James Vowles: Sargeant kann überall Meisterschaften gewinnen!
Williams-Teamchef James Vowles hat keine Zweifel, dass der geschasste Logan Sargeant in anderen Serien erfolgreich sein kann
(Motorsport-Total.com) - Williams-Teamchef James Vowles glaubt, dass Logan Sargeant nach seinem Formel-1-Aus in anderen Serien erfolgreich sein und dort auch Meisterschaften gewinnen kann. Der Amerikaner wurde vor dem Formel-1-Rennen in Monza von Williams aus dem Cockpit genommen und durch Franco Colapinto ersetzt, der starke Debütrennen hingelegt hat.
Wie es mit Sargeant weitergeht, ist aktuell offen. Er wird von Williams weiter unterstützt und soll demnächst einen ersten Test in der IndyCar-Serie absolvieren. Zwar hat es in der Formel 1 für ihn nicht geklappt, dass er in anderen Serien wie eben der IndyCar-Serie oder der Langstrecken-WM WEC erfolgreich sein kann, daran hat Vowles aber "keine Zweifel", wie er sagt. "Und zwar in allen davon."
"Er gehört zu den 20 besten Fahrern im Motorsport, was vielleicht kontrovers sein mag und ein paar Leute frustrieren dürfte, aber das ist das Niveau, auf dem er ist", betont der Brite im Podcast Beyond The Grid.
Zwar hatte Sargeant in seinen 36 Formel-1-Starts nur einen Punkt einfahren können und alle Qualifying-Duelle gegen Teamkollege Alexander Albon verloren, doch ganz so schlecht, wie die Statistik aussieht, sieht ihn Vowles gar nicht.
Fotostrecke: Formel-1-Fahrer, die während der laufenden Saison entlassen wurden
Alain Prost (Ferrari): Wohl eine der legendärsten Entlassungen der Formel-1-Geschichte. Ferrari setzt den damals dreimaligen Weltmeister am Ende der Saison 1991 ein Rennen vor Schluss vor die Tür. Zuvor hatte Prost den Ferrari 643 öffentlich mit einem LKW verglichen - zu viel für die Italiener. Das letzte Rennen fährt Gianni Morbidelli. Fotostrecke
"Ihm fehlten nur ein oder zwei Zehntel", sagt er, doch genau diese Zehntel seien in der heutigen Formel 1 eben entscheidend: "In den Vorjahren hätten dich ein oder zwei Zehntel immer noch ungefähr in der richtigen Position gehalten, aber das ist nicht mehr der Fall. Jetzt bist du fünf Plätze weiter hinten", sagt Vowles.
"Aber er hat absolut die Fähigkeiten, in vielen anderen Meisterschaften ein Champion zu sein, kein Zweifel."
Trotzdem musste Williams eben reagieren und Sargeant nach einer erfolglosen Saison aus dem Auto nehmen. Das Jahr 2024 hatte für den Amerikaner dabei schon schlecht begonnen, denn sein Selbstvertrauen dürfte spätestens in Melbourne einen Knacks bekommen haben.
Damals musste er das Rennen auslassen, weil Teamkollege Albon in seinem Auto saß. Sargeants Schuld war das nicht, denn der Thailänder hatte seinen eigenen Boliden bei einem Unfall im Training zerstört - trotzdem bekam Albon den Vorzug.
Hat sich sein Selbstvertrauen davon jemals erholt? "Wenn du ihn fragen würdest, dann würde er ebenfalls ja sagen", antwortet Vowles auf diese Frage. "Schon beim nächsten Rennen war er wieder stark", betont er.
"Logan hat mir alles gegeben, was er hatte, aber es war einfach nicht das richtige Niveau oder der richtige Wert, den wir gebraucht haben", sagt er. "Es lag nie an fehlendem Selbstvertrauen, fehlendem Antrieb oder fehlender Motivation. Er hat seine ganze Zeit dafür verwendet, schneller zu werden."
"Aber er ist einfach am Ende der Straße angekommen, was er erreichen konnte."