Daniel Ricciardo: Ich will Helmut Marko von meiner Performance überzeugen
Kann Daniel Ricciardo das Ruder doch noch rumreißen? Nach Spielberg zeigt sich der Racing-Bulls-Pilot optimistisch und reagiert auf Helmut Markos jüngste Kommentare
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardos Vertrag mit Racing Bulls läuft am Ende dieser Formel-1-Saison aus und der Australier ist aufgrund schwacher Leistungen seit geraumer Zeit angezählt. Zuletzt stellte Helmut Marko seine Zukunft im Team offen infrage.
"Ricciardo hat ein gutes Rennen, ein Sprintrennen gehabt. Aber er ist deutlich hinter Tsunoda. Und Racing Bulls ist auch immer noch ein Juniorteam. Also da muss man sich überlegen, was in Zukunft passieren wird", sagt der Red-Bull-Motorsportberater bei Sky.
In Spielberg äußerte sich der Red-Bull-Motorsportberater bei Sky so: "Beide Shareholder haben kundgetan, dass es sich hier um ein Juniorteam handelt. Der Plan mit Ricciardo war, dass er zu alter Form zurückfindet und dann eventuell ein Comeback bei Red Bull Racing feiert. Das ist bis dato leider nicht eingetreten."
"Jetzt muss man sich die Situation genau anschauen und dann eine entsprechende Entscheidung treffen. Aber wie gesagt, es ist von der Philosophie her ein Juniorteam."
Auf Markos Kommentare angesprochen, sagt Ricciardo: "Ich habe sie eigentlich noch nicht gesehen. Ich bin sicher, dass es nicht das Schlimmste ist, was er je gesagt hat." Dass er sich steigern muss, damit Marko etwas anderes sagt, ist ihm aber bewusst.
Ricciardo: Markos Meinung kann sich schnell ändern
"Ja, auf jeden Fall. Ich kenne Helmut schon so lange und am Ende des Tages ist ihm die Persönlichkeit egal. Was ihn interessiert, ist die Stoppuhr und das Klassement. Er ist ein Rennfahrer, und das ist alles, was er wirklich von uns sehen will."
"Ich weiß, dass das dazu führen kann, dass sich seine Meinung über mich schnell ändert. Ich denke, dieses Wochenende hat geholfen. Es ist jetzt ein bisschen beständiger, also mache ich einfach weiter so. Hoffentlich liegt er in der Sommerpause irgendwo am Strand und sagt, dass Ricciardo es immer noch drauf hat."
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Beim Grand Prix von Spielberg am Wochenende schaffte es Ricciardo als Neunter in die Punkte und landete damit fünf Plätze vor Teamkollege Yuki Tsunoda. "Ich muss ich es mir wahrscheinlich noch einmal ansehen, aber ich bin definitiv mehr glücklich als traurig", sagte der Racing-Bulls-Pilot nach dem Rennen.
"Ich denke, dass Haas uns offensichtlich überholt hat, aber wir waren nicht schnell genug, und ich denke auch, dass Alpine schneller war, um dranzubleiben. Aber das Team hat mit der richtigen Strategie geholfen. Ich musste nur in die Rückspiegel schauen und versuchen, keinen Mist zu bauen. Es war ein sauberes Rennen."
Ricciardo drei Wochen in Folge zufrieden mit sich
Insgesamt sieht Ricciardo bei sich einen Aufwärtstrend. "Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt drei Wochen in Folge das Beste aus mir herausgeholt habe", sagt der Australier.
"Natürlich ist es schwer, in Barcelona einen 15. Platz zu feiern, aber ich war eigentlich sehr zufrieden mit meinem Rennen. Ich bin immer noch auf der Suche nach ein bisschen mehr Perfektion, aber ja, ich habe jetzt drei Wochenenden hintereinander das Fahrerlager verlassen, und kann sagen, ich bin stolz."
Was die jüngsten Updates am Auto betrifft, gibt es aus seiner Sicht Elemente, mit denen das Team bereits gut zurechtkommt, und andere, wo noch Fragen offen sind. "Es muss also noch ein wenig Verständnis aufgebracht werden, ja", resümiert er.
"Aber in sieben Tagen haben wir meiner Meinung nach gute Arbeit geleistet, um mit einem besseren Paket oder einem besseren Verständnis davon nach Spielberg zu kommen. Ich denke, dass Haas und Alpine an diesem Wochenende insgesamt schneller waren, also müssen wir für Silverstone noch ein bisschen mehr finden."