GP Bahrain
Bahrain-Freitag in der Analyse: Fährt McLaren der Konkurrenz davon?
Liveticker zum Nachlesen: +++ Klare McLaren-Doppelbestzeit am Freitag +++ Norris: Fühlt sich eigentlich "furchtbar" an +++ V10-Comeback erst einmal vom Tisch +++
Feierabend
In Bahrain geht es bereits auf 23:00 Uhr zu, und damit verabschiede ich mich an dieser Stelle auch für heute von euch. Weiter geht es jetzt noch auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit der großen Liveanalyse zum Trainingstag in Bahrain.
Morgen steht in Sachir das dritte Training um 14:30 Uhr MESZ an, das Qualifying um 18:00 Uhr, und wir melden uns natürlich bereits rechtzeitig davor wieder mit einer neuen Tickerausgabe zurück.
Habt noch einen schönen Abend, viel Spaß mit unserer Videoanalyse und bis dann!
Longruns: Wie weit ist McLaren wirklich vorne?
Ist McLaren an diesem Wochenende wirklich in einer eigenen Liga? Mein Kollege Kevin Hermann hat sich die Longruns heute einmal ganz genau angesehen, und er kommt ebenfalls zu dem Schluss: McLaren scheint nur von sich selbst geschlagen werden zu können.
Bereinigt man die Longrun-Daten um unterschiedliche Reifenmischungen und Stintlängen, war Lando Norris mit Abstand der schnellste Pilot mit vollem Tank. Pro Runde war der Brite dabei rund drei Zehntel schneller als sein Teamkollege.
Wie auch in den Qualifyingsimulationen ist George Russell auf dem Papier der erste Verfolger der McLaren. Im Schnitt fehlten dem Mercedes-Piloten aber 0,48 Sekunden pro Runde auf Norris.
Unsere komplette Longrunanalyse findet ihr hier!
Russell: Bahrain wird anders als Japan
Der Mercedes-Pilot betont nach P3 heute: "Ich habe definitiv das Gefühl, dass dieses Wochenende - anders als bei den letzten drei Rennen - nicht vom Qualifying dominiert wird, sondern vom Renntempo und dem Reifenabbau."
"Natürlich will man ein gutes Qualifying haben, aber das Rennen wird entscheidend sein", so Russell, der Mercedes dafür gut aufgestellt sieht. "Ich denke, wir sind in einer Position, in der wir um das nächstbeste Ergebnis kämpfen können", so der Brite.
Was er meint: McLaren wird an diesem Wochenende wohl nicht zu schlagen sein. "Wir hatten erwartet, dass McLaren hier einen Schritt voraus sein würde, und das haben wir heute gesehen", fühlt sich Russell bestätigt.
Beganovic: "Habe jeden Moment genossen"
Wir bleiben gleich einmal bei Ferrari, wo Dino Beganovic erklärt: "Meine erste offizielle Formel-1-Teilnahme in einem Ferrari zu machen, ist ein echtes Privileg, und ich werde diesen Tag in Bahrain für immer in Erinnerung behalten."
"Ich hatte wirklich eine großartige Zeit, ich habe jeden Moment genossen", betont er und ergänzt: "Wir haben unseren Plan ohne Probleme abgeschlossen und ich hoffe, dass es dazu beigetragen hat, dem Team zu helfen."
Als 14. in FT1 war er übrigens der zweitbeste Freitagstester hinter Luke Browning auf P13. Und auch später im Qualifying der Formel 2 hatte der Williams-Junior die Nase wieder vorne. Er qualifizierte sich als Dritter, Beganovic wurde nur Neunter.
In der Formel 2 sind die beiden übrigens Teamkollegen.
Ferrari: Neuer Unterboden funktioniert
"Das Upgrade funktioniert auf jeden Fall", betont Lewis Hamilton nach P8 und erklärt: "Wir versuchen jetzt, mehr daraus herauszuholen. Ich hoffe, dass wir die richtigen Schritte über Nacht machen können, damit es morgen besser läuft."
Das Auto habe sich in FT2 bereits "ganz ordentlich" angefühlt, aber ganz vorne war Ferrari heute nicht dabei. Teamkollege Charles Leclerc wurde immerhin Vierter und erklärt, er arbeite weiter daran, das Potenzial des Autos besser auszuschöpfen.
Er stellt klar: "Wenn wir uns McLaren anschauen, sind sie momentan einfach auf einem anderen Planeten. Es ist nervig, aber so ist es eben, und es motiviert mich tatsächlich, diesen Abstand so schnell wie möglich zu verringern."
Allerdings sei McLaren "unglaublich schnell", was es nicht leicht mache. Die Lücke sei momentan einfach "zu groß".
Hadjar zufrieden: "Gutes Gefühl im Auto"
Über das Sonderlob von Helmut Marko haben wir ja eben schon gesprochen. Der Rookie selbst berichtet nach P6: "FT2 ergab viel mehr Sinn [als FT1] und wir sahen auf einer schnellen Runde stark aus."
Denn im ersten Training habe man kaum Daten sammeln können, weil die Bedingungen nicht repräsentativ gewesen seien. "Generell hatten wir ein gutes Gefühl im Auto, aber es gibt noch Raum für Verbesserungen", betont er.
Für den weiteren Verlauf des Wochenendes sei er "optimistisch", sagt Hadjar. Teamkollege Liam Lawson wurde Zwölfter und erklärt: "Die Balance in FT2 ist uns ein bisschen entglitten".
"Aber insgesamt denke ich, dass das Auto in einer guten Position ist, es geht nur noch um Feintuning", so Lawson, der zudem gesteht: "Ich habe in FT2 einen ziemlich großen Fehler gemacht, der mich zurückgeworfen hat."
Im Qualifying sei es daher "wichtig, die Runde richtig hinzubekommen, sonst ist das hier sehr teuer."
Suzuka-Wiederholung laut Horner "unmöglich"
"McLaren scheint definitiv ein paar Zehntel Vorsprung auf den Rest zu haben", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber Viaplay. Er sieht "momentan eine große Lücke" zwischen der Spitze und seinem eigenen Team.
Zwar haben die vergangenen Rennen gezeigt, dass sich Red Bull zum Qualifying noch einmal steigern kann. Doch anders als in Japan wähnt das Team sich diesmal nicht in Siegreichweite.
Ein ähnliches Kunststück wie in Japan am vergangenen Wochenende, als Verstappen auf Pole fuhr und auch den Sieg holte, ist laut Horner in Bahrain "unmöglich", wie er sagt.
Seine kompletten Aussagen findet ihr hier!
Alonso und das Lenkrad
Der Spanier lieferte uns heute den kuriosesten Moment, als er mitten im Training plötzlich das Lenkrad in der Hand hatte. Hier gibt es die Szene noch einmal im Video.
Alonso selbst berichtet: "Das Auto hat nicht funktioniert, und ich konnte an einem Punkt die Gänge nicht mehr schalten. Ich hatte das Display aus, sodass ich auch nicht mit dem Team kommunizieren konnte."
"Und in der letzten Kurve war das Lenkrad ab", zuckt er die Schultern. Danach dauerte es einige Zeit, das Problem zu beheben.
Rein sportlich gibt es nach P15 und P19 übrigens nicht viel über Aston Martin zu sagen. Dürfte auch an diesem Wochenende wieder schwer werden mit Punkten.
"Ich denke, es wird ein hartes Wochenende", bestätigt auch Alonso selbst und Teamkollege Lance Stroll ergänzt: "Ich denke, wir liegen an diesem Wochenende ziemlich weit zurück."