GP Bahrain
Bahrain in der Analyse: Keine Strafe für Russell, Hülkenberg disqualifiziert
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Ratlosigkeit bei Red Bull nach Bahrain +++ Keine Strafe für George Russell, ... +++ ... aber Nico Hülkenberg wird disqualifiziert +++
Hülkenberg droht Disqualifikation
Viel Arbeit heute für die FIA. Jetzt droht auch noch Nico Hülkenberg die Disqualifikation, weil die "Skids" an seinem Unterboden zu dünn waren. Aus den gleichen Grund wurde ja Lewis Hamilton in China bereits aus der Wertung genommen.
Bei so einem Verstoß gegen das Technische Reglement gibt es immer eine Disqualifikation, man kann sich also schon einmal darauf einstellen. Hülkenberg war als 13. aber ohnehin ohne Punkte geblieben.
Leclerc: Sind einfach nicht schnell genug
P4 und P5 ist für Ferrari ein solides Ergebnis, aber kein zufriedenstellendes. "Wir sind aktuell einfach nicht schnell genug", betont Charles Leclerc und erklärt, der zweite Stint habe nur besser ausgesehen, weil man frischere Reifen gehabt habe.
"Ich denke, die Pace hat einfach gefehlt", so der Monegasse, der daher erklärt, dass die Strategie heute eigentlich keine Rolle gespielt habe. Und auch ohne das Safety-Car wäre das Ergebnis seiner Meinung nach nicht viel anders ausgefallen.
Er brauche einfach "mehr Abtrieb insgesamt" und "mehr Grip", erklärt er. Wann er beides bekomme, das wisse er aktuell aber noch nicht.
Keine Gridstrafe für Sainz
Inzwischen hat die FIA ein korrigiertes Dokument veröffentlicht. Sainz hat seine Strafe in der Tat korrekt abgesessen und bekommt daher keine weitere Gridstrafe für das kommende Wochenende in Dschidda.
Sein Rennen habe übrigens eine Kollision mit Yuki Tsunoda beendet, erklärt der Spanier selbst. "Beim Herausfahren aus Kurve 1, denke ich, hat er das Heck verloren", schildert er die Situation.
Dabei wurde sein Seitenkasten stark beschädigt, "und damit war das Rennen für mich gelaufen, weil ich 40 bis 50 Punkte Abtrieb verloren habe. Das macht dich eineinhalb Sekunden langsamer", erklärt Sainz.
Deswegen stellte er das Auto kurz danach ab. Auch davor sei man aber bereits "nicht schnell genug" gewesen. Für Punkte hätte es also wohl so oder so nicht gereicht.
Norris: Gefühl passt überhaupt nicht
Der Brite ist überrascht, dass er die WM noch immer anführt. Denn im Auto fühle es sich absolut nicht danach an, stellt er klar. "Ich bin überrascht, dass ich im Moment überhaupt irgendetwas erreiche, so wie ich mich im Auto fühle", sagt er bei Sky.
"Ich fühle mich nicht wohl [im Auto], ich bin nicht glücklich und ich fühle mich nicht gut. Diese Ergebnisse trotzdem zu holen überrascht mich ziemlich, weil irgendetwas nicht zusammenpasst", so Norris.
Er betont: "Es liegt nicht daran, dass ich nicht die Geschwindigkeit oder das Tempo hätte. Ich bin überzeugt, dass ich all das habe, aber aus irgendeinem Grund kann ich es nicht zeigen und nicht so fahren, wie ich es möchte."
In der WM liegt er trotzdem noch vorne, jetzt aber nur noch drei Punkte vor seinem Teamkollegen.
Keine Strafe für George Russell
Gerade kommt die Nachricht: George Russell bekommt keine Strafe, er darf P2 also behalten. Mehr dazu gleich bei uns!
Begründung
Russell bekommt keine Strafe, weil er durch die versehentliche DRS-Aktivierung in der Tat keinen Vorteil hatte. Hier das Urteil der Rennkommissare im Wortlaut:
"Die Verbindung zwischen dem automatisierten DRS-Aktivierungssystem und dem Auto schlug fehl, bedingt durch Probleme mit einer von einem externen Anbieter bereitgestellten Zeitmessschleife. Daher genehmigte die FIA die manuelle Aktivierung des DRS gemäß Artikel 22.1 h)."
"Zu diesem Zeitpunkt hatte der Fahrer Probleme mit dem Brake-by-Wire-System sowie weiteren elektronischen Systemen. Ihm wurde geraten, einen Hilfsknopf im Cockpit zu benutzen, der sowohl als Backup-Funkknopf als auch zur manuellen DRS-Aktivierung dient."
"Auf der Geraden zwischen Kurve 10 und 11 versuchte er, über diesen Knopf mit dem Team zu funken, aktivierte jedoch versehentlich das DRS. Das DRS war über eine Distanz von 37 Metern auf einer etwa 700 Meter langen Geraden geöffnet."
"Während er dadurch 0,02 Sekunden gewann, verlor er in der darauffolgenden Kurve 0,28 Sekunden, um den Vorteil auszugleichen. Dies wurde durch Telemetriedaten bestätigt. Da zwar technisch ein Regelverstoß vorlag, jedoch kein sportlicher Vorteil erzielt wurde, entschieden die Stewards, keine Strafe zu verhängen."
Hülkenberg disqualifiziert
Wenig überraschend ist auch die Disqualifikation von Nico Hülkenberg jetzt offiziell. Auch hier die Begründung im Wortlaut:
"Die Plankenbaugruppe von Auto 27 wurde vermessen und wies folgende Dicken auf: 8,4 Millimeter (links), 8,5 Millimeter (auf Fahrzeugmittellinie) und 8,4 Millimeter (rechts). Dies liegt unter der in Artikel 3.5.9 e) des Technischen Reglements vorgeschriebenen Mindestdicke von 9 Millimetern."
"Während der Anhörung bestätigte der Teamvertreter die Richtigkeit der Messungen und dass alle vorgeschriebenen Verfahren korrekt durchgeführt wurden. Das Team räumte außerdem ein, dass es sich um einen echten Fehler seitens des Teams handelte."
"Die Stewards stellten fest, dass Artikel 3.5.9 e) des FIA-Formel-1-Technischen Reglements verletzt wurde. Daher muss die Standardstrafe für eine derartige Regelverletzung angewendet werden, was eine Disqualifikation bedeutet."
Sorgen um Verstappens Verbleib bei Red Bull
War das Rennen in Bahrain der Sargnagel für Max Verstappens Verbleib bei Red Bull über die Saison 2025 hinaus? Zumindest die Sorge, dass sich Verstappen Gedanken über seine Zukunft bei Red Bull macht, sei "groß", gesteht Helmut Marko bei Sky.
Es gibt nur eines, das Verstappen vom Verbleib überzeugen könnte: "Es muss in naher Zukunft einfach Verbesserungen geben", so Marko. "Dass er wieder ein Auto hat, mit dem er gewinnen kann."
"Und das nicht nur durch Zufälligkeiten, wie in Brasilien [2024] , wo die Strecke nass war, oder in Japan, wo er wieder eine Zauberrunde [im Qualifying] hingelegt hat", so der Österreicher.
Seine komplette Aussagen findet ihr hier!