• 15. Februar 2025 · 04:42 Uhr

Franz Tost: Angeblich überlastete Mechaniker sind "ein totaler Witz"

Er war der härteste Hund der Formel 1, und er bleibt es auch in der Rente: Franz Tost versteht nicht, warum 24 Grands Prix in einem Jahr zu viel sein sollen

(Motorsport-Total.com) - Es ist per se nicht neu, dass Franz Tost zu denen gehört, die die Kritik am immer umfangreicheren Rennkalender der Formel 1 nicht nachvollziehen können. Der ehemalige Toro-Rosso- und AlphaTauri-Teamchef, inzwischen in Rente, findet nach wie vor, dass die Mechaniker der Teams "überhaupt nicht überlastet" sind, und hält Klagen, dass 24 Grands Prix pro Saison zu viel seien, für einen "Witz".

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Franz Tost war im Dezember Gast bei SPORT MARKE MEDIEN in München Zoom Download

Tost war am 3. Dezember 2024 Gast bei der SPORT MARKE MEDIEN in München und hat im Rahmen einer Talkrunde zum Thema "Netflix, Las Vegas & globale Expansion: Die Transformation der Formel 1" unter anderem über die Erweiterung des Rennkalenders und die damit einhergehenden Klagen über eine Überlastung des Personals gesprochen.

Klagen, die der 69-jährige Österreicher in seiner bekannt undiplomatischen Art kühl vom Tisch wischt: "24 Rennen finde ich total okay", sagt Tost. "Man sagt immer, die Mechaniker sind überlastet. Das ist ein totaler Witz. Die sind überhaupt nicht überlastet."

Tost: Früher war die Belastung viel höher

Als er selbst in die Formel 1 gekommen ist, "hatten wir am Wochenende das Rennen, und am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag haben wir getestet. Am Anfang sogar noch mit zwei Autos. Und das waren auch immer dieselben Techniker und Ingenieure. Von denen habe ich damals nie eine Klage gehört."

"Jetzt gibt es in der Formel 1 die Sperrstunde, das heißt, um 21 Uhr am Abend ist Schluss. Bis nächsten Morgen um 8 Uhr. Jesus, was wollen sie denn noch mehr? Die dürfen in der Formel 1 arbeiten, das ist ein Privileg. Diese ganze Work-Life-Balance, dieser ganze Scheiß, das ist total sinnlos. So etwas brauchst du nicht. Das ist etwas für Leute, die zu faul sind zum Arbeiten."

Tost hat für seine kompromisslosen Aussagen in der Vergangenheit schon oft Kritik abbekommen, lässt sich von Social Media und Co. aber nicht den Mund verbieten. Und er klingt manchmal härter, als er wirklich ist. Viele seiner Mitarbeiter schwärmen heute noch in den höchsten Tönen von ihm, obwohl er stets ein harter Knochen war und seinem Personal viel abverlangt hat.

Mehr Tests? Schlechte Idee, sagt Tost!

Für einen Irrweg hält er den Wunsch mancher Ingenieure, in der Formel 1 wieder mehr zu testen. Bereits seit 2011 ist die Anzahl der Testtage pro Jahr streng reglementiert. Diese Bestimmungen zu lockern, wäre seiner Meinung nach ein Fehler: "Wenn man sagt, man müsse auch testen, ist das eine alte Denkweise. Man muss überhaupt nicht testen."

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Von links nach rechts: Christian Nimmervoll, Jost Capito, Peter Kort, Alexander Rösner und Franz Tost Zoom Download

Tests seien seiner Ansicht nach "überhaupt das Sinnloseste, was es gibt. Das ist nur ein Tool für die Ingenieure, damit sie ein bisschen herumspielen können. Da eine Feder ein bisschen höher, dort ein Stabi ein bisschen anders, da ein bisschen mehr Flügel. Alles sinnlos. Das Geld wird bei den Rennen verdient. Je mehr Rennen man fährt, umso mehr Geld verdient die Formel 1."

Also "muss man möglichst viele Rennen fahren", schlussfolgert Tost und erklärt: "Es könnten bis zu 26 sein. Das Jahr hat 52 Wochen. Jede zweite Woche würde Sinn machen. Und das sage ich nicht jetzt, weil ich in Rente bin. Das habe ich auch schon vorher immer gesagt."

"Ich hatte da mit meinen Ex-Kollegen immer heiße Diskussionen", lacht Tost. "Die haben gesagt: 'Das ist viel zu viel, 18 bis 20 Rennen sind das Maximum.' Ich habe dann immer gefragt: 'Was seid ihr eigentlich? Seid ihr ein Renn- oder ein Holiday-Team?"

Die Formel-1-Saison 2025 beginnt mit den offiziellen Wintertests in Bahrain von 26. bis 28. Februar. Am 16. März steht in Australien der erste Grand Prix auf dem Programm. Insgesamt hat Rechteinhaber Liberty Media für 2025 24 Events mit 30 Formel-1-Rennen angesetzt. Sechs davon werden als Sprints gefahren.

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