Flavio Briatore: Carlos Sainz wäre für Alpine zu früh gekommen
Flavio Briatore ist "null enttäuscht", dass Carlos Sainz 2025 nicht zu Alpine kommen wird, denn ein Wechsel wäre in der Situation des Teams zu früh gewesen
(Motorsport-Total.com) - Nach dem feststehenden Abgang von Esteban Ocon galt Alpine als mögliche Anlaufstelle von Carlos Sainz, der noch nach einem Cockpit gesucht hatte. Doch daraus wurde nichts: Sainz schloss sich für 2025 dem in der WM schlechter dastehenden Williams-Team an, während Alpine für die kommende Saison mit Jack Doohan einen Formel-1-Rookie verpflichtet hat.
Das Standing eines Sainz, der Grand-Prix-Sieger und Ferrari-Pilot ist, hat Doohan natürlich noch nicht, doch Alpines Sonderberater Flavio Briatore ist "null enttäuscht" darüber, dass ihm ein Fahrer wie Sainz durch die Lappen gegangen ist und sich gegen das Team entschieden hat.
"Sicherlich war Sainz auf dem Markt, aber bevor wir über Fahrer reden können, müssen wir erst über ein konkurrenzfähiges Auto sprechen", sagt der Italiener. "Du kannst jeden Fahrer reinsetzen, aber wenn das Auto nicht performt, dann macht es keinen Unterschied."
Und das Auto von Alpine performt in diesem Jahr überhaupt nicht - zumindest nicht so, wie sich das Team das vorstellen würde. Der Konzeptwechsel vor der Saison ging in die Hose, sodass der Rennstall noch nie besser als Rang neun klassiert war und mit 13 Punkten aktuell nur auf dem achten Gesamtrang liegt.
Briatore hatte auch für die nähere Zukunft keinen Optimismus versprüht und erst für 2027 Podestplätze angepeilt. Daher sagt er: "Carlos war eine Möglichkeit, aber es war einfach zu früh. Wenn das Auto 2026 vorne ist, dann verspreche ich, hätten wir ihn genommen, aber für nächstes Jahr müssen wir erst einmal das Haus aufräumen."
Dafür hat der Italiener mit Oliver Oakes einen neuen Teamchef installiert und die vorhandene Struktur umgekrempelt.
"Leute reden über Fahrer, aber du brauchst zunächst einmal ein sauberes Haus, um sicherzustellen, dass alle in die gleiche Richtung gehen und zusammenarbeiten", stellt er klar. "Ich möchte im Moment nicht X Millionen ausgeben, weil das für uns keinen Unterschied macht."
Doohan zu Alpine: War das Micks letzte Chance?
Jack Doohan habe sich im "Shootout" offenbar besser geschlagen als Mick Schumacher, "sonst hätte sich Alpine ja anders entschieden", sagt Marc Surer. Weitere Formel-1-Videos
"Wir sind sehr glücklich mit Gasly", betont Briatore und sagt weiter, dass er Alpine neu motivieren muss. Daher habe man sich mit Doohan für einen neuen Fahrer entschieden. "Jack ist ein junger Fahrer. Es ist fantastisch zu sehen, dass so viele junge Fahrer wie [Lando] Norris und [Oscar] Piastri konkurrenzfähig sind."
"Fahrer sind ein Problem, über das wir im nächsten Jahr reden werden", so Briatore. Und passend hat Doohan auch nur einen Einjahresvertrag von Alpine bekommen, sodass man für 2026 eine neue Entscheidung treffen könnte.