• 09. Februar 2025 · 08:03 Uhr

Ein Bild und seine Geschichte: Der "alte" Jack Brabham

Warum Jack Brabham vor dem Formel-1-Rennen in Zandvoort 1966 plötzlich zum Bartträger wurde und was sich Außergewöhnliches in der Startaufstellung abspielte

(Motorsport-Total.com) - Jack Brabham sitzt im Fahrzeug mit der Nummer 16 und grinst bis über beide Ohren. Doch sein Grinsen ist nur zu erahnen: Der sonst gut rasierte Australier trägt vor dem Start zum Niederlande-Grand-Prix 1966 in Zandvoort plötzlich einen buschigen Vollbart! Und hier ist die Geschichte zu diesem Bild.

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Jack Brabham mit falschem Bart vor dem Formel-1-Rennen in Zandvoort 1966 Zoom Download

Sie beginnt einige Monate zuvor im Fahrerlager der Formel 1, nachdem Brabham am 2. April seinen 40. Geburtstag gefeiert hat. Sein bis dahin letzter Grand-Prix-Sieg liegt bereits gut fünfeinhalb Jahre zurück. Deshalb fragen Pressevertreter den zweimaligen Weltmeister immer wieder: Ob er mit nun 40 Jahren nicht zu alt für die Formel 1 und ob seine beste Zeit vielleicht schon vorbei sei?

Der sonst so gefasste Brabham reagiert zunehmend gereizt auf diese Fragen. Dann legt er in Zandvoort einen außergewöhnlichen Auftritt hin: Mit falschem Bart, Krückstock und gespieltem Hinken tapst er vor dem Rennen in die Startaufstellung und spielt der Presse genau das vor, was sie in ihm zu sehen glaubt - einen alten, gebrechlichen Mann. So setzt er sich schließlich auch ins Auto.

Als wenig später das Rennen beginnt, ist Brabham wieder ganz er selbst: Von der Poleposition startend bestimmt er - nun wieder ohne Bart - das Geschehen, überrundet das gesamte Feld (!) und erzielt seinen dritten Sieg in Folge nach Reims in Frankreich und Brands Hatch in England.

Brabham wird Formel-1-Weltmeister im eigenen Auto

Sechs Wochen nach dem Schauspiel von Zandvoort steht Brabham zum dritten Mal als Formel-1-Weltmeister fest: Nach dem Italien-Grand-Prix 1966 in Monza, dem drittletzten Rennen, kann ihn niemand mehr von der Tabellenspitze verdrängen.

Für Brabham ist dieser WM-Titel in jeder Hinsicht der größte Erfolg seiner Karriere, denn er erreicht ihn im eigenen Auto - als erster und bislang einziger Fahrer, dem dies gelingt.


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Ein Schlüssel zum Erfolg ist der von Ron Tauranac entwickelte Brabham BT19. Vor allem aber erweist sich der Achtzylinder-Motor der australischen Firma Repco als Goldgriff im ersten Jahr unter dem neuen 3-Liter-Format der Formel 1. Und auch im zweiten Jahr ist ein Brabham-Fahrer ganz vorne - dann allerdings Brabhams Teamkollege Denny Hulme aus Neuseeland.

Der Name Brabham verschwindet aus der Formel 1

Brabham selbst tritt noch bis zu seinem 44. Lebensjahr in der Formel 1 an - und gewinnt in seiner letzten Saison nur durch unglückliche Umstände nicht mehr als einen Grand Prix. Mit einem Sieg, zwei zweiten Plätzen und einem dritten Rang wird er am Ende als WM-Sechster gewertet. Dann beendet Jack Brabham seine aktive Karriere.

Das Team, das seinen Namen trägt, ist unter verschiedenen Besitzern noch bis 1992 in der Formel 1 aktiv. Kurz vor dem endgültigen Aus des Privatteams kommt es noch zu einem Generationswechsel im Cockpit: Sohn David Brabham fährt 1990 für den vom Vater gegründeten Rennstall, bleibt aber ohne Punkte. Bald darauf verschwindet das Brabham-Team endgültig von der Bildfläche.


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Jack Brabham selbst stirbt 2014 im Alter von 88 Jahren. Oder, wie es sein Sohn David Brabham beschreibt: "Mein Vater ist friedlich von uns gegangen. Er hat ein außergewöhnliches Leben geführt und mehr erreicht, als man je zu träumen wagt." Den Journalisten-Zweiflern jedenfalls hat es Jack Brabham gezeigt.

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