Formel 1 denkt über Sprintrennen mit Rookies in Abu Dhabi nach

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 spielt mit dem Gedanken, nach dem Reifentest in Abu Dhabi am Ende der Saison ein Rookie-Sprintrennen zu veranstalten. Die Idee entstand im Rahmen einer Diskussion beim letzten Meeting der Formel-1-Kommission und soll dazu dienen, jungen Talenten weitere Fahrmöglichkeiten zu eröffnen.

Da die Testmöglichkeiten mit den aktuellen Autos stark eingeschränkt sind, hat sich der Eindruck erhärtet, dass Rookies nicht so gut vorbereitet sind wie früher, als noch mehr Fahrzeit erlaubt war. Deshalb wird nach entsprechenden Auswegen gesucht.

Eine Idee bestand darin, Rookies als Wildcard-Fahrer bei Formel-1-Rennen zuzulassen, wurde jedoch verworfen, da es keine Möglichkeit gibt, dritte Autos zuzulassen, und man aktuelle Stars nicht durch relativ unbekannte Nachwuchstalente ersetzen will.

Eine weitere Idee sieht vor, mehr Trainingssessions für Rookies zu öffnen. Der neueste Vorschlag zieht nun sogar ein Sprintrennen nach der Saison in Betracht.

Es könnte nach dem eintägigen Test stattfinden, der am Dienstag nach dem Saisonfinale im Dezember in Abu Dhabi angesetzt ist. Gemäß der aktuellen Regeln müssen die Teams dort zwei Autos einsetzen. Eines der Autos muss für Rookie-Fahrer bereitgestellt werden, die nicht mehr als zwei Grand Prix gefahren sind.

Vor dem nächsten Meeting der Formel-1-Kommission im September wurden die Sportdirektoren gebeten, zu prüfen, ob die Idee umsetzbar ist und wie der Regelrahmen dafür aussehen müsste, da eine Änderung der sportlichen Regeln erforderlich wäre.

Domenicali befürwortet die Idee

Vor dem Italien-Grand-Prix an diesem Wochenende erklärte Formel-1-CEO Stefano Domenicali, dass er die Idee als sinnvoll erachtet, um junge Talente zu entwickeln. "Es liegt ein Projekt auf dem Tisch, nämlich die Möglichkeit, ein Sprintrennen für junge Fahrer in Abu Dhabi zu organisieren", sagte er.

"Wir reflektieren darüber, wie wir jungen Fahrern während des dortigen Tests die Gelegenheit geben können, sich zu beweisen und Erfahrungen zu sammeln - nicht nur durch das Fahren im Test, sondern auch in einem wettbewerbsorientierten Kontext."

"Es würde sicherlich ihr Training unterstützen, um sie auf den nächsten Schritt vorzubereiten. Wir werden bis Ende September ausführlich darüber sprechen, um die Machbarkeit dieser Idee zu verstehen", kündigt der Formel-1-Geschäftsführer an.

Ein Sprintrennen nach dem Abu-Dhabi-Test zu veranstalten, wäre allerdings eine enorme logistische Herausforderung für die Teams als und Organisatoren, was Faktoren wie Zeitmesssysteme, Sicherheit, Offizielle und Teampersonal betrifft.

Es ist auch unklar, wie ein solches Sprintrennen im Fernsehen übertragen würde, ob es an reguläre Sender verkauft oder auf den eigenen Kanälen der Formel 1 gezeigt wird.

Sollte der Plan für ein Rookie-Sprintrennen an Fahrt gewinnen, wäre es ein großer Vorteil für die Nachwuchsfahrer, die einen Platz für das nächste Jahr ergattert haben. Haas-Aufsteiger Oliver Bearman könnte teilnehmen, ebenso wie Andrea Kimi Antonelli, der voraussichtlich bei Mercedes andocken wird.

Letztendlich könnte es jedoch eine zu große Herausforderung sein, das noch für dieses Jahr zu organisieren, was nicht heißt, dass die Idee nicht für 2025 realisiert werden könnte.

Künftig mehr Sprintrennen geplant

Formel-1-CEO Domenicali glaubt, dass die Sprintrennen für die Serie ein Erfolg waren und hat seine Überzeugung bekräftigt, dass es in Zukunft mehr als sechs pro Saison geben sollte. Aber er glaubt, dass dies erst ab 2026 passieren wird.

"Es gibt die Möglichkeit, in der Zukunft mehr Wochenenden einzuführen, aber nicht 2025", sagte er. "Wir sehen immer mehr Interesse, aber wir können es uns nicht wie in der MotoGP vorstellen, bei der jedes Wochenende ein Sprintrennen stattfindet."

Nichtsdestotrotz betont der Italiener: "Ich glaube, dass es Raum für eine Erhöhung der Anzahl an Sprintrennen gibt, und wir werden darüber bis Ende des Jahres sprechen."