Franco Colapinto: Ich brauche mehr Zeit - genau wie Hamilton und Sainz!
Franco Colapinto bittet um Geduld und zieht Vergleiche zu Hamilton und Sainz: Nach Platz 13 in Monaco hofft er in Barcelona auf ein besser passendes Alpine-Auto
(Motorsport-Total.com) - Franco Colapinto steht in Barcelona vor seinem dritten Rennwochenende 2025 - und der junge Argentinier weiß, dass Geduld gefragt ist. Nach zwei unauffälligen Auftritten für Alpine, bei denen er Jack Doohan ersetzte, schlägt Colapinto nun selbstkritische, aber zugleich reflektierte Töne an.
"Ich brauche einfach noch ein bisschen Zeit. Auch Fahrer wie Carlos Sainz oder Lewis Hamilton sprechen davon, dass sie nach Teamwechseln noch nicht das Maximum aus dem Auto holen. Und sie sind Weltklasse-Fahrer. Ich bin also auf einem ähnlichen Weg."
Und auch James Vowles, sein ehemaliger Williams-Teamchef schlägt ähnliche Töne an: "Ich denke, wenn Carlos hierher kommt, als Beispiel, ein Weltklasse-Fahrer, braucht es Zeit, um im Auto auf Touren zu kommen. Und er [Colapinto] ist zur Hälfte der Saison eingestiegen, wie er es auch bei uns getan hat. Er hatte einige Rennen, die sehr stark waren, und einige Rennen, die ein bisschen mehr Zeit brauchten. Es braucht Zeit, um sich an ein Auto zu gewöhnen."
Monaco als Charaktertest
Colapinto konnte in Monaco zwar mit einer sauberen Leistung und einem respektablen 13. Platz nach P20 im Qualifying einige Sympathiepunkte sammeln - doch klar ist auch: Für Punkte war er zu keinem Zeitpunkt in Reichweite. "Wenn mir jemand vor dem Rennen gesagt hätte, dass ich auf P13 lande, hätte ich das sofort unterschrieben. Das war auf dieser Strecke ein gutes Resultat für uns, auch wenn wir natürlich mehr wollen."
Wichtiger als das Ergebnis war für Colapinto aber die Art und Weise: "Das Auto heil ins Ziel zu bringen, war in Monaco nicht selbstverständlich. Es gab viele Unfälle, viele Abbrüche. Dass ich das ganze Wochenende ohne Zwischenfälle absolviert habe, war ein großer Schritt für mich."
Hoffnung auf Fortschritt in Barcelona
Mit dem nächsten Rennen in Barcelona keimt beim 21-Jährigen nun erstmals verhaltener Optimismus auf: "Ich denke, wir haben ein starkes Auto in den Highspeed-Passagen - das wird uns hier in Barcelona mehr entgegenkommen."
Dennoch weiß Colapinto, dass es noch ein weiter Weg ist, bis er das volle Potenzial seines Fahrzeugs abrufen kann: "Es ist ein komplett anderes Auto als das, was ich im letzten Jahr gefahren bin. Das Verständnis kommt Schritt für Schritt - ich versuche, mit jedem Wochenende mehr herauszuholen, zu analysieren, wo ich besser sein kann."
Flavio Briatore als Förderer
Ein weiteres Thema, das rund um Colapinto für Gesprächsstoff sorgt: sein enger Draht zu Flavio Briatore, dem neuen starken Mann im Alpine-Team. "Dass jemand wie Flavio so sehr an mich glaubt und mich unterstützt, ist eine große Ehre. Er hat Schumi und Fernando Alonso gefördert - und jetzt bin ich in seinem Fokus. Das gibt natürlich zusätzlichen Antrieb, zu zeigen, was ich kann."
Schaut man sich die Fahrerdaten bisher an, dann muss sich Colapinto aber verbessern. Im Schnitt fehlen dem Argentinier bisher im Schnitt 0,68 Sekunden im Qualifying auf Teamkollege Pierre Gasly, bei der Rennpace sind es 0,41 Sekunden pro Runde. Zum Vergleich: Jack Doohan lag zuvor um durchschnittlich 0,45 Sekunden im Qualifying und 0,35 Sekunden im Rennen zurück.