man noch weit davon entfernt sein, dass die sportlichen Voraussetzungen für ein vorzeitiges Ende des Vertrages erfüllt werden.
Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner bekommt in der Pressekonferenz am Freitag wieder Fragen zu Verstappens Zukunft gestellt, bleibt dabei aber gelassen. "Schau, die Verträge zwischen Fahrern und Teams bleiben natürlich vertraulich. Jeder Fahrervertrag enthält gewisse leistungsbezogene Klauseln. Und ja, das ist auch bei Max' Vertrag der Fall", bestätigt er.
Schon mehrfach hatte der Brite betont, dass ein Vertrag am Ende aber nicht viel wert ist, wenn die Beziehung zwischen Fahrer und Team nicht stimmt.
Horner: Max' Ziel ist es, 2026 für uns zu fahren
Davon kann aber keine Rede sein: "Max ist seit Beginn seiner Karriere bei Red Bull. All seine Erfolge hat er in Red-Bull-Rennwagen eingefahren. Er ist ein ganz zentraler Teil unseres Teams. Er hat großes Vertrauen in das Team und die Menschen um ihn herum", betont Horner.
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
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Spekulationen und Gerüchte von außen interessieren ihn daher nicht: "Solange es Spekulationen und Nebengeräusche gibt, sitzen wir, glaube ich, trotzdem alle ziemlich entspannt da, was unsere Position und die Situation angeht. Du kannst die Geschichten anderer nicht kontrollieren, aber intern wissen wir ganz genau, wo wir stehen", so Horner.
"Sein klares Ziel ist es, 2026 für uns zu fahren. Aber natürlich ist er für jedes Team im Fahrerlager von großem Interesse", sagt er. "Aber natürlich wird es immer Spekulationen geben. Das Wichtigste ist die Klarheit, die zwischen Max und dem Team herrscht - und die ist absolut gegeben."
Spekulationen von Russell eröffnet?
Horner glaubt derweil, dass die Spekulationen überhaupt erst von George Russell losgetreten wurden, "vermutlich, um seine eigene Situation zu nutzen und Klarheit zu erzwingen. Was man verstehen kann, weil er dieses Jahr eine sehr gute Saison fährt", so der Teamchef.
Denn Russell sitzt aktuell zwischen den Stühlen. Zwar gibt er sich optimistisch, auch 2026 für Mercedes in der Formel 1 zu fahren, offiziell wurde sein Vertrag aber noch nicht verlängert, was zusammen mit einigen Aussagen von ihm, Gerüchte über Verstappen befeuert hat. Zumindest hatte der Brite Gespräche zwischen beiden Parteien bestätigt.
"Es ist bemerkenswert, dass George überhaupt noch auf dem Markt ist", sagt Horner, beteuert aber, dass Red Bull keine Gespräche mit ihm geführt habe, um eventuell auf einen Abgang von Verstappen zu reagieren. "Also scheint er ziemlich überzeugt zu sein, dass er seinen Platz behalten wird."
Dann holen wir uns halt Piastri ...
Stattdessen nennt Horner grinsend einen Plan B, sollte Verstappen das Team verlassen: "Oscar Piastri" - wohl wissend, dass der Australier einen langfristigen Vertrag mit McLaren besitzt.
Dann wird er wieder ernst: "Wir konzentrieren uns voll auf unsere aktuellen Fahrer. Max hat einen Vertrag bis 2028. Er hat ziemlich klar gesagt, dass er seine Karriere von Anfang bis Ende bei Red Bull verbringen möchte. Ich denke, das ist für ihn etwas ganz Besonderes und Einzigartiges. Darauf liegt unser Fokus", stellt er klar.
"Wir ignorieren den Lärm und konzentrieren uns auf die Bereiche, in denen wir wissen, dass wir uns verbessern müssen - und darauf, wie wir das tun."