• 06. Januar 2025 · 19:48 Uhr

Tsunoda weiß um Imageproblem: "Zum Teil auch mein eigener Fehler"

Red Bull hat ihn mal wieder übergangen: Statt Yuki Tsunoda steigt Liam Lawson auf - der Japaner führt das auch auf seinen schwierigen Einstand in der Formel 1 zurück

(Motorsport-Total.com) - Am Ende ist es wieder nichts geworden für Yuki Tsunoda mit dem Aufstieg zu Red Bull: Obwohl der Japaner nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi erstmals für den Rennstall aus Milton Keynes testen durfte, ging das Cockpit an der Seite von Weltmeister Max Verstappen für nächste Saison an seinen zwei Jahre jüngeren Racing-Bulls-Teamkollegen Liam Lawson.

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Bild mit Symbolcharakter: Yuki Tsunoda war mal wieder nur die zweite Wahl ... Zoom Download

Entscheidend war für die Red-Bull-Bosse dabei vor allem das Potenzial des Neuseeländers, das nach erst elf Grand-Prix-Starts teamintern höher eingeschätzt wird als das von Tsunoda, der bereits vier volle Jahre Formel 1 auf dem Buckel hat. Dass vor allem sein schwieriger Einstieg in die Königsklasse, und seine vergleichsweise flache Lernkurve zu Beginn, ihn bis heute beißen, dessen ist sich auch der Japaner bewusst:

"Ich denke, zum Teil ist es gewissermaßen auch mein eigener Fehler, weil ich nicht dazu in der Lage war sofort im ersten Jahr zu performen", räumt der Japaner bereits im Vorfeld der Entscheidung pro Lawson im Interview mit Autosport, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport-Network ein, das Gefühl zu haben, dass ihm seine durchwachsene Rookie-Zeit wie ein dunkler Schatten nachhängt.

Tsunoda bleibt selbstbewusst: "Bin fokussierter"

"Es hat nun mal ein bisschen ein Image kreiert, wer ich bin. Obwohl ich [2024] gut performt habe, habe ich nicht das Gefühl, dass ich dafür so viel Anerkennung erhalte wie vielleicht andere Fahrer, aber es ist, wie es ist. Ich tue einfach, was ich tue, performe gut, und beweise ihnen das Gegenteil", mangelt es Tsunoda trotz aller Enttäuschung nicht an Resilienz.

Daraus, dass er selbst daran glaubt, einen besseren Job für Red Bull machen zu können, als die Entscheider im Team es ihm offenbar zutrauen, hat Tsunoda nie einen Hehl gemacht - er habe sich auch in den vergangenen zwölf Monaten nochmal deutlich verbessert, beteuert er: "Ich würde sagen, die Kommunikation ist besser geworden, vor allem auch meine Sprache am Funk", erklärt der vormals für seine Wutausbrüche bekannte Japaner.

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In Abu Dhabi durfte Tsunoda im Red Bull testen, gereicht hat es trotzdem nicht Zoom Download

"Die Ruhe hat sich sicher verbessert, auch mein technisches Feedback, und ich bin fokussierter", betreibt der Racing-Bulls-Pilot Eigenwerbung: "Ich konnte die Verbesserung übers Jahr definitiv spüren und damit bin ich sehr happy." Dennoch sei das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht, gerade beim technischen Feedback und der allgemeinen Konstanz ortet der 24-Jährige noch weiteres Verbesserungspotenzial.

Dank an Racing Bulls: "Fühle große Unterstützung"

Dabei ist sich Tsunoda der Tatsache bewusst, dass er in der Formel 1 auch extrem vom Material abhängig ist, das habe auch die abgelaufene Saison 2024 wieder gezeigt: "Ich habe wirklich gut begonnen, war ziemlich konstant in den Punkten, weil auch das Auto ziemlich gut war. Ab einem gewissen Punkt ist es uns aber nicht mehr gelungen, das Auto mit Upgrades zu verbessern, und Haas und andere Konkurrenten haben uns bei der Performance überholt."

Beim Rennstall aus Faenza bedankt sich Tsunoda aber trotz der schwierigen zweiten Saisonhälfte für die Rückendeckung: "Vom Team fühle ich große Unterstützung. Sie haben jedes Rennwochenende genau verstanden, was los war, und sie haben definitiv viel Vertrauen in mich. Das zählt am meisten, und ich danke ihnen wirklich für all diese Bemühungen."

Immerhin das dient dem Japaner also als Trostpflaster, 2025 geht es neben Rookie und Formel-2-Vizemeister Isack Hadjar in gewohnter und eingespielter Umgebung für ihn weiter - während sich der ihm vorgezogene Lawson bei Red Bull der Herkulesaufgabe Verstappen gegenübergestellt sieht - und an dieser natürlich auch im großen Stile scheitern kann, so wie sein geschasster Vorgänger Sergio Perez ...

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