• 24. April 2025 · 13:11 Uhr

Jonathan Wheatley: Boxenstopp-Performance ist guter Team-Gradmesser

Jonathan Wheatley hat seine ersten drei Rennen als Sauber-Teamchef hinter sich und hat trotz null Punkten positive Ansätze gesehen und Erkenntnisse mitgenommen

(Motorsport-Total.com) - Hinter Jonathan Wheatley liegen drei intensive Wochen. Der Engländer nahm Anfang des Monats seine Rolle als neuer Teamchef des Sauber-Rennstalls auf und wurde gleich in einen Tripleheader geworfen, der ihn von Japan über Bahrain nach Saudi-Arabien führte.

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Vor Miami hat Wheatley jetzt aber erst einmal ein kleines bisschen Luft, um die Eindrücke sacken zu lassen. Und was er bei Sauber gesehen hat, zeigt ihm, dass noch eine Menge Arbeit vor dem Team liegt, das 2026 zum Audi-Werksteam werden wird. "Ich erkenne die Herausforderungen, die wir hier haben, aber ganz ehrlich, ich sehe sie alle als Chancen", sagt er.

Wheatley hat sich viele Notizen gemacht und in dieser Woche eine Menge Meetings auf dem Zettel gehabt, nach denen die Lage für ihn klarer ist. "Ich bekomme jetzt ein klares Bild davon, wo das Team ein bisschen Unterstützung braucht und wo wir Dinge anders machen können", sagt er. "Ich habe auf jeden Fall eine gute Vorstellung davon, was wir kurzfristig tun können und was länger dauern wird."

Er sagt, er sei mit einer Art 30-Tages-Plan und einem 100-Tage-Plan an die Aufgabe gegangen und glaubt nicht, dass er mit seiner Einschätzung im Vorfeld weit daneben lag.

"Was mich überrascht hat, ist, dass es ein junges Team ist", so Wheatley. "Es gibt hier viel Energie, viel positive Energie, die meiner Meinung nach nur ein bisschen besser gelenkt werden muss."

Boxenstopp als guter Indikator

Ein guter Indikator für eine positive Moral ist für ihn immer die Leistung bei Boxenstopps - etwas, mit dem Sauber in den vergangenen Jahren große Probleme hatte. Dort bekomme man laut ihm nämlich einen Großteil der Leistung aus einem wirklich positiven und motivierten Team.

"Und die Jungs haben heute einen Boxenstopp in 2,3 Sekunden hingelegt", lobt er nach dem Rennen in Dschidda. "Vor zwei, drei Monaten hätte das hier wohl niemand erwartet. Das ist für mich ein gutes Zeichen."


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Jetzt gilt es für ihn aber erst einmal darum, die Erkenntnisse zu bündeln und alle Elemente in einen Plan zu überführen. "Ich hoffe, dem Team meine große Erfahrung darin mitgeben zu können, wie sich ein großes Team anfühlt und wie es funktioniert. Also auch Probleme vorauszusehen, die vielleicht erst in drei oder vier Jahren auftreten - an die heute noch niemand denkt", sagt Wheatley.

"Das ist also doppelt spannend für mich: in einem Unternehmen zu arbeiten, in dem ich eine Aufgabe habe, die ich liebe, und direkt zu sehen, wo ich einen Mehrwert bringen kann - aber auch zu wissen, dass ich den ganzen Weg mitgehen kann."

Zumindest keine Schäden am Auto

Doch neben den langfristigen Plänen braucht Sauber dringend auch eine sportliche Verbesserung, will man das Formel-1-Jahr 2025 nicht erneut auf dem letzten Platz abschließen. Zwar begann die Saison mit einem überraschenden siebten Platz von Nico Hülkenberg in Melbourne gut, doch seitdem kam kein Zähler hinzu und Sauber ist wieder auf den letzten Platz abgerutscht.

"Wir versuchen immer noch, dieses Auto zu verstehen", sagt Wheatley und tauscht sich diesbezüglich ständig mit COO Mattia Binotto aus. "Ich denke, wenn man sich das Feld anschaut - es ist im Moment unglaublich eng. Eine Zehntelsekunde macht den ganzen Unterschied. Zwei Zehntel verändern alles."


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Zwar hat Sauber aus dem Tripleheader keine Punkte mitgenommen, dennoch sieht es der neue Teamchef positiv: "Wir sind aus drei Rennen gekommen, ohne Schaden am Auto. Und für ein Formel-1-Team bedeutet das, dass man nicht ständig hektisch Ersatzteile produzieren muss, sondern sich auf die Teile konzentrieren kann, die man wirklich bauen will", betont er.

"Das gibt uns ein bisschen Luft zum Atmen, um uns gut auf Miami vorzubereiten."

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