• 04. Juli 2024 · 13:10 Uhr

Mercedes bekommt zehn Prozent mehr Entwicklung: Spannung an der Spitze?

Mercedes profitiert von der neuen Zuteilung der Aerodynamik-Entwicklung und darf sich über zehn Prozent mehr Windkanalzeit freuen - Haas größter "Verlierer"

(Motorsport-Total.com) - Nimmt der Kampf an der Spitze der Formel 1 weiter Fahrt auf? Mercedes befindet sich aktuell stark im Aufwind und hat zuletzt auch das Rennen in Österreich gewinnen können - wenn auch unter besonderen Umständen. Und zu der verbesserten Form kommt seit diesem Monat auch ein erhöhtes Testkontingent in Sachen Aerodynamik dazu.

Foto zur News: Mercedes bekommt zehn Prozent mehr Entwicklung: Spannung an der Spitze?

Kann Mercedes Red Bull durch zusätzliche Entwicklung schlagen? Zoom Download

Denn am 30. Juni wurden die Testbeschränkungen für alle Teams neu verteilt. Mercedes ist dabei einer der größten Profiteure im Handicap-System, bei dem erfolgreiche Teams weniger Zeit im Windkanal und mit CFD bekommen als die Rivalen, die in der Tabelle weiter unten zu finden sind.

Für die Silberpfeile heißt das: Sie dürfen zehn Prozent mehr Entwicklungszeit nutzen als in der ersten Saisonhälfte, nämlich nun 85 Prozent anstatt 75 Prozent bezogen auf den Referenzwert, der beim siebtplatzierten Team festgesetzt ist.

Konkret heißt das: Mercedes darf innerhalb einer Testperiode, von denen vor dem Jahr sechs zeitlich festgelegt wurden, 272 Windkanal-Versuche bei einer Belegzeit von 340 Stunden bei 68 Stunden Wind-On-Time durchführen.

Zum Vergleich: In der ersten Jahreshälfte standen dem Team pro Periode nur 240 Windkanal-Versuche mit 300 Stunden Belegzeit und 60 Stunden Wind-On-Time zur Verfügung.

Die Zuteilung richtet sich immer nach dem WM-Stand. Als WM-Zweiter des Vorjahres bekam Mercedes in den ersten sechs Monaten nur die zweitwenigste Entwicklungszeit zur Verfügung, mit Stichtag 30. Juni wird die aktuelle Tabelle herangezogen, wo Mercedes zwei Plätze abgerutscht ist und dementsprechend zusätzliche Kapazitäten bekommt.

Dafür büßen Ferrari und McLaren jeweils fünf Prozent ein, weil sie im Vergleich zu 2023 um jeweils eine Position in der Tabelle aufgerückt sind.

Red Bull bleibt wie in den vergangenen Jahren der Klassenprimus und muss mit den geringsten Möglichkeiten auskommen, die 70 Prozent des Referenzwertes betragen. Die Bullen haben damit 224 Windkanal-Versuche bei einer Belegzeit von 280 Stunden und einer Wind-On-Time von 56 Stunden.

Russell: Lieber Punkte als Position

Und obwohl Mercedes jetzt stark profitiert, hält George Russell das System nicht für ausgereift und würde sich eine konkrete Änderung wünschen: "Das Windkanal-Ding ist wirklich gut, aber es basiert im Moment auf Positionen und nicht auf Punkten", sagt er.


Fotostrecke: Top 10: Die meisten Rennen bis zum zweiten Formel-1-Sieg

"Red Bull hat doppelt so viele Punkte wie das zweitplatzierte Team in der Konstrukteurswertung (2023; Anm. d. Red.), und sie bekommen den gleichen Unterschied in der Windkanalreduzierung wie der Zweite und der Dritte." Er würde sich da eine stärkere Abstufung wünschen.

"Letztes Jahr gab es zwischen Mercedes und Ferrari nur drei Punkte Unterschied, also würde es den Teams vielleicht helfen, schneller aufzuholen, wenn es auf der Anzahl der erzielten Punkte und nicht auf der tatsächlichen Position in der Meisterschaft basieren würde."

Haas muss 15 Prozent abgeben

Im Hinterfeld profitiert vor allem Alpine, die von sechs auf acht zwei Plätze gefallen sind, aber dadurch mit zehn Prozent zusätzlicher Entwicklungszeit (105 statt 95 Prozent) ausgestattet werden - genau wie Williams (110 statt 100). Auch Sauber verliert eine Position, hat als Letzter aber nun die größten Kapazitäten (115 Prozent).

Das Team Racing Bulls muss hingegen zehn Prozent seiner Aero-Entwicklung abgeben, weil man von Rang acht auf sechs gesprungen ist - man tauscht also im Grunde die Werte.


Video wird geladen…

  Weitere Formel-1-Videos

Größter "Verlierer" ist jedoch Haas, die als Letzter des Vorjahres bislang die größten Profiteure des Handicap-Systems waren, sich aber gleich um drei Plätze nach vorne gearbeitet haben und damit nur noch den Referenzwert von 100 Prozent statt 115 wie bisher nutzen können.

Die Zuteilung ändert sich erst wieder am nächsten Stichtag, dem Jahreswechsel 2024/2025. Dann wird der Endstand der aktuellen Saison als Basis herangezogen.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Foto zur News: Das McLaren-Sonderdesign für das Formel-1-Rennen in Singapur
Das McLaren-Sonderdesign für das Formel-1-Rennen in Singapur

Foto zur News: F1: Grand Prix von Singapur 2024
F1: Grand Prix von Singapur 2024
Pre-Events

Foto zur News: F1: Grand Prix von Singapur 2024
F1: Grand Prix von Singapur 2024
Technik

Foto zur News: Erster Test der Pirelli-Formel-1-Reifen für 2026
Erster Test der Pirelli-Formel-1-Reifen für 2026
Mittwoch
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Hat Piastri das, was Norris fehlt, Marc Surer?
Hat Piastri das, was Norris fehlt, Marc Surer?
Foto zur News: "Man sieht, wie wichtig das Auto in der Formel 1 ist"
"Man sieht, wie wichtig das Auto in der Formel 1 ist"

Foto zur News: Boxenstoppphase: So hat Leclerc den Sieg in Baku verloren!
Boxenstoppphase: So hat Leclerc den Sieg in Baku verloren!

Foto zur News: Von Schumi bis Magnussen: Formel-1-Fahrer, die aussetzen mussten!
Von Schumi bis Magnussen: Formel-1-Fahrer, die aussetzen mussten!
Formel-1-Quiz

Wie heißt das Land, dessen Großer Preis auf der Rennstrecke von Imola ausgetragen wurde?

Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

Anzeige InsideEVs