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Komatsu: Haas investiert in beispiellose Rekrutierungsoffensive
Auch, aber nicht nur durch verbesserte Formel-1-Ergebnisse im Vergleich zu 2023 konnte Ayao Komatsu Haas überzeugen, zusätzliche Ressourcen bereitzustellen
(Motorsport-Total.com) - Laut Teamchef Ayao Komatsu durchläuft Haas derzeit eine Rekrutierungsoffensive, wie es sie in der Geschichte des Formel-1-Teams noch nie gegeben hat. Der Japaner konnte Eigentümer Gene Haas und dessen wichtigsten Vertrauten überzeugen, frische Investitionen zu tätigen.
© Motorsport Images
Haas will mit verstärkten Investitionen weitere Fortschritte machen Zoom Download
Komatsu war erst Anfang 2024 zum Teamchef des amerikanischen Rennstalls ernannt worden, nachdem Gene Haas in einem überraschenden Schritt den ehemaligen Teamchef Günther Steiner entlassen hatte. Dem vorausgegangen war ein letzter Platz in der Konstrukteursmeisterschaft 2023.
Infolgedessen zeigte sich der Eigentümer nicht bereit war, weiteres Kapital bereitzustellen, bis das Team unter Beweis stellen würde, dass es sich mit den vorhandenen Ressourcen verbessern konnte - ein Ansatz, der Steiner frustrierte.
Komatsu hingegen bestand stets darauf, dass Haas genau dazu in der Lage sein sollte, und mit dem VF-24 hat das Team bereits 56 Prozent mehr Punkte gesammelt als im Jahr 2023, obwohl noch zehn Rennen in der aktuellen Saison ausstehen.
Bis zu zehn Prozent mehr Mitarbeiter
Daraufhin wandte sich der ehemalige Chefingenieur von Lotus nach dem Grand Prix von Australien 2024, bei dem Haas zum ersten Mal seit Österreich 2022 doppelt punktete, an seine Vorgesetzten, um eine neue Rekrutierungsoffensive zu starten - etwas, das laut Informationen von Motorsport.com zuvor abgelehnt worden war.
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Haas plant, die Größe seines Teams um etwa zehn Prozent zu erhöhen. Derzeit umfasst es etwa 300 Mitarbeiter, also deutlich weniger als bei den Topteams der Formel 1 beschäftigt sind.
"Wir haben gezeigt, dass wir die Leistung verbessern können", sagt Komatsu im Gespräch mit Motorsport.com. "Womit wir den Eigentümer überzeugen müssen, ist Leistung. Er fragt immer: 'Wir wollen besser werden, wie können wir schneller werden?' Wenn wir also kleine Fortschritte zeigen können, indem wir zusammenarbeiten, auch wenn die Ressourcen gleich bleiben, ist das gut."
"Zwar befinden wir uns jetzt auf einer riesigen Rekrutierungswelle, wie wir sie in der Geschichte des Haas-Teams noch nie gesehen haben. Aber diese Leute sind noch nicht an Bord, also sind wir größtenteils immer noch gleich groß."
"Aber wenn man zusammenarbeitet, ist die Atmosphäre einfach so viel anders. Und wenn die Atmosphäre so viel anders ist, wenn es so viel Positivität gibt, arbeiten die Menschen natürlich besser, und das führt zu mehr Leistung. Das ist, glaube ich, der größte Unterschied", erklärt der Haas-Teamchef.
Einbindung von Bob Murray ein Gewinn
Einen "massiven" Einfluss schreibt Komatsu auch der verstärkten Einbindung von Bob Murray, CEO von Haas Automation, in die Basis des Teams in Banbury, die Wintertests und mehrere Rennen zu. Damit wollte er zeigen, dass das Haas-Team mit mehr Ressourcen noch besser abschneiden könnte.
"Meine Strategie war es, Leute wie Bob, der seit 38 Jahren Genes rechte Hand ist, an Bord zu holen und Gene einzubeziehen, sie dazu zu bringen, zu verstehen, was es braucht, um in der Formel 1 erfolgreich zu sein", erklärt Komatsu. "Die vorherige Strategie könnte eher das Gegenteil gewesen sein."
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"Aber meine Strategie von Tag eins an war: Wenn der Eigentümer die Realität nicht versteht, dann wird er natürlich verärgert sein, weil er ein Ergebnis erwartet, das wir nicht erreichen können. Aber um seine Erwartungen richtig zu setzen, musste ich ihm wirklich klarmachen, was es braucht, um in der Formel 1 erfolgreich zu sein. Und Bob ist ein sehr wichtiger Teil davon. Das ist großartig", so der Japaner.
"Und was mich wirklich freut, ist, dass Bob diese Bereitschaft bereits signalisierte, als er mich verpflichtet hat. Er sagte: 'Ayao, ich werde dich unterstützen, ich werde mit dir zusammenarbeiten.' Das zeigt das Engagement von Gene und Bob und unserer Muttergesellschaft. Und Bob unterstützt dies zu 100 Prozent durch seine Taten. Dafür bin ich sehr dankbar."
Übrigens: Neben der Rekrutierungsoffensive wird Haas im nächsten Jahr erstmals in seiner Formel-1-Geschichte auch ein neues Motorhome erhalten, was das Team als wichtig für die Steigerung der Teammoral und die Verbesserung der Einrichtungen für Gäste und Sponsoren erachtet.